Quelle: P. Middel
Volle Stadien, der Lauf um Gold für das eigene Land – ein großer Traum für viele Nachwuchsleichtathlet*innen. Der Weg dahin ist weit und anspruchsvoll, die besten Talente werden dabei von verschiedenen Akteuren unterstützt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert dank der Kooperation mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team“ die vielversprechendsten Talente auf ihrem Weg in die internationale Spitze. Was das für die Jugendlichen bedeutet, und wie ihr Alltag aussieht, verrät dieses Mal Hannah Kalle. Die vielseitige Sprinterin ist das letzte goldgas Talent des Monats im Jahr 2022.
Wenn Hannah Kalle über die Laufbahn eilt, erkennt man sie nicht nur an ihrem roten Trikot, sondern auch an ihren Kompressionsstrümpfen. Die 15-Jährige trägt diese Glücksbringer bei jedem Wettkampf und sie bescheren ihr eine gewisse Sicherheit. Das Gefühl von leichteren Beinen vor, während und nach einer Belastung spielt für sie eine wichtige Rolle. „Als ich früher Mehrkämpferin war oder bei einer Veranstaltung mehrere Wettkämpfe absolviert habe, habe ich immer gute Erfahrungen mit diesen Strümpfen gemacht“, betont die Nachwuchsathletin der LG Olympia Dortmund, die in diesem Jahr in der Klasse W15 die westfälische Bestenliste über 300 Meter mit 41,38 Sekunden und über 80-Meter-Hürden mit 11,96 Sekunden anführt.
Anfänge beim TV Unna
Hannah Kalle machte auf ihr Talent bereits im Grundschulalter aufmerksam, als sie zweimal bei den Bundesjugendspielen der Liedbach-Grundschule in Unna-Billmerich von allen Schülerinnen die meisten Punkte sammelte und dafür jeweils mit einem Pokal ausgezeichnet wurde. Die sportbegeisterte junge Frau schloss sich dem TV Unna an. Ihren ersten Wettkampf absolvierte sie 2015. „Ich habe damals alles gemacht – angefangen vom Sprint über den 800-Meter-Lauf bis zum Hochsprung. Wenn ich an einer Leichtathletik-Veranstaltung teilgenommen habe, habe ich manchmal bis zu fünf Disziplinen absolviert, denn Vielseitigkeit war bei mir Trumpf“, berichtet das goldgas Talent des Monats, das sich in früheren Jahren auch schon in anderen Sportarten versuchte – so unter anderem im Reiten und im Turnen.Allerdings steht die Leichtathletik in ihrer persönlichen Hitliste der Sportarten ganz oben. „In der Leichtathletik schätze ich vor allem das umfangreiche Angebot an Disziplinen. Zudem kann man sich mit viel Fleiß und Einsatz beim Laufen, Werfen und Springen kontinuierlich verbessern. Das bereitet mir sehr viel Freude“, unterstreicht die Aufsteigerin der Saison 2022, die seit zwei Jahren für die LG Olympia Dortmund (Stammverein LAC Dortmund) startet.
Bei der Dortmunder Leichtathletik-Gemeinschaft ist sie vor kurzem in die Trainingsgruppe von Thomas Czarnetzki gewechselt. Im kommenden Jahr rückt sie in die Klasse U18 auf. In dieser Alterskategorie will sie sich vornehmlich auf den Sprint, den Langsprint und den Hürdenlauf konzentrieren. Später möchte sie eventuell noch die Lang-Hürden mit in ihre Planungen aufnehmen.
Seit zwei Jahren startet Hannah Kalle (Zweite von rechts) für die LG Olympia Dortmund [Foto: P. Middel]
Erste DM-Luft in Bremen geschnuppert
Damit ihre sportlichen Hoffnungen 2023 alle in Erfüllung gehen, trainiert die 15-Jährige, die in Unna lebt, fünf Mal pro Woche. Mit ihrer sportlichen Jahresbilanz 2022 zeigt sich Hanna Kalle hochzufrieden. Gefreut hat sie sich vor allem über ihre Teilnahme an den deutschen U16-Meisterschaften am 9./10. Juli in Bremen, als sie im 300-Meter-Finale als DM-Debütantin in 42,39 Sekunden einen respektablen sechsten Rang belegte und über 80-Meter-Hürden in 11,96 Sekunden Neuntschnellste war.Bei den westfälischen U16-Meisterschaften am 12. Juni in Hagen zählte die 1,65-Meter-große westfälische Nachwuchshoffnung mit ihrem Doppelerfolg über 80-Meter-Hürden in 12,02 Sekunden und über 300 Meter in 41,67 Sekunden zu den herausragenden Teilnehmerinnen. Ihre Klasse unterstrich die zweifache U16-Westfalenmeisterin auch beim traditionellen Länderkampf Westfalen gegen die Niederlande am 3. September in Recklinghausen, als sie als Schlussläuferin das westfälische Quartett in 48,45 Sekunden vor den favorisierten Oranje-Hemden (48,69 Sek.) zum Sieg führte. Darüber hinaus sammelte sie im Stadion Hohenhort wichtige Länderkampf-Punkte über 80-Meter-Hürden und über 300 Meter, wo sie gegen die starken Niederländerinnen jeweils den vierten Platz belegte.
Die talentierte Leichtathletin ist darüber hinaus eine überdurchschnittlich gute Schülerin. Die Zehntklässlerin des Ernst-Barlach-Gymnasiums in Unna kann trotz der immer größer werdenden Anforderungen Sport und Schule noch gut miteinander verbinden. Ihre Lieblingsfächer sind Sport und Englisch. Wie wichtig eine Fremdsprache für junge Leute ist, hat sie in diesem Jahr beim Austausch ihres Gymnasiums mit Schüler*innen aus der Slowakei, Polen und Ungarn erfahren.
Reiten, Schlagzeug und Turnen gehören zu den weiteren Hobbys
Sehr viel Abwechselung wird der vielseitig interessierten Gymnasiastin an ihrer Schule auch im Sportunterricht geboten, wo in ihrer Jahrgangsstufe unter anderem neben der Leichtathletik auch Volleyball, Turnen und Tanzen auf dem Plan stehen. „Ich liebe im Grunde genommen jede Sportart. Beim Turnen kann ich unter anderem meine Beweglichkeit und meine Rumpfstabilität verbessern, sodass ich von dieser Sportart auch in der Leichtathletik profitiere“, erläutert die Multi-Sportlerin, die zudem im Urlaub noch gerne reitet.Trotz ihrer sportlichen Ambitionen hat Hannah Kalle auch noch Zeit für ein anderes Hobby: So spielt sie gern Schlagzeug – und das auf einem hohen Niveau. Sie nimmt Einzelunterricht und gehört dem Schulorchester des Ernst-Barlach-Gymnasium an. So hatte sie schon Auftritte beim Abi-Ball und bei der Begrüßung der Fünftklässler.
Bis zu ihrem eigenen Abi hat sie noch ein wenig Zeit, allerdings kennt sie jetzt schon die Richtung, die sie nach ihrem Schulabschluss einschlagen möchte: Hannah Kalle möchte später gern Medizin studieren.
Auf ihrem Weg ins Leistungssportleben fördert der FLVW die vielversprechenden Nachwuchstalente. Eine Förderung, die vor allem dank der Kooperation des Verbandes mit seinem Partner goldgas möglich ist. Die Unterstützung ermöglicht es der westfälischen Leichtathletik, jährlich das „goldgas Talent-Camp“ durchzuführen. Über mehrere Tage werden Nachwuchsathletinnen und -athleten getestet, Leistungsdiagnosen erstellt und für die weitere Förderung ausgewählt. Diese besteht aus den Lehrgängen des „goldgas Talent-Teams“. Hier werden die jungen Athlet*innen an den Leistungssport herangeführt. Neue Vorschläge von den Kadertrainer*innen und Einheiten zum Leistungssportleben sind wie moderne Trainingsbedingungen die Vorzüge der Kooperation.
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