Quelle: FLVW
Volle Stadien, der Lauf um Gold für das eigene Land – ein großer Traum für viele Nachwuchsleichtathlet*innen. Der Weg dahin ist weit und anspruchsvoll, die besten Talente werden dabei von verschiedenen Akteuren unterstützt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert dank der Kooperation mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team“ die vielversprechendsten Talente auf ihrem Weg in die internationale Spitze. Was das für die Jugendlichen bedeutet, und wie ihr Alltag aussieht, verrät diesmal Lya Bourgund. Die Läuferin des LAC Veltins Hochsauerland ist das elfte goldgas Talent des Monats in diesem Jahr.
Samstag, 11. November: In Herne stehen die westfälischen Cross-Meisterschaften auf dem Programm. Es ist nasskalt und ungemütlich, typisches Herbstwetter. Nicht gerade Lya Bourgunds Lieblingsbedingungen, aber das hindert das goldgas Talent nicht, bei ihrem letzten Freiluft-Wettkampf in diesem Jahr noch mal alles herauszuholen: „Es war sehr windig und ich habe versucht, nicht zu sehr im Matsch zu laufen. Ich bin meistens am Rand geblieben, wo es etwas fester ist, damit ich mehr Halt habe. Aber es war eine schöne Strecke und hat richtig Spaß gemacht. Das Schöne beim Cross ist, dass man auch mal Steigungen drin hat. Da kann man sich gut testen.“Es geht an diesem Tag über ihre Paradestrecke, die 3.000 Meter. Die 15-Jährige gewinnt den Lauf in ihrer Altersklasse mit fast 20 Sekunden Vorsprung. Ein toller Abschluss einer herausragenden Outdoor-Saison. Das absolute Highlight stellt der Sieg bei den Deutschen U16-Meisterschaften in Stuttgart im Juli dar, ebenfalls über 3.000 Meter. Für sie selbst eine große Überraschung, wie sie einräumt: „Ich bin ja mit der dreizehnbesten Zeit an den Start gegangen. Ich lag von den Meldezeiten eine halbe Minute zurück, deshalb hatte ich das auf keinen Fall erwartet. Das hat sich großartig angefühlt. Vor allem der Schlussspurt auf den letzten 200 Metern“.
Nächster Titel – und der perfekte Abschluss eines erfolgreichen Jahres: Lya Bourgund hat am Samstag auch den westfälischen Cross-Titel gewonnen [Fotos: FLVW].
Von Platz 13 der Meldeliste zum DM-Titel
Zuvor in diesem Jahr errang sie bereits den Titel über 2.000 Meter in der Halle bei den westfälischen Meisterschaften. Keine Frage: Es ist das bisher mit Abstand erfolgreichste Jahr ihrer noch jungen Leichtathletik-Karriere. Die tolle Entwicklung freut auch Dietmar Schulte, ihren Trainer beim TV Schmallenberg: „Sie hat einen Riesensprung nach vorne gemacht. Besonders über die 3.000 Meter. Sie hat großen Ehrgeiz und hört auf ihren Trainer (lacht). Es macht auf jeden Fall großen Spaß mit ihr zu arbeiten.“Zusätzlich zu den drei Einheiten bei ihrem Heimatverein absolviert Lya noch Training beim LAC Veltins Hochsauerland. Das Leichtathletik-Centrum ist ein Zusammenschluss aus insgesamt 19 Klubs, bei dem Talente aus der Region noch mal speziell gefördert werden. Lya ist eine der Nachwuchshoffnungen, um die sich der dortige Sportliche Leiter Christoph Geist kümmert: „Meine Aufgabe betrifft vor allem den koordinativen Bereich. Dazu bieten wir auch Grundzüge des Krafttrainings an. Und wir arbeiten mit den Athlet*innen im psychologischen und mentalen Bereich. Das sind alles wichtige Komponenten auf diesem Niveau.“
Geige und Fotografie als kreative Abwechselung zum Training
Als Abwechslung zum umfangreichen sportlichen Pensum und zu ihrem schulischen Alltag pflegt die Zehntklässlerin zwei außergewöhnliche Hobbies: Zum einen spielt die Schülerin des Gymnasiums Maria Königin in Lennestadt Geige – dabei bevorzugt sie vor allem die schnelleren, temperamentvollen Stücke. Zum anderen beschäftigt sie sich gern mit Fotografie: „Mir macht Fotografieren einfach Spaß. Ich habe eine Kamera und Makroaufsätze für das Handy. Beim Fotografieren bin ich viel in der Natur und versuche, die kleinen Dinge zu entdecken. Meine Lieblings-Motive sind Tiere. Und ich mache auch gerne Fotos mit Freunden“, so die 15-Jährige über ihre Leidenschaft außerhalb des Sports.Sobald die Langstreckenspezialistin auf ihren Paradedisziplinen für Bestleistungen sorgt, ist sie selbst ein beliebtes Motiv für die Kameras. Nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft berichteten zahlreiche Sauerländer Medien über sie. Darüber war Lya ähnlich überrascht wie über den Platz ganz oben auf dem Treppchen. Geht es nach der Läuferin, dürfen weitere Ausrufezeichen gerne folgen: „Erstmal möchte ich bei den westfälischen Hallenmeisterschaften wieder gut abschneiden. Und ich würde gerne wieder bei den Deutschen Meisterschaften teilnehmen und eine gute Platzierung erreichen. Auf lange Sicht wäre es schön, wenn ich es in den Bundeskader schaffen und die Norm für internationale Wettkämpfe erreichen würde.“
Erinnerungsfotos mit "Siegerlächeln" möchte die talentierte Sauerländerin auch im nächsten Jahr wieder sammeln.
Nächste Erfolgsgeschichte "made in Schmallenberg"
Aus Schmallenberg in die Welt – in dieser Hinsicht gibt es prominente Vorbilder. Die beschauliche 25.000-Einwohner-Stadt hat bereits einige Spitzen-Athlet*innen hervorgebracht. Allen voran Hannah Neise, Olympia-Siegerin im Skeleton: „Ich finde es super, dass ein so kleiner Ort schon so große sportliche Erfolge hervorgebracht hat. Ich kenne sie auch persönlich und hatte schon über eine Freundin Kontakt zu ihr“, verrät das goldgas Talent des Monats.Bis zur eigenen Olympia-Teilnahme ist es natürlich ein weiter Weg. Aber egal wie hoch es für Lya Bourgund letztendlich hinausgeht: Die ehrgeizige Langstrecken-Läuferin wird auf jeden Fall alles versuchen, die nächste Erfolgsgeschichte „made in Schmallenberg“ zu schreiben.
Auf ihrem Weg ins Leistungssportleben fördert der FLVW die vielversprechenden Nachwuchstalente. Eine Förderung, die vor allem dank der Kooperation des Verbandes mit seinem Partner goldgas möglich ist. Die Unterstützung ermöglicht es der westfälischen Leichtathletik, jährlich das „goldgas Talent-Camp“ durchzuführen. Über mehrere Tage werden Nachwuchsathletinnen und -athleten getestet, Leistungsdiagnosen erstellt und für die weitere Förderung ausgewählt. Diese besteht aus den Lehrgängen des „goldgas Talent-Teams“. Hier werden die jungen Sportler*innen an den Leistungssport herangeführt. Neue Vorschläge von den Kadertrainer*innen, Einheiten zum Leistungssportleben sind wie moderne Trainingsbedingungen die Vorzüge der Kooperation.
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