
Quelle: Archivbild © Iris Hensel
Marvin Schlegel (l.) und Manuel Sanders sind mit der 4 x 400-Meter-Staffel im EM-Finale (Archivfoto)
Es wurde ganz eng: Mit bangem Blick schauten Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz), Patrick Schneider (TV Wattenscheid 01), Marc Koch (LG Nord Berlin) und Schlussläufer Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) nach ihrem Rennen auf die Anzeigetafel: Wer hatte den so wichtigen dritten Platz belegt und damit hinter Spanien und den Niederländern das dritte große Q ergattert? Und kurz darauf brandete im Olympiastadion lauter Jubel auf: In 3:01,80 Minuten, der schnellsten Zeit einer deutschen 4 x 400-Meter-Staffel seit 2011, hatte sich das deutsche Quartett den direkten Finaleinzug gesichert.
Der Deutsche Meister Marvin Schlegel hatte die DLV-Auswahl zunächst ins Rennen gebracht und auf Platz fünf an den Einzel-Halbfinalisten Patrick Schneider übergeben. Der wiederum machte mit einer starken Zielgerade und einem gelungenen Wechsel die entscheidenden Plätze gut und schickte Marc Koch als Dritten ins Rennen. Der Berliner behauptete die Position souverän und reichte den Staffelstab an Manuel Sanders weiter. Der Deutsche Meister des vergangenen Jahres konnte den Angriff des Belgiers Dylan Borlée parieren und im Spurt-Finish den dritten Rang halten.Eine Hundertstelsekunde gab den Ausschlag zugunsten des deutschen Teams, gleichbedeutend mit der drittbesten Zeit des Vormittags. Die Laufsieger aus Spanien überzeugten in 3:01,27 Minuten als Schnellste. „Danke, München, ihr habt mich ins Ziel getragen!“, bedankte sich Manuel Sanders am Stadionmikrofon für die Unterstützung.
Die Statements von Patrick Schneider und Manuel Sanders im Wortlaut
Patrick Schneider (TV Wattenscheid 01): „Die Wechsel, die ich gemacht habe, waren gut. Wir haben viel Wechsel geübt und die sitzen einfach, muss man sagen. Gerade beim Wechsel von mir auf Marc haben wir zwei, drei Plätze gutgemacht.“Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund): „Jetzt haben wir das große Q, die im zweiten Lauf sind alle nicht schneller gelaufen als wir. Jetzt gehen wir mit breiter Brust raus, wir sind frisch, wir haben Bock. Wir haben auch noch weiteres Potenzial und wenn das Publikum morgen noch mal mehr hinter uns steht, sind wir für alle Überraschungen offen.“
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