Quelle: Peter Middel
Jule Krüger verbesserte sich in diesem Jahr über 800 Meter auf 2:16,57 Minuten
Volle Stadien, der Lauf um Gold für das eigene Land – ein großer Traum für viele Nachwuchsleichtathlet*innen. Der Weg dahin ist weit und anspruchsvoll, die besten Talente werden dabei von verschiedenen Akteuren unterstützt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert dank der Kooperation mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team“ die vielversprechendsten Talente auf ihrem Weg in die internationale Spitze. Was das für die Jugendlichen bedeutet, und wie ihr Alltag aussieht, verrät dieses Mal Jule Krüger.
Wenn der Vater gleichzeitig der Trainer seiner Tochter ist, kann das manchmal zu Problemen führen – nicht jedoch bei Jule Krüger. Die beiden verstehen sich prächtig und sind dabei recht erfolgreich. Die 14-jährige Mittelstrecklerin des SV Brackwede, die schon seit ihrem sechsten Lebensjahr Leichtathletik treibt, steigerte sich am 28. Mai 2022 in Bielefeld auf ausgezeichnete 2:16,57 Minuten und führt damit in ihrer Alterskategorie die Jahres-Bestenliste im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) vor Lena Eichhorn (LG Rheinwied / 2:17,14 Min.) an. Auch über 2.000 Meter zählt Jule Krüger mit der Zeit von 6:46,44 Minuten zu den schnellsten Nachwuchs-Läuferinnen im DLV (3.).„Ich komme aus einer sportlichen Familie. Neben meinem Vater läuft auch meine Mutter. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich die Begeisterung für die Leichtathletik auch auf meinen Bruder Henri und mich übertragen hat“, erläutert die 14-Jährige. Ihr Vater Thorsten Krüger feierte in seiner jeweiligen Altersklasse zahlreiche Erfolge. Auf seiner sportlichen Visitenkarte stehen unter anderem ein Top-Ten-Gesamtplatz beim traditionellen Hermannslauf, ein Vizetitel und eine Bronzemedaille bei deutschen Senioren-Crosslaufmeisterschaften sowie ein NRW-Titel im Straßenlauf über zehn Kilometer.
Dank des Talents bleibt Zeit für ein zweites Hobby: den Reitsport
Tochter Jule ist ebenfalls talentiert. Trotz ihres Spitzenplatzes in der DLV-Bestenliste kommt sie mit drei beziehungsweise vier Trainingseinheiten pro Woche aus. So hat sie noch Zeit für ein zweites Hobby, denn neben der Leichtathletik schlägt ihr Herz noch für den Reitsport. Ihre Lieblingspferde heißen Maja und Palimo. „Das Reiten wird oft unterschätzt. Man sitzt nicht nur passiv auf dem Pferderücken, sondern geht mit den Bewegungen des Tieres mit. Da wird man konditionell ganz schön gefordert. So gesehen ist das Reiten für mich ein hervorragender Ausgleich zur Leichtathletik, denn es fördert die Rumpfstabilität, die für einen guten Laufstil enorm wichtig ist", betont Jule Krüger.Die erfolgreiche Mittelstrecklerin kann beide Sportarten so gut mit einander verbinden, weil sie in unmittelbarer Nähe des Reitplatzes wohnt, und zur Leichtathletik-Anlage lediglich 15 Minuten mit dem Fahrrad fährt. So spart sie jede Menge Zeit. Im Winter trainiert sie oft in der Bielefelder Seidenstickerhalle. Dann nimmt sie ihr Vater mit, mit dem sie am Wochenende oft auch zu einem Dauerlauf startet. Da sich Jule Krüger noch im Aufbau befindet, führt sie noch ein intensives Grundlagentraining durch. Damit legt sie das Fundament für spätere intensivere Trainingsreize.
„Das Reiten ist für mich ein hervorragender Ausgleich zur Leichtathletik, denn es fördert die Rumpfstabilität, die für einen guten Laufstil enorm wichtig ist.“goldgas Talent des Monats Jule Krüger
Auf vielen Strecken zuhause, doch die 800 Meter sind ihr Favorit
Die 14-Jährige ist auf mehreren Strecken zuhause, doch am meisten gefällt ihr die 800-Meter-Distanz, weil dort nicht nur ihren läuferischen, sondern auch ihre taktische Fähigkeiten gefragt sind – und natürlich jede Menge Schnelligkeit. Sie befindet sich bereits auf einem guten Weg, denn in der abgelaufenen Saison erzielte sie auf der 300-Meter-Strecke respektable 44,50 Sekunden. Diese Zeit ist eine hervorragende Zubringerleistung für eine (noch) schnellere 800-Meter-Zeit.Im kommenden Jahr möchte Jule Krüger ihren NRW-Titel über 2.000 Meter verteidigen sowie ihre 800-Meter-Erfolge bei den westfälischen Meisterschaften in der Halle und im Freien wiederholen. Darüber hinaus will sie sich auf die deutschen U16-Meisterschaften vom 29. bis 30. Juli 2023 in Stuttgart konzentrieren, bei denen sie als diesjährige DLV-Ranglisten-Erste gute Chancen auf der Zwei-Runden-Distanz hat. Auch freut sie sich auch jetzt schon auf den Jugend-Vergleichskampf gegen die Niederlande, der für sie in diesem Jahr ein eindrucksvolles Erlebnis bildete.
Auf Wettkämpfe bereitet sich das 1,70 Meter große Talent immer akribisch vor. So stimmt sie ihr Training nach Rücksprache mit ihrem Vater genau darauf ab, geht abends früher ins Bett und reibt vor einem Lauf ihre Beine mit Pferdesalbe ein. Dieses Gel löst Verspannungen und fördert die Durchblutung.
Souveräner Titelgewinn bei den westfälischen Crosslaufmeisterschaften
Die hoffnungsvolle junge Leichtathletik besucht die 9. Klasse des Brackweder Gymnasiums. Sie freut sich, dass an ihrer Schule der Sport, insbesondere die Leichtathletik, eine wichtige Rolle spielt. Neben der Praxis stehen im Unterricht auch theoretische Inhalte auf dem Programm. So werden zu den verschiedenen Disziplinen auch die entsprechenden Trainingsmethoden besprochen.Neben der Leichtathletik spielt Jule Krüger auch noch gerne Badminton. Doch ihre Zukunft liegt weder in dieser Sportart noch im Reiten, denn sie möchte in den nächsten Jahren ihren Erfolgskurs in der Leichtathletik fortsetzen. Schließlich befindet sie sich mit 14 Jahren erst am Beginn ihrer vielversprechenden Karriere – und die Wintersaison 2022/23 konnte für sie nicht besser beginnen. Bei den westfälischen Crosslaufmeisterschaften in Hörstel-Riesenbeck sicherte sie sich in der Klasse W14 über 3,3 Kilometer souverän den Titel in 12:38 Minuten.
Auf ihrem Weg ins Leistungssportleben fördert der FLVW die vielversprechenden Nachwuchstalente. Eine Förderung, die vor allem dank der Kooperation des Verbandes mit seinem Partner goldgas möglich ist. Die Unterstützung ermöglicht es der westfälischen Leichtathletik, jährlich das „goldgas Talent-Camp“ durchzuführen. Über mehrere Tage werden Nachwuchsathletinnen und -athleten getestet, Leistungsdiagnosen erstellt und für die weitere Förderung ausgewählt. Diese besteht aus den Lehrgängen des „goldgas Talent-Teams“. Hier werden die jungen Athlet*innen an den Leistungssport herangeführt. Neue Vorschläge von den Kadertrainer*innen und Einheiten zum Leistungssportleben sind wie moderne Trainingsbedingungen die Vorzüge der Kooperation.
Weitere Informationen:
- goldgas Talent Luis Butterwegge lebt für das Laufen
- goldgas Talent des Monats Berenike Roos: Mit "Hop, Step, Jump" auf Platz eins
- goldgas Talent des Monats Mirja Lukas: "Wumms" beim Speerwerfen und im Handball
- goldgas Talent des Monats: Jan Spieker und die Faszination des Speerwerfens
- goldgas Talent des Monats Maximilian Hehlert setzt auf Schlaf für den optimalen Start
- goldgas Talent des Monats Fynn Bietenbeck ist ein richtiger "Keuler"
- goldgas Talent des Monats Frieda Echterhoff bevorzugt Klasse statt Masse
- goldgas Talent des Monats: Mirja Gutzeit hat noch viel Luft nach oben