Volle Stadien, der Lauf um Gold für das eigene Land – ein großer Traum für viele Nachwuchsleichtathlet*innen. Der Weg dahin ist weit und anspruchsvoll, die besten Talente werden dabei von verschiedenen Akteuren unterstützt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert dank der Kooperation mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team“ die vielversprechendsten Talente auf ihrem Weg in die internationale Spitze. Was das für die Jugendlichen bedeutet, und wie ihr Alltag aussieht, verrät diesmal Malin Bornemann. Die Langsprinterin des TV Wattenscheid 01 ist das zwölfte goldgas Talent des Monats in diesem Jahr.
2023 ist ein äußerst erfolgreiches Jahr für Malin Bornemann – auch wenn es zu Beginn überhaupt nicht danach aussieht. Ein Ödem am Knie und Probleme mit der Patellasehne bremsen das goldgas Talent aus. Die Langsprinterin vom TV Wattenscheid kann im ersten Halbjahr verletzungsbedingt nur zwei Wettkämpfe bestreiten. Doch die reichen aus, um sich für die Deutsche Meisterschaft in der Altersklasse U16 zu qualifizieren. Bei den Titelkämpfen in Stuttgart sorgt Malin für eine Überraschung. Im Vorlauf knackt sie ihre persönliche Bestleistung über 300 Meter um fast eine halbe Sekunde. Auch im Finale liefert die 15-Jährige eine Top-Leistung ab und holt sich die Bronzemedaille. „Das war richtig schön, im Finale noch mal laufen zu dürfen mit den anderen schnellen Mädels. Das Finale war auch mein Ziel, mehr habe ich gar nicht erwartet. Erst ist das noch gar nicht richtig bei mir angekommen. Dann war die Freude riesig. Und auch dass ich wieder ohne Schmerzen laufen konnte.
Für Malin kommt im September sogar noch weiteres Edelmetall hinzu. Bei der Team-DM in Berlin holt die Athletin mit ihren Vereinskolleginnen vom TV Wattenscheid die Goldmedaille. Dort geht sie über 800 Meter an den Start. Die Mittelstrecken liegen ihr ebenfalls, und sind eventuell eine Option für die Zukunft. Ihre stärkste Disziplin ist im Moment aber ganz klar der Langsprint und der macht ihr auch am meisten Spaß: „Kurzsprint ist immer so schnell vorbei. Und immer nur geradeaus ist fast ein bisschen langweilig. Bei den Langsprints gefällt mir, dass man im Training nicht nur sprintet, sondern auch Läufe macht. Das mag ich sehr gerne.“
Wechsel in die U18 steht bevor
Im Januar wird die Nachwuchshoffnung 16 Jahre alt, für Malin steht dann der Wechsel in die nächste Altersklasse, in die U18 an. Ihre Parade-Strecke wird dann noch etwas länger, es kommen 100 Meter dazu. Eine große Umstellung, auf die sie sich jetzt vorbereitet, wie ihr Sprinttrainer Simon Gajewski erklärt: „Das ist ein harter Wechsel von der U16 vom Grundlagentraining ins Aufbautraining in der U18. Da wollen wir erst mal einiges ausprobieren und testen. Auf jeden Fall ist es wichtig, die langen Läufe im Training beizubehalten. Wir gehen den 400 Meter-Sprint eher über die längeren Strecken an.“
Ihr Trainer-Team in Wattenscheid ist zuversichtlich, dass die Schülerin diese Herausforderung meistert und auch über die, ihr bis jetzt noch neue Strecke, wieder herausragende Leistungen abliefert. Die nötigen Voraussetzungen bringt die Athletin definitiv mit, wie ihre Lauftrainerin Vanessa Huke verrät: „Malin hat ein ungeheuer feines Gespür für Technik und Bewegung. Dazu ist sie sehr ehrgeizig, man muss sie eher bremsen als antreiben. Sie kann sich gut durchkämpfen durch intensive Laufprogramme.“
Malin im Gespräch mit Trainerin Lauftrainerin Vanessa Huke (r.) und Sprinttrainer Simon Gajewski [Foto: FLVW].
Nominierung für den NK 2-Kader
Malins Potenzial wird nicht nur in Westfalen erkannt und gefördert. Der Deutschen Leichtathletik-Verband hat die Langsprinterin, neben ihren Vereinskameradinnen Favour Adesokan (Mehrkampf) und Berenike Roos (Dreisprung), in den Nachwuchs-Kader 2 berufen, sehr zur Freude der Bochumerin: „Das ich aus dieser Saison so raugegangen bin, ist super. Es ist schön, ein Teil von diesem Team zu sein. Wir hatten im November eine Woche Trainingslager in Berlin. Das war toll mit allen starken Läuferinnen von den deutschen Meisterschaften zu trainieren und alle mal näher kennenzulernen.“
Weiter unter den besten Läuferinnen Deutschlands vertreten sein, und wenn möglich, bei internationalen Wettkämpfen irgendwann im Deutschland-Trikot an den Start gehen – das sind Malins große Ziel für die nächsten Jahre. Für das goldgas Talent ist das durchaus im Bereich des Möglichen. Für die nahe Zukunft gilt es aber erstmal verletzungsfrei zu bleiben. Damit das nächste Jahr nicht nur gut endet, sondern auch schon gut losgeht.
Auf ihrem Weg ins Leistungssportleben fördert der FLVW die vielversprechenden Nachwuchstalente. Eine Förderung, die vor allem dank der Kooperation des Verbandes mit seinem Partner goldgas möglich ist. Die Unterstützung ermöglicht es der westfälischen Leichtathletik, jährlich das „goldgas Talent-Camp“ durchzuführen. Über mehrere Tage werden Nachwuchsathletinnen und -athleten getestet, Leistungsdiagnosen erstellt und für die weitere Förderung ausgewählt. Diese besteht aus den Lehrgängen des „goldgas Talent-Teams“. Hier werden die jungen Sportler*innen an den Leistungssport herangeführt. Neue Vorschläge von den Kadertrainer*innen, Einheiten zum Leistungssportleben sind wie moderne Trainingsbedingungen die Vorzüge der Kooperation.
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