Quelle: FLVW
Neue Ehrenmitglieder des FLVW (v. l.): Ulrich Jeromin, Hans-Dieter Schnippe, FLVW-Präsident Gundolf Walschewski, Jürgen Grondziewski und Hans-Otto Matthey
Ehre, wem Ehre gebührt – die wurde beim diesjährigen Ordentlichen Verbandstag des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FVW) gleich elf der Anwesenden zuteil: Zwei Verbandsehrenzeichen in Gold und vier Ehrenringe wurden überreicht, viermal gab es einhellige Zustimmung der Delegierten in der Stadthalle Kamen: Per Akklamation wurde Jürgen Grondziewski, Ulrich Jeromin, Hans-Otto Matthey und Hans-Dieter Schnippe die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Und auch der scheidende Präsident Gundolf Walaschewski erhielt zum Abschluss den tosenden Applaus der Versammlung und wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
Sichtlich gerührt verabschiedete sich Jürgen Grondziewski vor wenigen Wochen beim Kreistag nach 21 Jahren an der Spitze des FLVW-Kreises Dortmund von den Delegierten. „Jürgen war immer mit ganzer Seele dabei“, deutet FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski diese Szene am Samstag. Seine Vereine, seine Arbeit lagen ihm am Herzen. Über die Kreisgrenzen hinaus war Grondziewski 15 Jahre Mitglied des Verwaltungsrates, davon zwölf Jahre als Vorsitzender und hat in dieser Funktion und durch seine „besonnene Art“ mitgeholfen, „das Schiff auf Kurs zu halten“. Logische Konsequenz dieses jahrelangen ehrenamtlichen Engagements: Die höchste Form, Danke zu sagen – die Ehrenmitgliedschaft im FLVW.„Noch nicht ausgeehrt“ sei er, kündigte FLVW-Ehrenpräsident Hermann Korfmacher beim Verbandstag 2016 an und meinte Bochums langjährigen Kreisvorsitzenden Ulrich Jeromin. „Dem schließe ich mich an“, betonte Walaschewski am Samstag. Seine Begründung: Fast 40 Jahre hat sich Jeromin in den Dienst der Bochumer und westfälischen Vereine gestellt und Spuren hinterlassen. Als Kreis-Jugend-Obmann führte er als erster Kreis in Deutschland die „Mini-Kicker“ ein, was bundesweit Nachahmer fand. Den Tag des Ehrenamtes und das Ehrenamtsfest initiierte er als Vorsitzender für seinen Kreis. Einige Leuchttürme sind auf seine Ideen und sein Engagement zurückzuführen, von dem auch der Verwaltungsrat des Verbandes sowie der Ausschuss für Vereins- und Verbandsentwicklung viele Jahre profitieren konnten. „Du hattest immer die Sache im Blick: Die Vereine und ihre Ehrenamtler*innen“ – das sahen auch die Delegierten so und ernannten ihn zum Ehrenmitglied.
Die Recklinghäuser Zeitung hat geschrieben: „Fußballer, die bei seinem Amtsantritt noch in der C-Jugend spielten, kicken heute bei den alten Herren.“ Gemeint ist Hans-Otto Matthey, der mehr als 50 Jahre Funktionär im FLVW tätig war und jahrzehntelang die Geschicke seines Kreises Recklinghausen gelenkt hat. DFBnet und der elektronische Spielbericht – als Vorsitzender der Kommission DFBnet war er maßgeblich an deren Einführung und Umsetzung beteiligt. „Du hast auf den Tisch gehauen, wenn du es für angemessen hieltest, hast klare Kante gezeigt – in den Ständigen Konferenzen genauso wie im Kreisvorstand“, erinnert Walaschewski an das Durchsetzungsvermögen Mattheys. Verlässlich, engagiert – egal in welcher Funktion, ob als Qualifizierungsbeauftragter, als Ehrenamtsbeauftragter oder im Verwaltungsrat und jetzt als neues Ehrenmitglied des Verbandes.
Der vierte im Bunde ist Hans-Dieter Schnippe, der im Jahr der Wende an die Spitze des Kreises Steinfurt kam und dort 33 Jahre blieb – zehn Legislaturperioden. Mit der ihm eigenen Ruhe und Abgeklärtheit hat er die Geschicke seines Kreises gelenkt und sich auf Verbandsebene eingebracht. „Du warst ein Vorbild an Engagement und Verlässlichkeit“, hob Walaschewski hervor, „es war eine Ehre, mit dir zusammenarbeiten zu dürfen“. Dinge auf den Punkt zu bringen, Kompromisse herbeizuführen und zugleich verlässlicher Partner der Vereine zu sein, das zahlte sich in der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie aus. Als stellvertretender Vorsitzender des Verbands-Fußballausschusses war es von Vorteil, nah dran an den Vereinen zu sein und das Fußballgeschäft schon über Jahrzehnte zu kennen. „Wir werden dich vermissen – sehr vermissen!“, betonte der FLVW-Präsident.
Ehrenringe für Hermann-Josef Koch, Alfred Link, Manfred Melcher und Peter Alexander
Neue Ehrenringträger des Verbandes (v.l.): Hermann-Josef Koch, Manfred Melcher, Jürgen Grondziewski, Alfred Link und Peter Alexander
„Besonders verdienstvollen Personen des Verbandes kann der Ehrenring verliehen werden“, so besagt es § 3 der FLVW-Ehrungsordnung. Vier wurden auf die Bühne gerufen, um ihn vom Laudator Jürgen Grondziewski entgegenzunehmen: Hermann-Josef Koch, Alfred Link, Manfred Melcher und Peter Alexander.Kurz und knapp: Fußball in Hagen ist ohne Peter Alexander undenkbar. Die Rede ist von dem Mann, der bei seinem Stammverein TSV Berge Westerbauer, eine eigenen Fußball-Abteilung ins Leben gerufen hat, als es noch keine gab. Jahrzehnte engagierte er sich für den Sport in Hagen – vor allem für den Fußball. Seit dem Jahr 2001 steht er als Vorsitzender an der Spitze des FLVW-Kreises Hagen. Mehr als 20 Jahre ist Alexander jetzt für seine Vereine da, auch in schwierigen Situationen wie der Corona-Pandemie oder dem Hochwasser im vergangenen Jahr. Er unterstützt Kinder- und Jugendprojekte und half, den integrativen Sportverein Hagen United aus der Taufe zu heben. Zugleich ist er stellvertretender Vorsitzender des Stadtsportbundes mit einem festen Sitz im Sport- und Freizeitausschuss der Stadt Hagen.
„Der Chef tritt ab“ – so hat das Westfalen-Blatt nach dem Kreistag in Höxter getitelt, als Hermann-Josef Koch nach 22 Jahren als Kreisvorsitzender nicht mehr zur Wahl antrat. Seit 1976 ist Koch ehrenamtlich tätig, ab 1992 als Mitglied im Kreisvorstand dessen Vorsitz er im Jahr 2000 übernahm. „Du hast den Kreis geprägt und deine Vereine sind voll des Lobes für dich! Und nicht nur die – auch die Kolleginnen und Kollegen in Kaiserau“, so Grondziewski. Koch habe immer seine Meinung vertreten, Probleme und Fragen offen angesprochen – sein Wort hatte Gewicht in der Ständigen Konferenz. Er werde fehlen mit seinen Ideen und seinem Engagement.
Zweidrittel seines Lebens hat Alfred Link ehrenamtlich im Kreis und Verband mitgearbeitet: 50 Jahre! Bereits als aktiver Spieler hat er die Jugend trainiert und auch zügig den Fußballkreis unterstützt - in der Jugend, als Kreisehrenamtsbeauftragter und als Kreisvorsitzender. Link war zudem viele Jahre Staffelleiter, Mitglied in den Kommissionen Futsal, Ü-Spielbetrieb und Beachsoccer und seit 2003 warst du Beisitzer im Verbands-Fußballausschuss. „Du kennst den westfälischen Fußball und alles, was an Arbeit geleistet werden muss, damit am Wochenende gespielt werden kann“, hebt Grondziewski hervor. Von dieser Bandbreite an Wissen hätten Vereine, der Kreis und der Verband immer profitieren können. Aber nicht nur sein Know-how bleibe in Erinnerung, „auch der Spaß an der Arbeit, den du immer vermittelt hast.“
Generationen von westfälischen Nachwuchskicker*innen hat er durch seine Ideen und seine Arbeit beeinflusst: Manfred Melcher. 24 Jahre hat er sich im Verbands-Jugendausschuss engagiert – als Beisitzer, als Verbandsjugendlehrwart, als Koordinator Qualifizierung. Ein Schwerpunkt dabei waren die FLVW-Zeltlagermaßnahmen. Wer jemals auf flvw.de die Fotos von diesen Freizeiten gesehen hat, weiß, wie wichtig diese Arbeit war und ist. Für seine Ideen habe er oft „dicke Bretter bohren müssen“ – mit Erfolg. Mit den vielfältigen Tätigkeiten in seinem Heimatverein SC Borchen und dem Kreis Paderborn kommen 45 Jahre ehrenamtliches Engagement zusammen. Im Sinne der Ehrungsordnung des FLVW absolut auszeichnungswürdig.
Verbandsehrenzeichen in Gold für Markus Raschke und Friedhelm Spey
Verbandehrenzeichen (v.l.): Marianne Finke-Holtz und Markus Raschke
Es gab keinen Widerspruch, als Gundolf Walaschewski Markus Raschke und Friedhelm Spey zur Verleihung des Verbandsehrenzeichens in Gold auf die Bühne bat. Normalerweise werden diese auf Kreisebene vergeben – diese Ausnahme ließen die Delegierten gerne zu.
Der Mann des Ehrenamtes: Markus Raschke, Kreisvorsitzender, Kreisehrenamts- und Qualifizierungsbeauftragter und Vorsitzender des Ausschusses für Vereins- und Verbandsentwicklung. Dabei stellt er nicht sich, sondern stets die Sache in den Mittelpunkt. „Du bist kein Lautsprecher, sondern ein ruhiger und beständiger Kämpfer für die Visionen, die dir den Kampf wert sind“ – höchstes Lob von höchster Stelle.
Der Mann der Zahlen: Friedhelm Spey. „Wenn ihr ihn nachts um drei nach der Anzahl der durchgeführten Spiele am vergangenen Wochenende fragen würden – er wüsste sie“, so Walaschewski. Der Fels in der Brandung im Verbands-Fußball-Ausschuss, egal ob Staffeleinteilungen oder Pandemie oder in den zahlreichen Positionen auf Kreis- und Verbandsebene. Staffelleiter, Obmann Freizeit- und Breitensport, Superuser, in der Kommission DFBnet, im Fußballausschuss – eine Institution mit mehr als 30 Jahren Erfahrung. „Du weißt, wovon du redest und du hast nie aufgehört, zu überlegen, was Vereine brauchen, was unsere Regeln zulassen oder wie wir diese für unsere Mannschaften noch besser machen können“, lobt Walaschewski.
Weiterführende Informationen:
- FLVW.de-Themenseite Verbandstag 2022
- Verbandstag 2022: DLV-Ehrenschild für Bußmann und Funke
- Verbandstag 2022: Verabschiedungs-Marathon beim FLVW-Verbandstag
- Verbandstag 2022: Zahlreiche Ehrungen beim FLVW-Verbandstag in Kamen
- Verbandstag 2022: Gundolf Walaschewski zum Ehrenmitglied des FLVW ernannt
- Verbandstag 2022: Manfred Schnieders ist neuer FLVW-Präsident
- Verbandstag 2022: Neues FLVW-Präsidium wird weiblicher