Quelle: Peter Middel
goldgas Talent des Monats: Dreispringerin Berenike Roos
Volle Stadien, der Lauf um Gold für das eigene Land – ein großer Traum für viele Nachwuchsleichtathleten. Der Weg dahin ist weit und anspruchsvoll, die besten Talente werden dabei von verschiedenen Akteuren unterstützt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert Dank der Kooperation mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team“ die vielversprechendsten Talente auf ihrem Weg in die internationale Spitze. Was das für die Jugendlichen bedeutet, und wie ihr Alltag aussieht, verrät dieses Mal Berenike Roos.
Berenike Roos (TV Wattenscheid) ist eine talentierte Weitspringerin. Dies ließ sie bereits vor drei Jahren erkennen, als sie bei einer Leichtathletik-Veranstaltung in Gladbeck in der Klasse W12 ausgezeichnete 5,31 Meter erzielte und damit in dieser Alterskategorie immer noch die aktuelle westfälische Höchstleistung hält.Doch bei jedem Versuch nur einen Sprung zu absolvieren, war Berenike Roos zu wenig. Daher kam der Weitspringerin mit einer persönlichen Bestleistung von 5,55 Meter gelegen, dass sie vor zwei Jahren Gefallen am Dreisprung fand. „Beim TV Wattenscheid absolvieren wir im Nachwuchsbereich ein recht vielseitiges Training und versuchen uns in verschiedenen Disziplinen. Eines Tages stand bei uns auch einmal der Dreisprung auf dem Programm. Er hat mich auf Anhieb fasziniert. Ich habe ihn daher bei nächster Gelegenheit im Wettkampf ausprobiert, und war gleich erfolgreich“, berichtet die junge Wattenscheiderin, die in ihrem ersten Jahr als Dreispringerin bemerkenswerte 11,25 Meter erzielte und damit in dieser Disziplin im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) Beste des Jahrgangs 2007 war.
Mit „Hop – Step – Jump“ auf Platz eins der DLV-Bestenliste
Die Nummer eins im DLV machte der jungen Athletin, die bis 2018 für den USC Bochum startete, auch in diesem Jahr niemand streitig. Bei den deutschen U16-Meisterschaften am 9. Juli in Bremen sicherte sie sich den Dreisprung-Titel mit 11,98 Meter souverän vor der Erkenschwickerin Naemi Arndt (TuS 09 Erkenschwick; 11,66 Meter) und auch am Jahresende wird sie in ihrer Lieblingsdisziplin voraussichtlich den ersten Platz einnehmen.Die 15-jährige Berenike Roos befindet sich in einem Alter, in dem der Körper auf die Dauer nicht jede Belastung toleriert. Dies gilt vor allem für den Dreisprung, der technisch recht anspruchsvoll ist. Die Anreihung von drei Sprüngen setzt sich aus dem „Hop“, „Step“ und „Jump“ zusammen. Wichtig ist, dass die Landung nach dem ersten Sprung „Hop“ mit demselben Fuß erfolgen muss, mit dem abgesprungen wurde. Es folgt der „Step“, bei dem die Landung auf dem anderen Fuß erfolgen muss, und dann der „Jump“ in die Sandgrube.
„Der Dreisprung ist technisch wesentlich anspruchsvoller als der Weitsprung. Das fasziniert mich. Zudem gefällt mir, dass man recht vielseitig trainieren muss, wenn man in dieser Disziplin erfolgreich sein möchte“, erläutert die hoffnungsvolle Athletin von Wattenscheids Coach Michael Donath.
Vielseitig talentiert und interessiert
Berenike Roos ist sich allerdings auch der Risiken bewusst, die vom Dreisprung ausgehen können, denn bei jedem einzelnen Teilsprung wirkt das Siebenfache des Körpergewichts auf Gelenke, Knochen und Sehnen. Daher will sie sich in Zukunft nicht nur auf ihre Lieblingsdisziplin konzentrieren - braucht sie auch nicht, denn sie verfügt über eine breites Leistungsspektrum und unterstrich ihre Klasse auch schon im 80-Meter-Hürdenlauf (12,14 Sek,), im Hochsprung (1,60 Meter), im Siebenkampf (3.567 P.) und natürlich auch im Weitsprung (5,55 Meter), der ihr den Weg zum Dreisprung öffnete.In dem Hop, Step und Jump sieht die hoffnungsvolle Wattenscheiderin langfristig jedoch ihre größeren Perspektiven, doch die drei Absprünge zu einer harmonischen Schrittfolge zu verbinden, ist nicht einfach. „Bis ich in dieser Disziplin hundertprozentig perfekt bin, wird es natürlich noch einige Zeit dauern“. Sie zeigt Verbesserungsmöglichkeiten auf: „Nach meinen Erfahrungen aus der abgelaufenen Saison muss ich daran arbeiten, noch mutiger auf den Absprungbalken zuzulaufen und noch kräftiger abzuspringen, damit ich den anfänglichen Schwung noch besser mitnehmen kann. So wäre ich in der Lage, beim Sprung in die Grube, also beim Jump, noch mehr aus mir herauszuholen.“„Der Dreisprung ist technisch wesentlich anspruchsvoller als der Weitsprung. Das fasziniert mich. Zudem gefällt mir, dass man recht vielseitig trainieren muss, wenn man in dieser Disziplin erfolgreich sein möchte“.
Berenike Roos (goldgas Talent des Monats)
Sprungtalent liegt in der Familie
Berenike Roos verfügt über jede Menge Talent - ihre Mutter Silke Roos-Kiefer war als Mitglied des USC Bochum mehrfach deutsche Senioren-Meisterin im Weitsprung -, doch auch sie muss sich ihre Erfolge erarbeiten. Sie trainiert je nach anfallenden Wettkämpfen vier- oder fünfmal in der Woche im Olympiastützpunkt in Bochum-Wattenscheid. Die Bochumerin braucht keine öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, um zum Training zu kommen, denn sie kann den Fahrdienst des TV Wattenscheid nutzen. Dieser Service entlastet auch ihre Eltern, die sie sonst in allen Belangen unterstützen, enorm.Die sympathische Zehntklässlerin besucht die Graf-Engelbert-Schule in Bochum. Sie kann Schule und Sport auf höchstem Niveau vereinen: „Ich gehöre noch dem letzten Jahrgang G8 an. Meist habe ich Schule bis 15:20 Uhr und dann fallen noch Hausaufgaben an. Wenn man aber Ziele vor Augen hat, dann nimmt man die Belastungen gerne auf sich.“ Als Lieblingsfächer hat sie Französisch und Pädagogik. Mit ihrer Berufswahl hat sie sich allerdings noch nicht festgelegt. Trotz der Anforderungen in Schule und Sport hat Berenike Roos auch noch Zeit für ihre Hobbys. Dazu zählen Yoga, Lesen, Zeichnen und Klavierspielen.
Auf Vielseitigkeit legt die erfolgreiche Dreispringerin nämlich großen Wert - nicht nur im Sport, sondern auch in allen anderen Lebensbereichen.
Auf ihrem Weg ins Leistungssportleben fördert der FLVW die vielversprechenden Nachwuchstalente. Eine Förderung, die vor allem dank der Kooperation des Verbandes mit seinem Partner goldgas möglich ist. Die Unterstützung ermöglicht es der westfälischen Leichtathletik, jährlich das „goldgas Talent-Camp“ durchzuführen. Über vier Tage werden Nachwuchsathletinnen und -athleten getestet, Leistungsdiagnosen erstellt und für die weitere Förderung ausgewählt. Diese besteht aus den Lehrgängen des „goldgas Talent-Teams“. Hier werden die jungen Sportler*innen an den Leistungssport herangeführt. Neue Vorschläge von den Kadertrainer*innen und Einheiten zum Leistungssportleben sind wie moderne Trainingsbedingungen die Vorzüge der Kooperation.
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[Peter Middel]