Quelle: FLVW
goldgas Talent Charlotte Görz vom TV Werne rechnet sich über 100 Meter gute Chancen auf eine Medaille aus.
Volle Stadien, der Lauf um Gold für das eigene Land – ein großer Traum für viele Nachwuchsleichtathlet*innen. Der Weg dahin ist weit und anspruchsvoll, die besten Talente werden dabei von verschiedenen Akteuren unterstützt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert dank der Kooperation mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team“ die vielversprechendsten Talente auf ihrem Weg in die internationale Spitze. Was das für die Jugendlichen bedeutet, und wie ihr Alltag aussieht, verrät dieses Mal Charlotte Görz. Die Mehrkämpferin vom TV Werne 03 ist das goldgas Talent des Monats Mai.
Mehrkämpferin Charlotte Görz vom TV Werne 03 bekam die Leichtathletik-Gene bereits in die Wiege gelegt. Vater Thomas Görz war erfolgreicher Zehnkämpfer, holte u. a. die Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften 1997: „Mein Vater hat ein Fotoalbum mit vielen Fotos und Zeitungsartikeln, da haben wir schon oft drüber gesprochen. Das beeindruckt mich sehr. Er ist auf gewisse Weise auch ein Vorbild für mich, dass ich auch mal so werden möchte oder vielleicht sogar noch erfolgreicher“, sagt Charlotte.Das goldgas Talent ist auf dem besten Weg dahin. Das erste Edelmetall auf nationaler Ebene hat die Schülerin schon in der Tasche. Mit 3.694 Punkten holte sie sich Bronze bei der Mehrkampf-DM im vergangenen September in Hannover in der Altersklasse W14: „Das war so nicht zu erwarten. Ich wusste, wie gut die anderen sind. Von daher habe ich mich riesig gefreut. Das war ein ganz besonderer Tag.“
Charlotte Görz mit ihrem Vater Thomas [Foto: FLVW].
Dass die Lünerin direkt auf dem Treppchen landet, hätte auch ihr Vater nicht gedacht. Als Trainer hat er großen Anteil an ihrem Erfolg. Der früherer Top-Athlet kann seiner Tochter wertvolle Tipps geben. Zudem kennt sie niemand so gut wie er, wie Charlotte versichert: „Er weiß immer, wie ich drauf bin, wann er wie belasten kann. Wir haben eine sehr gute Trainer-Athleten Bindung“, sagt die 14-jährige Gymnasiastin. Thomas Görz kann das nur unterstreichen: „Es gibt so gut wie keine Reibungspunkte. Sie nimmt alles an, was ich auf dem Trainingsplatz sage. Ich höre sehr gut auf das, was sie sagt. Ich hatte selbst mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Das wollen wir unbedingt vermeiden.“
Erfolgreiches Vater-Tochter-Gespann
Schließlich hat das Nachwuchs-Talent auch 2024 viel vor. Bei den Mehrkampf-Meisterschaften (23. – 25. August in Hannover) möchte sie erneut etwas holen. Und zusätzlich will die Landeskader-Athletin noch in ihrer Parade-Disziplin, den Hürden, bei den Deutschen Meisterschaften an den Start gehen. Im vergangenen Jahr lief sie die drittschnellste Zeit in ihrer Altersklasse: „Hürdenlauf ist meine Lieblingsdisziplin. Meine Leidenschaft. Ich finde es spannend, dass es nicht nur schnelles Sprinten ist, sondern noch Hürden dazwischen sind. Das Gefühl ist einfach toll, wenn man über die Hürde fliegt und so richtig im Flow ist“, schwärmt Charlotte.In dieser Hinsicht unterschieden sich Vater und Tochter etwas: „Bei mir war Hürde eher eine Hass-Liebe. Recht gut hingegen war bei mir eher der Sprungbereich. In der Jugend der Hochsprung, später dann mehr Weitsprung. Stabhochsprung hat mir Spaß gemacht, auch die Würfe.“ Die Wurfdisziplinen wiederum sind bei seiner Tochter noch ausbaufähig. Ihre Defizite bei Speerwurf und Kugelstoßen konnte Charlotte bis jetzt durch die starken Lauf- und Sprungleistungen ausgleichen: „Bei den Wurfdisziplinen habe ich noch Abstand zu meinen Konkurrentinnen. Da verliere ich auch die meisten Punkte. Am schwierigsten ist es, die Bogenspannung aufzubauen und das Gerät dann weit rauszuhauen. Ich werfe viel über Technik, aber das habe ich noch nicht so raus“, merkt das goldgas Talent selbstkritisch an.
goldgas Talent Charlotte Görz beim Hürdentraining [Foto: FLVW]
Daran arbeitet Charlotte intensiv mit ihrem Trainerteam. Dazu gehören beim TV Werne neben ihrem Vater noch Petra Nagel und Christoph Pälmke. Außerdem fährt die 14-Jährige einmal pro Woche nach Gladbeck, um dort mit den anderen Mehrkampf-Talenten aus dem goldgas Talent-Team und den FLVW-Landestrainern Oliver Sell (Mehrkampf) und Heiner Preute (Sprint) zu trainieren. Eine Expertise, die man sich laut Thomas Görz gerne dazuholt, weil „die Kollegen als Trainer wesentlich mehr Erfahrung haben als ich.“
Was die Erfahrung im Umgang mit seiner Tochter angeht, kann Thomas Görz natürlich niemand das Wasser reichen. Dazu kommt seine Vergangenheit als früherer Spitzensportler. Eine nahezu perfekte Kombination, die nicht allzu häufig auftritt. Ein prominentes Beispiel gibt es auf jeden Fall: Bei Familie Kaul waren sogar beide Elternteile Top-Leichtathleten und haben danach ihren Sohn Niklas in die Weltspitze geführt. Gegen einen ähnlichen Werdegang hätten Charlotte und Thomas Görz sicher nichts einzuwenden.
Auf ihrem Weg ins Leistungssportleben fördert der FLVW die vielversprechenden Nachwuchstalente. Eine Förderung, die vor allem dank der Kooperation des Verbandes mit seinem Partner goldgas möglich ist. Die Unterstützung ermöglicht es der westfälischen Leichtathletik, jährlich das „goldgas Talent-Camp“ durchzuführen. Über mehrere Tage werden Nachwuchsathletinnen und -athleten getestet, Leistungsdiagnosen erstellt und für die weitere Förderung ausgewählt. Diese besteht aus den Lehrgängen des „goldgas Talent-Teams“. Hier werden die jungen Sportler*innen an den Leistungssport herangeführt. Neue Vorschläge von den Kadertrainer*innen, Einheiten zum Leistungssportleben sind wie moderne Trainingsbedingungen die Vorzüge der Kooperation.