Quelle: FLVW
goldgas Talent Romi Griese studiert in Texas, während der Sommer-Semesterferien startet sie für den LC Paderborn.
Volle Stadien, der Lauf um Gold für das eigene Land – ein großer Traum für viele Nachwuchsleichtathlet*innen. Der Weg dahin ist weit und anspruchsvoll, die besten Talente werden dabei von verschiedenen Akteuren unterstützt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert dank der Kooperation mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team“ die vielversprechendsten Talente auf ihrem Weg in die internationale Spitze. Was das für die Jugendlichen bedeutet, und wie ihr Alltag aussieht, verrät dieses Mal Romi Griese. Die Diskuswerferin ist das goldgas Talent des Monats Juli.
In den Sommermonaten klettert das Thermometer in Texas nicht selten über die 40 Grad-Marke. An diese extrem heißen Temperaturen musste sich Romi Griese erst gewöhnen, als sie im August vergangenen Jahres dort ankam. Genau wie an den texanischen Lifestyle: „Es tragen viele Menschen Cowboy-Hüte und Cowboy-Stiefel. Stiefel habe ich auch schon, einen Hut noch nicht. Country-Musik ist dort sehr populär. Dementsprechend gibt es viele Country-Dancehalls. Wenn man täglich damit konfrontiert wird, kommt man aber schnell rein. Mittlerweile gefällt mir das ganz gut“, verrät die Diskuswerferin mit einem Grinsen.In den USA findet die Romi beste Bedingungen vor, Leistungssport mit dem Studium zu verknüpfen [Fotos: FLVW.de]
Die dafür benötigten Schrittfolgen sind relativ anspruchsvoll, für Romi allerdings kein Problem. Bis zu ihrem Studienbeginn in den USA im August 2023 hat das goldgas-Talent leidenschaftlich Gardetanz betrieben. Das kommt ihr in den Country-Dancehalls zugute. Neben dem Annähern an die hiesige Kultur ist die 19-Jährige hauptsächlich mit Leichtathletik und ihrem Biologie-Studium beschäftigt. Das absolviert die Einser-Abiturientin an der Texas A&M University, einer der größten Unis der USA, mit Hauptsitz in Dallas. Ihre Fakultät befindet sich in Commerce im Nordosten von Texas, circa 100 Km von Dallas entfernt. „Ich hatte überlegt, in die Medizin-Richtung zu gehen, aber in Amerika ist das schwierig. Da muss man erst einen Bachelor haben, also vier Jahre was anderes studieren. Dann kann man erst in die Medical School. Deshalb studiere ich erst mal Biologie und schaue dann weiter.“
Zwischen den Seminaren geht sie ihrer Parade-Disziplin, dem Diskuswerfen, nach. Die Universität besitzt ein renommiertes Leichtathletik-Team, nicht zuletzt in den Wurf-Disziplinen. Diese optimalen Bedingungen waren für sie ein wichtiger Grund, in die USA zu gehen: „Grundsätzlich wollte ich schon immer mal ins Auslandserfahrung sammeln. Außerdem wäre es in Deutschland etwas schwieriger gewesen, Studium und Leichtathletik zu kombinieren. Da wird man von der Uni nicht so unterstützt, dass man nebenbei Leistungssport machen kann. In den USA ist das besser aufeinander abgestimmt.“
Seit Beginn der Freiluft-Saison ist die Ostwestfälin zurück in Deutschland, wo sie wieder für ihren Heimatverein LC Paderborn startet. Mit ihrem vorherigen Coach André Meyer stand sie ohnehin die ganze Zeit in Kontakt: „Wir haben regelmäßig Trainingspläne und -inhalte ausgetauscht. Zu den Wettkämpfen gab es immer ein kurzes Update. Hin und wieder haben wir auch kurz telefoniert“, so Meyer. Den Schritt, in die USA zu gehen, kann er gut nachvollziehen: „Seitdem ich mit Romi zusammenarbeite, ist das ihr Plan gewesen. Es zeigt mir, dass sie ein klares Ziel nicht aus den Augen verliert. Ich bin überzeugt, dass sie von den Trainings- und Lebensbedingungen in den USA profitieren wird.
Das goldgas Talent möchte auch in Zukunft die Sommer-Semesterferien in Deutschland verbringen.
Mit André Meyer hat sie sich auf die Freiluft-Wettkämpfe hierzulande vorbereitet. Bei den westfälischen Meisterschaften in Gladbeck hat das gut geklappt. Griese holte sich den Titel in der Altersklasse U20. In Mönchengladback bei der U23-DM landete die Studentin auf Rang zehn. Bei den nationalen U20-Titelkämpfen war keiner ihrer ersten drei Versuche war gültig; das goldgas Talent musste sich mit dem letzten Platz begnügen: „Leider lief es nicht wie geplant. Ich bin sehr enttäuscht, da meine Saison bis jetzt nicht schlecht lief. Es war einfach nicht mein Tag“, vermutet die Athletin aus Salzkotten.
Romi hat noch ein paar Tage Zeit, um die Enttäuschung zu verarbeiten. Ende August geht es dann zurück nach Texas. Dieses Mal weiß die Werferin, was auf sie zukommt. Nicht nur was die Temperaturen angeht.
Auf ihrem Weg ins Leistungssportleben fördert der FLVW die vielversprechenden Nachwuchstalente. Eine Förderung, die vor allem dank der Kooperation des Verbandes mit seinem Partner goldgas möglich ist. Die Unterstützung ermöglicht es der westfälischen Leichtathletik, jährlich das „goldgas Talent-Camp“ durchzuführen. Über mehrere Tage werden Nachwuchsathletinnen und -athleten getestet, Leistungsdiagnosen erstellt und für die weitere Förderung ausgewählt. Diese besteht aus den Lehrgängen des „goldgas Talent-Teams“. Hier werden die jungen Sportler*innen an den Leistungssport herangeführt. Neue Vorschläge von den Kadertrainer*innen, Einheiten zum Leistungssportleben sind wie moderne Trainingsbedingungen die Vorzüge der Kooperation.
Weitere Informationen:
- goldgas Talent des Monats Hannah Bauermann: Eine Athletin zwischen zwei Disziplinen
- goldgas Talent des Monats Mai: Charlotte Görz
- goldgas Talent Miranda Wolf und die Faszination Speerwerfen
- goldgas Talent Tammo Doerner: Ein Nordlicht leuchtet in Westfalen
- goldgas Talent Lilith Stenger: „Als würde man fliegen!“
- goldgas Talent des Monats Patrick Hüsken: Das Multi-Multitalent
- Landeskader goldgas Talent-Team