Volle Stadien, der Lauf um Gold für das eigene Land – ein großer Traum für viele Nachwuchsleichtathlet*innen. Der Weg dahin ist weit und anspruchsvoll, die besten Talente werden dabei von verschiedenen Akteuren unterstützt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert dank der Kooperation mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team“ die vielversprechendsten Talente auf ihrem Weg in die internationale Spitze. Was das für die Jugendlichen bedeutet, und wie ihr Alltag aussieht, verrät diesmal Lenny Riebe.
Seit ein paar Tagen muss Lenny Riebe wieder mit dem herbstlichen Wetter in Dortmund vorliebnehmen. Mitte Oktober durfte das goldgas Talent noch die Sonne Italiens genießen. Zusammen mit seinen Teamkolleg*innen aus der Laufgruppe der LGO hatte der 17-Jährige ein zweiwöchiges Trainingslager in Cervia an der Adriaküste absolviert. „Die LGO-Lauftruppe fährt da schon seit mehreren Jahren hin. Wir haben dort viele Möglichkeiten. Das Wetter ist immer top, die Trainingsbedingungen auch. Wir machen dort viel mit der Gruppe, auch außerhalb vom Training. Dieses Mal haben wir eine Kanufahrt gemacht. Das ist super für uns als Gruppe. Insgesamt hat es großen Spaß gemacht und war sehr erfolgreich für alle“, so Riebe.Zurück in Deutschland stehen jetzt die nächsten Herausforderungen vor der Tür. Der Allrounder nimmt am 18. November am Blumensaatlauf (zehn Kilometer) in Essen teil. Eine Woche später geht der Dortmunder bei der Cross-DM im Saarland an den Start. Veranstaltungen, die er gerne mitnimmt, obwohl sein Fokus auf anderen Strecken liegt. „Cross macht in der Wintersaison sehr viel Spaß. Grundsätzlich laufe ich eigentlich alle Distanzen gerne. Die 1.500 Meter machen auf jeden Fall Spaß. Die 3.000 Meter auch. Die habe ich in diesem Jahr für mich entdeckt. In der Zukunft vielleicht auch noch die 5.000 Meter“, rechnet sich der Nachwuchsläufer gute Chancen aus.
„Die Holzmedaille – das ist immer ärgerlich“
Vor allem über die 3.000 Meter hat das schon sehr gut geklappt. Im Juni ist er die Strecke in 8:30 Minuten gelaufen, die zweitschnellste Zeit in diesem Jahr in seiner Altersklasse. Dementsprechend erhoffte sich der LGO-Athlet auch bei der U18-DM in Rostock einiges. An der Ostsee konnte das Nachwuchstalent die hohen Erwartungen leider nicht erfüllen und musste sich mit dem undankbaren vierten Rang begnügen. „Die Holzmedaille, das ist immer ärgerlich. Ich hatte schon auf den Titel gehofft. Es war ein relativ langsames Rennen. Ich kam nicht so in den Rhythmus und hab nicht so mein Tempo gefunden. Ich hab dann Gelegenheit verpasst, wo ich hätte nach vorne gehen sollen. Das war nicht mein Tag und ich habe ein paar Fehler gemacht. Mittlerweile ist das abgehakt. Und vielleicht hat es auch was Gutes. Zu lernen, auf den Punkt da zu sein und genau darauf zu trainieren“, versucht er der Situation etwas Positives abzugewinnen.Lenny Riebe (2 v. l.) beim goldgas Talent-Camp 2023 in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle.
Die Enttäuschung über die Platzierung kann die Freude über seine Entwicklung ohnehin nicht trüben. Das sieht auch Lennys Trainer Christof Neuhaus so. Der U18/20-Laufcoach der LG Olympia bescheinigt seinem Schützling enormes Potenzial: „Man braucht über die Mittel- und Langstrecken den langen Atem. Dieser Wille ist bei Lenny noch mal stärker ausgeprägt als bei anderen. Er hat den langfristigen Biss. Von daher bin zuversichtlich, dass das auch in der U20 und U23 so weitergeht.“
Christof Neuhaus ist Lehrer am Goethe-Gymnasium in Dortmund, eine von 18 Sportschulen in NRW, die auch Riebe besucht. Der Mittel- und Langstreckenspezialist ist extra zur zehnten Klasse dorthin gewechselt und findet dort perfekte Rahmenbedingungen, um Leistungssport und schulische Ausbildung zu kombinieren. Laut Lenny ist das „sehr praktisch. Wir haben dienstags und donnerstags Frühtraining. Dazu gibt es die Möglichkeit der Schulzeitstreckung, das heißt, ich habe drei statt zwei Jahre Oberstufe, um fehlende Stunden auszugleichen, die durch Wettkämpfe oder Trainingslager entstehen.“
Das Abitur strebt das goldgas Talent im Jahr 2025 an. Im nächsten Jahr steht zunächst der Wechsel in die nächste Altersklasse U20 bevor. Dort legt die Dortmunder Nachwuchshoffnung ihr Hauptaugenmerk vor allem auf die kommende Freiluft-Saison. Die Grundlagen dafür wird er sich im nächsten Trainingslager erarbeiten. Diesmal heißt das Reiseziel nicht Italien, sondern zum ersten Mal Südafrika. Dann vermutlich ohne Kanufahrt, aber mit jeder Menge anderen Highlights.
Auf ihrem Weg ins Leistungssportleben fördert der FLVW die vielversprechenden Nachwuchstalente. Eine Förderung, die vor allem dank der Kooperation des Verbandes mit seinem Partner goldgas möglich ist. Die Unterstützung ermöglicht es der westfälischen Leichtathletik, jährlich das „goldgas Talent-Camp“ durchzuführen. Über mehrere Tage werden Nachwuchsathletinnen und -athleten getestet, Leistungsdiagnosen erstellt und für die weitere Förderung ausgewählt. Diese besteht aus den Lehrgängen des „goldgas Talent-Teams“. Hier werden die jungen Sportler*innen an den Leistungssport herangeführt. Neue Vorschläge von den Kadertrainer*innen, Einheiten zum Leistungssportleben sind wie moderne Trainingsbedingungen die Vorzüge der Kooperation.
Weitere Informationen:
- Zwei Tage voller Leichtathletik beim goldgas Talent-Camp 2023
- goldgas Talent des Monats Leonard Horstmann: der "Partycrasher" aus Münster
- goldgas Talent Favour Adesokan: Vielseitigkeit ist Trumph
- goldgas Talente Lukas Kasusch und Ben Tröster: Ziemlich beste Konkurrenten
- goldgas Talent Marlene Robertz: Von „down under“ wieder hoch hinaus
- goldgas Talent Gustav Lewandowski hat Marathon-Ass Amanal Petros als Vorbild
- goldgas Talent Amira Adio liebt den Nervenkitzel im Hürdenlauf
- goldgas Talent Ben Duwenbeck ist Allrounder durch und durch
- goldgas Talent Fabian Straberg bringt alles mit für die 400-Meter-Distanz