Quelle: P. Middel
Volle Stadien, der Lauf um Gold für das eigene Land – ein großer Traum viele Nachwuchsleichtathlet*innen. Der Weg dahin ist weit und anspruchsvoll, die besten Talente werden dabei von verschiedenen Akteuren unterstützt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert dank der Kooperation mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team“ die vielversprechendsten Talente auf ihrem Weg in die internationale Spitze. Was das für die Jugendlichen bedeutet, und wie ihr Alltag aussieht, verrät dieses Mal Ben Duwenbeck. Der Mehrkämpfer der LG Olympia Dortmund ist das zweite goldgas Talent des Monats im neuen Jahr.
Das Mehrkampftraining ist aufwendig. Nicht nur sportlich, sondern auch zeitlich. Ben Duwenbeck, der sich dem Vielseitigkeitswettbewerb seit zweieinhalb Jahren verschrieben hat, steht daher erst ab 21 Uhr für ein Interview zur Verfügung. Der bisherige Aufwand hat sich für den 14-jährigen Allrounder inzwischen schon gelohnt, denn er nimmt in der westfälischen Bestenliste 2022 gleich sieben Mal (!) den ersten Platz ein.Herausragend ist dabei vor allem seine Leistung im Neunkampf, in dem er mit 4.916 Zählern im Zahlenspiegel des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) klar vor Till Heienbrok (LC Solbad Ravensberg / 4.520 P.) liegt. Von seiner großen Vielseitigkeit profitierte der junge Mehrkämpfer der LG Olympia Dortmund auch im Block-Wettkampf Sprint/Sprung, als er im vergangenen Jahr mit 2.612 Punkten klar die Nummer eins in Westfalen war.
Der Mehrkampf zählt zu den Königsdisziplinen in der Leichtathletik. Den „Königinnen und Königen“ wird dabei oft alles abverlangt. Einige von ihnen sind in einigen Einzeldisziplinen so gut, dass sie sogar die Spezialisten übertreffen. So führte Ben Duwenbeck im vergangenen Jahr in der Klasse M14 auch die westfälische Bestenliste im 80-Meter-Hürden-Sprint (11,92 Sek.), im Kugelstoßen (12,93 Meter), im Diskuswerfen (40,42 Meter) und im 1.000-Meter-Lauf (3:13,48 Min.) an.
Bestenliste fest in der Hand von Ben Duwenbeck
Der Dortmunder ist schon seit seinem dritten Lebensjahr sportlich aktiv. Bevor er vor zweieinhalb Jahren seine Leidenschaft für die Leichtathletik entdeckte, spielte er Handball und brachte durch seine enorme Wurfkraft die gegnerischen Torhüter oft zur Verzweiflung. Ein Jahr war Ben Duwenbeck sogar in beiden Sportarten aktiv. Doch als es öfter zu Interessenkonflikten kam, entschied er sich für die Leichtathletik.Ben Duwenbeck (links) gewann 2022 bei den NRW-Meisterschaften in Lage den Titel im Neunkampf der Klasse M14 mit 4.529 Punkten [Foto: privat]
Da der 14-Jährige in der Leichtathletik alle Disziplinen Spaß machen – und er auch alle gut beherrscht – war es naheliegend, dass er schnell Gefallen am Mehrkampf fand. Der Neunkampf, in dem er jetzt startet, oder später der Zehnkampf bieten dabei die gesamte Bannbreite der Leichtathletik an zwei Wettkampftagen an. „Beim Mehrkampf schätze ich neben der Vielseitigkeit vor allem die vielen sozialen Kontakte, die man während einer zweitägigen Veranstaltung knüpfen kann. Wir sprechen zwischen den Wettkämpfen viel miteinander und helfen uns gegenseitig. Solche Momente sind für mich immer ganz besondere Höhepunkte. Auch bei der LG Olympia hat der Teamgedanke einen hohen Stellenwert. Wenn ich zum Training in die Helmut-Körnig-Halle komme, werde ich immer sofort herzlich begrüßt. Da macht das Traing natürlich gleich viel mehr Spaß“, betont der Deutsche Vizemeister im Neunkampf in der Klasse M14.
Neben dem Mehrkampf richtet Ben Duwenbeck seinen Fokus auch auf den Stabhochsprung, in dem er in seiner Alterskategorie im vergangenen Jahr mit 3,61 Meter den zweiten Platz in der DLV-Bestenliste belegte. Das ist eine hervorragende Ausgangsposition für die anstehende Freiluftsaison, in der er bei den Deutschen U16-Meisterschaften am 29. und 30. Juli in Stuttgart mit einem der vorderen Plätze liebäugelt. Mit einer Medaille spekuliert er zudem bei den deutschen Mehrkampfmeisterschaften vom 1. bis 3. September in Hannover.
"Noch ein weiter Weg, um alle Disziplinen zu beherrschen"
„Da ich erst am Beginn meiner Kariere stehe, habe ich noch viel Luft mach oben. Vor allem im Hoch- und Weitsprung, wo meine Technik noch nicht optimal ist, kann ich noch mehr Punkte sammeln. In den anderen Disziplinen klappt es schon ganz gut bei mir, aber bis ich im Mehrkampf alles hundertprozentig beherrsche, ist es noch ein weiter Weg“, ist sich das Multi-Talent der LG Olympia Dortmund seiner großen Aufgabe bewusst.Dass manchmal nicht alles nach Plan läuft, erfuhr Ben Duwenbeck, der dem LK+ Kader des Verbandes angehört, in diesem Winter. Wegen seines raschen Längenwachsums muss er auf Wettkämpfe in der aktuellen Hallensaison verzichten. „Allerdings ist das nur eine Vorsichtsmaßnahme. Ich befinde mich wieder im Training und werde im Freien wieder voll angreifen können“, zeigt sich der junge Mehrkämpfer optimistisch.
Diese Zuversicht ist begründet, denn Ben Duwenbeck ist talentiert, ehrgeizig, diszipliniert und hat jede Menge Spaß an der Leichtathletik. Zudem verfügt er über ein optimales Umfeld. So besucht er die neunte Klasse des Goethe-Gymnasiums, das zu den 18 Sportschulen in NRW zählt, und ist bei der LG Olympia Dortmund von einem fachkundigen Trainerteam, dem Sebastian Trakowsky, Kai Atzbacher und Andreas Nötzig angehören, umgeben. Last not least genießt er die liebevolle Unterstützung seiner Eltern, die genauso wie seine drei Geschwister alle leichtathletikbegeistert sind.
Ausgebuchter Alltag eines Mehrkämpfers
Damit es für ihn in diesem Jahr weiter bergauf geht, nimmt das goldgas Talent des Monats Februar zweimal in der Woche am Frühtraining seiner Schule teil. Dabei steht vor allem Grundlagentraining zur Verletzungsprophylaxe auf dem Programm. Hinzu kommen noch vier Einheiten während der Woche. Davon wird eine von den Landesdisziplintrainern Heiner Preute und Oliver Sell geleitet. Am Wochenende ist oft ein Wettkampf angesagt oder wiederum Regenerationstraining.Ben Duvenbecks Lieblingsfächer sind neben Sport vor allem Mathematik, Politik und Sozialwissenschaften. Mit Schule und Training ist der Tagesablauf des Neuntklässlers fast ausgebucht. Allerdings bleibt ihm noch Zeit für Hobbys, denn er spielt gern Saxophon und engagiert sich mit großer Begeisterung bei den zehn- und elfjährigen Kindern des LAC Dortmund als Übungsleiter. Was er eines Tages beruflich machen möchte, lässt er noch offen. Allerdings kennt er schon die Richtung. So soll es irgendetwas sein, was mit Sport zu tun hat. Schließlich hat dieser jetzt schon eine zentrale Rolle in seinem Leben.
Auf ihrem Weg ins Leistungssportleben fördert der FLVW die vielversprechenden Nachwuchstalente. Eine Förderung, die vor allem dank der Kooperation des Verbandes mit seinem Partner goldgas möglich ist. Die Unterstützung ermöglicht es der westfälischen Leichtathletik, jährlich das „goldgas Talent-Camp“ durchzuführen. Über mehrere Tage werden Nachwuchsathletinnen und -athleten getestet, Leistungsdiagnosen erstellt und für die weitere Förderung ausgewählt. Diese besteht aus den Lehrgängen des „goldgas Talent-Teams“. Hier werden die jungen Athlet*innen an den Leistungssport herangeführt. Neue Vorschläge von den Kadertrainer*innen und Einheiten zum Leistungssportleben sind wie moderne Trainingsbedingungen die Vorzüge der Kooperation.
Weitere Informationen:
[Peter Middel]