Quelle: FLVW
Alvin Mawumba präsentiert stolz seine erste DM-Medaille.
Volle Stadien, der Lauf um Gold für das eigene Land – ein großer Traum für viele Nachwuchsleichtathlet*innen. Der Weg dahin ist weit und anspruchsvoll, die besten Talente werden dabei von verschiedenen Akteuren unterstützt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert dank der Kooperation mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team“ die vielversprechendsten Talente auf ihrem Weg in die internationale Spitze. Was das für die Jugendlichen bedeutet, und wie ihr Alltag aussieht, verrät dieses Mal Alvin Mawumba. Der Sprinter vom TV Wattenscheid 01 ist das goldgas Talent des Monats August.
Die letzten Tage der Olympischen Spiele hat Alvin Mawumba in Paris erlebt. Tickets für die Wettkämpfe hatte das goldgas Talent des Monats leider nicht ergattert. Die Atmosphäre vor Ort konnte der Wattenscheider aber komplett aufsaugen – und das hat bei ihm definitiv Eindruck hinterlassen. „Ich war beim Marathon an der Strecke. Das fand ich richtig cool. Die Leute und die Atmosphäre waren mega. Ich habe eine Bootstour gemacht und den Eiffel-Turm mit den olympischen Ringen gesehen. Da dachte ich mir: Da möchte ich auch irgendwann mal hin. Das wäre mein größter Traum“, verrät der 17-Jährige.Bis dahin ist es natürlich noch ein weiter Weg. Aber Alvin steckt sich gerne ehrgeizige Ziele. Vor allem in seinen Paradedisziplinen, dem 100-Meter-Sprint und den 110-Meter-Hürden. Auf beiden Strecken hat er in den vergangenen Jahren in seiner jeweiligen Altersklasse einige Podestplätze bei den westfälischen Meisterschaften ergattert. Im Juli dieses Jahres setzt der Schüler zum ersten Mal auch auf nationaler Ebene ein Ausrufezeichen. Das Nachwuchstalent gewann Bronze bei der U18-DM im Hürden-Sprint: „Da eine Medaille zu holen, das war schon ein Moment, der mir gezeigt hat, ja ich kann´s. Das war ein richtig schönes Erlebnis. Auch weil ich einen Tag vorher Geburtstag hatte und mir dadurch selbst ein Geschenk machen konnte.“
Bereits im Vorlauf stellt Alvin eine neue persönliche Bestleistung auf. Die pulverisiert er im Finale noch mal um mehr als drei Zehntel und bleibt zum ersten Mal unter 14 Sekunden. Eine Entwicklung, die auch seine Trainerin Sabine Braun begeistert: „Sportlich war das eine Sensations-Saison für ihn. Dass er Potenzial hat, war allen klar, aber dass er so explodiert, war nicht zu erwarten und freut uns sehr. Was wir dieses Jahr angegangen sind, hat er super umgesetzt. Er ist ein Wettkampftyp und kann immer noch eine Schippe drauflegen, auf das, was er im Training schon zeigt.“
Alvin mit seiner Trainerin, der früheren Weltklasse-Mehrkämpferin Sabine Braun [Foto: FLVW].
Sabine Braun übernahm Alvin zu Beginn des Jahres zusammen mit Janosch Echhaus. Der Wechsel hatte einen traurigen Hintergrund. Sein vorheriger Coach Slawomir Filipowski war im Januar überraschend verstorben. Ein Ereignis, dass das Sprinttalent erstmal verkraften musste: „Ich kannte ihn ich zwar nur eineinhalb Jahre, aber er ist mir sehr ans Herz gewachsen und hat mir sehr viel beigebracht. Gerade 2023, als ich viel verletzt war, hat er mich wieder aufgebaut und noch zur Deutschen Meisterschaft geführt.“
Das goldgas Talent trainiert meist fünfmal die Woche. Dazu kommen noch Athletiktraining und Sportförderung. Ein zeitintensives Programm, das der 17-Jährige neben dem Unterricht absolviert. Im Moment besucht Alvin die 12. Klasse der Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule in Bochum-Wattenscheid, wo er auch sein Abitur machen möchte: „Die Schule unterstützt mich dabei sehr. Mein Stufenleiter und ich sind dicke Kumpels“, schmunzelt Alvin, „er hat viel Verständnis für Sport.“
Usain Bolt als Ansporn
Um Schule und Sport unter einen Hut zu bringen, ist trotzdem jede Menge Ehrgeiz nötig. Laut Alvin hat ihm den seine Mutter in die Wiege gelegt. Ihr hat er es auch zu verdanken, dass er überhaupt die Leichtathletik-Karriere eingeschlagen hat: „Wie die meisten Jungs wollte ich damals Fußball spielen. Aber meine Mama hat Leichtathletik vorgeschlagen, weil ich immer rumgerannt und rumgesprungen bin. Als ich ein kleines Kind war, fragte sie mich, ob ich Usain Bolt kenne? Ich kannte ihn da noch nicht. Sie zeigte mir dann, wie er sprintet und ich war so erstaunt, dass ich auch Sprinter werden wollte. Ich habe dann mit Sprint angefangen und irgendwann sind dann die Hürden noch dazugekommen.“Für Alvin soll es irgendwann auch hoch hinaus gehen: Sein Traum ist eine Olympia-Teilnahme [FLVW].
Im Alter von zehn Jahren wurde Alvin von seiner Mutter angemeldet. Seitdem ist er beim TV Wattenscheid. Dort fühlt sich das goldgas Talent nach wie vor pudelwohl. Der schnelle Läufer hat viele Freunde im Verein gefunden und sogar schon ein Praktikum in der Geschäftsstelle des TVW absolviert: „Der TV Wattenscheid ist einfach ein großer Verein und ich würde gerne immer hier dabeibleiben“, schwärmt Alvin.
Und wer weiß, was für ihn in Wattenscheid noch alles drin ist. Vielleicht klappt es ja eines Tages mit seinem großen Traum von Olympia. Seine Trainerin Sabine Braun unterstützt ihn gern auf diesem Weg. Und die frühere Mehrkämpferin weiß genau, wie sich das anfühlt. Sie hat insgesamt fünfmal an den Spielen teilgenommen, 1992 kam sie aus Barcelona sogar mit der Bronzemedaille nach Hause.
Auf ihrem Weg ins Leistungssportleben fördert der FLVW die vielversprechenden Nachwuchstalente. Eine Förderung, die vor allem dank der Kooperation des Verbandes mit seinem Partner goldgas möglich ist. Die Unterstützung ermöglicht es der westfälischen Leichtathletik, jährlich das „goldgas Talent-Camp“ durchzuführen. Über mehrere Tage werden Nachwuchsathletinnen und -athleten getestet, Leistungsdiagnosen erstellt und für die weitere Förderung ausgewählt. Diese besteht aus den Lehrgängen des „goldgas Talent-Teams“. Hier werden die jungen Sportler*innen an den Leistungssport herangeführt. Neue Vorschläge von den Kadertrainer*innen, Einheiten zum Leistungssportleben sind wie moderne Trainingsbedingungen die Vorzüge der Kooperation.
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