Quelle: FLVW
Ria Röhm vom SV Brackwede ist das goldgas Talent des Monats Dezember.
Volle Stadien, der Lauf um Gold für das eigene Land – ein großer Traum für viele Nachwuchsleichtathlet*innen. Der Weg dahin ist weit und anspruchsvoll, die besten Talente werden dabei von verschiedenen Akteuren unterstützt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert dank der Kooperation mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team“ die vielversprechendsten Talente auf ihrem Weg in die internationale Spitze. Was das für die Jugendlichen bedeutet, und wie ihr Alltag aussieht, verrät diesmal Ria Röhm. Die Langsprinterin vom SV Brackwede ist das goldgas Talent des Monats Dezember.
Samstag, 29. November. Der weibliche Sprintkader des goldgas Talent-Teams trifft sich zu einem Lehrgang im SportCentrum Kaiserau. Das bedeutet für Ria Röhm: früh raus aus den Federn. Kurz nach sechs Uhr morgens klingelt der Wecker, ungefähr zur selben Zeit wie an einem normalen Schultag unter der Woche. „Das ist es mir auf jeden Fall wert. Klar denkt man sich in manchen Momenten, jetzt würde ich jetzt gerne ausschlafen oder das Wochenende zu Hause verbringen, aber im nächsten Moment weiß man sofort wieder, wofür man es macht. Deswegen nehme ich das sehr gerne in Kauf. Ich habe mich ja bewusst für den Sport entschieden“, versichert die 16-Jährige.
Mit dem Zug von Bielefeld nach Kamen
Ria wohnt in Bielefeld und trainiert beim dort ansässigen SV Brackwede. Zur heutigen Kader-Maßnahme fährt die Schülerin des Helmholtz-Gymnasiums mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die letzten Kilometer vom Bahnhof in Kamen zum SportCentrum wird sie von Sprint-Landestrainer Dieter Rotter mitgenommen. Die Dauer der Anreise beläuft sich insgesamt auf circa zwei Stunden: „Ich fahre zu den Lehrgängen meistens mit dem Zug. Ich mag das gern, wenn man so ein bisschen flexibler ist. Dann können zumindest meine Eltern ausschlafen. Und ich habe das Deutschlandticket. Deswegen passt das ganz gut.“
Schnell raus aus den Federn und dann aus den Blöcken: Ria Röhm arbeitet an ihrem Start [Fotos: FLVW].
Am SportCentrum angekommen, gibt es die herzliche Begrüßung mit den anderen Kader-Athletinnen, dann heißt es: ab in die Leichtathletik-Halle. Trainingsbeginn ist um 9:30 Uhr, zunächst steht der übliche „Dreiklang“ aus Aktivieren, Mobilisieren und Stabilisieren auf dem Programm. Für den Rest des Vormittags liegt der Fokus auf dem Thema „Start“. Wie komme ich explosiv aus den Blöcken? Gerade für die groß gewachsene Langsprinterin (1,84 m) ein wichtiges Thema. „Ich bin froh, dass das heute vergleichsweise gut geklappt hat. Ich würde sagen, dass das schon ein ziemlich großes Defizit bei mir ist. Da muss ich auf jeden Fall dran arbeiten. Ich bin da auch mit meinem Vereinstrainer dran und man sieht auf jeden Fall schon Ergebnisse. Aber das ist natürlich immer noch nicht annähernd perfekt.“
Gelungene Abwechslung in Kaiserau – trotz frühen Aufstehens
Nach den zahlreichen Starts und Sprints haben sich die Athletinnen die Mittagspause redlich verdient. Essen in der Kantine und relaxen auf der Hochsprung-Matte ist angesagt. Nebenbei wird auf dem Handy per Livestream die Cross-DM verfolgt, bei der auch einige Teamkolleginnen aus dem goldgas Talent-Team am Start sind. Am Nachmittag folgt der nächste Trainingsblock. Im Mittelpunkt stehen jetzt Schnellkraft und aktive Bodenberührung. Dabei kommen u. a. auch „Leichtathletik-fremde“ Geräte wie Sprungkästen und Gymnastikbälle zum Einsatz. Dieter Rotter und die anderen Landestrainer sind in dieser Hinsicht erfinderisch, was Ria gefällt: „Vom Training her ist es natürlich auch immer gut, mal was anderes zu machen, was man jetzt nicht jeden Tag macht. Und allein deswegen finde ich das auch einfach gut, dass man diese Förderung vom goldgas Talent-Team bekommt.“
Ria Röhm ist zum zweiten Mal in das goldgas Talent-Team, dem westfälischen Leichtathletik-Landeskader, berufen worden.
Neben den verschiedenen neuen Impulsen ist auch der Austausch untereinander eine Bereicherung für die Athletinnen. Ria ist zum zweiten Mal für den westfälischen Landeskader nominiert und genießt jedes Mal die Zeit mit den anderen Top-Talenten: „Das ist ein schöner Bestandteil des goldgas Talent-Teams, dass man mit anderen Leuten, die ähnlich gut sind, in Kontakt kommt und dass man Leute kennenlernt, mit denen man sich gut versteht“.
So schön und lehrreich die Lehrgänge für Ria und die anderen goldgas Talente sind – nach gut fünf Stunden Training an diesem Tag freuen sich alle Athletinnen auf den wohlverdienten „Feierabend“. Und dass sie am nächsten Tag dann auch mal ausschlafen können …
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