Quelle: FLVW
Mareen Jasper, dekoriert mit der Goldmedaille von der U16-DM in Koblenz.
Volle Stadien, der Lauf um Gold für das eigene Land – ein großer Traum für viele Nachwuchsleichtathlet*innen. Der Weg dahin ist weit und anspruchsvoll, die besten Talente werden dabei von verschiedenen Akteuren unterstützt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert dank der Kooperation mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team“ die vielversprechendsten Talente auf ihrem Weg in die internationale Spitze. Was das für die Jugendlichen bedeutet, und wie ihr Alltag aussieht, verrät diesmal Mareen Jasper. Die Läuferin von der TSG Dülmen ist das goldgas Talent des Monats September.
Mareen Jasper hat in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung hingelegt. In diesem Jahr ging es für das goldgas Talent besonders steil nach oben, vor allem im Hindernislauf. Den hat die Athletin der TSG Dülmen in diesem Jahr für sich entdeckt und im Frühjahr ihr erstes Rennen in dieser Disziplin absolviert. Der Schritt zahlte sich aus. Bei ihrem ersten Rennen – den westfälischen Meisterschaften – qualifizierte sich die damals noch 14-Jährige direkt für die deutschen Meisterschaften. Und das als schnellste Läuferin ihres Jahrgangs! Die starke Meldezeit konnte sie bei den Titelkämpfen in Koblenz bestätigen und holte sich die Goldmedaille.„Vor dem Rennen war ich ziemlich aufgeregt, weil ich bei so einem Wettkampf noch nie gestartet bin. Im Ziel war es dann einfach nur noch pure Erleichterung, dass ich die Erwartungen erfüllen konnte. Es waren viele aus meiner Familie da. Die standen auch alle im Zieleinlauf und ich bin als Erstes zu ihnen gerannt, habe sie umarmt und die ersten Glückwünsche empfangen. Das war ein schönes Gefühl“, freut sich Mareen auch heute noch.
Tolle Momente, die sie und ihr mitgereister Anhang wohl nie vergessen werden. Nicht ganz so positiv sind dagegen die Erinnerungen an die improvisierte Siegerehrung. Die musste aufgrund der schlechten Witterungsbedingungen kurzerhand in einen kleinen Raum unter die Tribüne verlegt werden: „Es hat in Strömen geregnet. Das war schon schade, denn es war sehr eng und es konnten nicht alle mit rein. Auf das Podest wurde notdürftig die ‚Eins‘ draufgeklebt. Da fehlte schon ein bisschen der feierliche Rahmen“, so Mutter Carmen Jasper, die die Zeremonie als eine der wenigen aus nächster Nähe verfolgen durfte.
Qualifiziert hatte sich Mareen auch über 3.000 Meter. Da sie bei am Meisterschaftswochenende aber nicht zu 100 Prozent fit war, konzentrierte sie sich voll auf den Hindernis-Wettkampf. Der Impuls diese Strecke grundsätzlich mal auszuprobieren, kam von ihr selbst, wie ihr Trainer Stephan Gerdemann verrät: „Neben den starken Leistungen über die Mittel- und Langstrecken zeigt Mareen auch ein gewisses Talent, was Hürdenlauf und Hochsprung angeht. Da lag es nahe, diese Fähigkeiten zu kombinieren. Das Ergebnis ist bekannt und kann sich sehen lassen. Ihre Entwicklung ist beeindruckend.“
Mareen Jasper (r.) mit ihren goldgas Talent-Teamkolleginnen beim Stützpunkttraining in Münster [Foto: FLVW].
Gerdemann arbeitet bei der TSG Dülmen mit der mittlerweile 15-Jährigen. Dazu stehen zahlreiche individuelle Einheiten auf dem Programm. Außerdem fährt die Läuferin einmal pro Woche nach Münster, wo sie gemeinsam mit anderen goldgas Athlet*innen am Laufstützpunkt trainiert: „Sie bringt enorme Willensstärke mit und ist gut organisiert. Das ist gerade im Laufbereich wichtig, um auch eigenständig Einheiten absolvieren zu können. Darüber hinaus ist sie eine Teamplayerin und bringt sich auch hier am Stützpunkt gut ein“, so Stützpunkttrainer Robert Welp.
Echte Spätstarterin
Mareens Erfolge sind noch bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass sie erst vergleichsweise spät mit der Leichtathletik begonnen hat. Aufgefallen ist ihr Talent ihrem damaligen Sportlehrer in der sechsten Klasse, der den Rat gab, es im Verein mit der Leichtathletik zu versuchen. Grundsätzlich scheint die Marien-Realschule in Dülmen ein gutes Pflaster für Leichtathlet*innen zu sein. Denn dort drückte auch der mehrfache DM-Medaillengewinner im Langsprint und Olympia-Teilnehmer, Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund), die Schulbank.Weit vor dem Start ihrer Leichtathletik-Laufbahn ist die Mittel- und Langstrecklerin ihrer Neigung zur Musik nachgegangen. Bereits im Kindergarten begann sie mit Blockflöte, seit mittlerweile sieben Jahren spielt die Münsterländerin Querflöte. Zudem ist Mareen Teil des Dülmener Orchesters „PerFLU“: „Das macht großen Spaß und ist eine gute Ergänzung zum Einzelsport. Man ist Teil einer großen Gruppe und muss gut auf die anderen hören.“
Mit dem Orchester nimmt sie bereits seit einiger Zeit erfolgreich an landesweiten und nationalen Wettbewerben teil. Für überregionale Aufmerksamkeit sorgt sie seit diesem Jahr auch in der Leichtathletik. Und wenn ihre Entwicklung ähnlich rasant voranschreitet, wird sie das auch in Zukunft machen.
Auf ihrem Weg ins Leistungssportleben fördert der FLVW die vielversprechenden Nachwuchstalente. Eine Förderung, die vor allem dank der Kooperation des Verbandes mit seinem Partner goldgas möglich ist. Die Unterstützung ermöglicht es der westfälischen Leichtathletik, jährlich das „goldgas Talent-Camp“ durchzuführen. Über mehrere Tage werden Nachwuchsathletinnen und -athleten getestet, Leistungsdiagnosen erstellt und für die weitere Förderung ausgewählt. Diese besteht aus den Lehrgängen des „goldgas Talent-Teams“. Hier werden die jungen Sportler*innen an den Leistungssport herangeführt. Neue Vorschläge von den Kadertrainer*innen, Einheiten zum Leistungssportleben sind wie moderne Trainingsbedingungen die Vorzüge der Kooperation.
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