
Quelle: FLVW
goldgas Talent Hannah Brieden beim Training auf der Anlage des TV Olpe.
Volle Stadien, der Lauf um Gold für das eigene Land – ein großer Traum für viele Nachwuchsleichtathlet*innen. Der Weg dahin ist weit und anspruchsvoll, die besten Talente werden dabei von verschiedenen Akteuren unterstützt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert dank der Kooperation mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team“ die vielversprechendsten Talente auf ihrem Weg in die internationale Spitze. Was das für die Jugendlichen bedeutet, und wie ihr Alltag aussieht, verrät dieses Mal Hannah Brieden. Die Sprinterin des TV Olpe ist das goldgas Talent des Monats April.
Hannah Brieden war die dominierende Athletin bei den westfälischen Hallen-Meisterschaften zu Beginn des Jahres. Egal, über welche Strecke die Sprinterin an den Start ging, am Ende stand sie immer ganz oben auf dem Treppchen. Ihre unglaubliche Ausbeute: fünf Einzeltitel (über 60 Meter U18 und U20, 60 Meter Hürden U18, 200 Meter U18 und U20) bei den FLVW-Titelkämpfen sowie Gold mit der Staffel der Startgemeinschaft Olpe/Lennestadt über 4x200 Meter. „Ich hatte mir schon gewünscht, dass ich was gewinne, aber ich hatte nicht gedacht, dass mir das bei all meinen Rennen gelingt. Vor allem nicht bei den Älteren in der U20“, zeigt sich Hannah selbst erstaunt.Trainer Dieter Rotter geht es ähnlich: „Das habe ich so auch noch nie erlebt. Das liegt natürlich auch zum Teil an dem neuen System mit der Aufteilung der Meisterschaften auf mehrere Tage, aber dass jemand alles abräumt, ist schon sehr ungewöhnlich und eine richtig starke Leistung.“ Ihr Coach ist nicht ganz „unschuldig“ an der beeindruckenden Titelsammlung."Habe ich auch noch nie erlebt, dass jemand bei den Meisterschaften alles abräumt"
Trainer Dieter Rotter
Als er in seiner Funktion als Landestrainer Ende 2023 im Rahmen des goldgas Talent Teams zum ersten Mal mit Hannah arbeitet, ist sie noch als Langsprinterin unterwegs. Nicht die optimale Disziplin, wie Rotter feststellt: „Mir ist aufgefallen, dass sie im Vergleich zu anderen kurze Bodenkontakt-Zeiten hatte. Dann sind wir im Frühjahr 2024 auf Kurzsprint umgestiegen. Im Laufe des vergangenen Sommers und insbesondere zum Jahresende hin hat man gemerkt, dass ihr das Sprinttraining sehr liegt und dass sie die Leistung umsetzen kann.“

Die Umstellung zahlt sich aus. Das goldgas Talent macht in den vergangenen zwölf Monaten einen gewaltigen Sprung nach vorne. Der vorläufige Höhepunkt erfolgt bei den eingangs erwähnten westfälischen Meisterschaften. Dort stellt sie reihenweise neue persönliche Bestleistungen auf. Und die können sich auch über Westfalen hinaus sehen lassen. In ihrer momentan stärksten Disziplin, über 200 Meter, liegt die 16-Jährige aktuell auf Rang drei der deutschen Hallen-Bestenliste in ihrer Altersklasse.
Von der LG Halver-Schalksmühle zum TV Olpe
Die herausragenden Resultate erzielt sie seit Beginn des Jahres für ihren neuen Verein, den TV Olpe. 2024 hat die Wipperfürtherin bereits regelmäßig in Olpe trainiert, war aber noch bei der LG Halver-Schalksmühle gemeldet, wo Hannah im Grundschulalter mit der Leichtathletik begonnen hatte. Für den Wechsel zum TVO hat sich die Elftklässlerin bewusst entschieden, trotz der etwa 40-minütigen Fahrt vom Bergischen Land ins Sauerland: „Hier habe ich optimale Bedingungen, eine sehr gute Staffel und mir gefällt es auch ansonsten.“ Anfangs noch etwas zurückhaltend, hat sich die schnelle Teenagerin im neuen Verein mittlerweile hervorragend eingelebt. Sehr zur Freude ihres Trainers: „Sie ist regelrecht aufgeblüht. Das Training tut ihr richtig gut, auch im Kontakt mit anderen Jugendlichen. Wenn das Training Spaß macht und die Athleten offen und motiviert sind, dann kommt auch die Leistung.“
Trainer Dieter Rotter legte Hannah die "Umschulung" vom Lang- zum Kurzsprint nahe [Foto: FLVW].
Dieser Zusammenhang ist bei der Gymnasiastin deutlich erkennbar. Auch der Glaube an die eigene Stärke hat beim goldgas Talent deutlich zugenommen. Dazu haben nicht zuletzt die Erfolge bei Meisterschaften beigetragen. Das macht schon was mit dem Selbstbewusstsein. „Ich dachte mir: Ok, ich brauch‘ mich jetzt nicht mehr zu verstecken. Ich habe mich früher immer schlecht geredet, weil ich dachte, die anderen sind schon viel länger auf dem Niveau. Aber irgendwann habe ich realisiert, dass ich dazugehöre.“
Dass Hannah Brieden zu den Stärksten in Westfalen gehört, hat sie im Winter eindrucksvoll bewiesen. In der gerade begonnenen Freiluft-Saison wird bestimmt noch der ein oder andere Titel dazukommen. Und wenn die 16-Jährige wieder über so vielen Strecken angeht, werden es vielleicht ja sogar etwas mehr.
Auf ihrem Weg ins Leistungssportleben fördert der FLVW die vielversprechenden Nachwuchstalente. Eine Förderung, die vor allem dank der Kooperation des Verbandes mit seinem Partner goldgas möglich ist. Die Unterstützung ermöglicht es der westfälischen Leichtathletik, jährlich das „goldgas Talent-Camp“ durchzuführen. Über mehrere Tage werden Nachwuchsathletinnen und -athleten getestet, Leistungsdiagnosen erstellt und für die weitere Förderung ausgewählt. Diese besteht aus den Lehrgängen des „goldgas Talent-Teams“. Hier werden die jungen Sportler*innen an den Leistungssport herangeführt. Neue Vorschläge von den Kadertrainer*innen, Einheiten zum Leistungssportleben sind wie moderne Trainingsbedingungen die Vorzüge der Kooperation.