Quelle: FLVW
Volle Stadien, der Lauf um Gold für das eigene Land – ein großer Traum für viele Nachwuchsleichtathlet*innen. Der Weg dahin ist weit und anspruchsvoll, die besten Talente werden dabei von verschiedenen Akteuren unterstützt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert dank der Kooperation mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team“ die vielversprechendsten Talente auf ihrem Weg in die internationale Spitze. Was das für die Jugendlichen bedeutet, und wie ihr Alltag aussieht, verrät dieses Mal Miranda Wolf. Die Speerwerferin der LG Lippe-Süd ist das goldgas Talent des Monats April.
In den Osterferien durfte Miranda Wolf ausgiebig der Disziplin nachgehen, die sie am liebsten betreibt: den Speerwurf. Landestrainer Thomas Stienemeier hat die 15-Jährige und weitere Werfer*innen zum Trainingslager ins SportCentrum Kaiserau bestellt. Für Miranda eine gute Gelegenheit, an ihrer Weiterentwicklung zu feilen und Zeit mit Gleichgesinnten zu verbringen: „Wir haben im Verein nicht so viele Speerwerfer, deshalb ist es super, mit Leuten zusammen zu trainieren, die sich auch auf Speerwurf spezialisiert haben. Da kann man sich gut gegenseitig pushen. Ich verstehe mich mit allen sehr gut und das Team ist sehr nett“.Bei ihrem Heimatverein, der LG Lippe-Süd, trainiert sie mit der Mehrkampf-Gruppe. Das Spezialtraining übernehmen ihr Vater Sebastian und Klaus Brand. Letztgenannter hat dort schon einige herausragende Athlet*innen hervorgebracht, allen voran Linda Stahl, die 2012 bei den olympischen Spielen in London Bronze im Speerwurf gewann. Neben dem gemeinsamen Trainer gibt es eine weitere entscheidende Parallele zur früheren Weltklasse-Werferin: die enorme Weite in jungen Jahren! Miranda erzielte im vergangenen Jahr mit 43,53 Metern den deutschen Bestwert in ihrer Altersklasse (W14). „Die letzte Saison war für mich schon eine ganz besondere. Ich hatte viele tolle Momente und konnte mich gut weiterentwickeln. Im Vergleich zum vorherigen Jahr habe ich mich um acht Meter gesteigert. Und dass ich am Ende des Jahres dann noch den Spitzenwert werfen konnte, war die Krönung“, ordnet Miranda Wolf ihre Erfolge ein.
Bestwert in der Altersklasse W14
Auch Landestrainer Thomas Stienemeier ist angetan von der rasanten Entwicklung des goldgas Talents und sieht noch jede Menge Potenzial bei ihr. Ihre Qualitäten beschreibt der Landestrainer folgendermaßen: „Sie schafft es, den Speer super in den Wind zu legen. Wenn sie Bedingungen vorfindet, wo ein schöner Wind herrscht, kann sie den gut nutzen. Das ist eine ihrer herausragenden Eigenschaften. Dazu kommt noch ihre Persönlichkeit.“Die junge Ostwestfälin ist extrem ehrgeizig und identifiziert sich voll und ganz mit dem Speerwurf. Die technisch äußerst anspruchsvolle Disziplin ist längst nicht bei allen Athletinnen so beliebt wie bei ihr: „Ich finde die Technik dahinter sehr faszinierend. Ich habe vorher schon andere Wurfdisziplinen gemacht, als ich dann das erste Mal einen Speer in der Hand hatte, war das sehr schwierig und noch mal was ganz anderes. Aber gerade das macht mir Spaß, die Technik immer weiterzuentwickeln und zu sehen, dass die Speere immer weiter und schöner rausfliegen.“
Miranda Wolf in der Leichtathletikhalle des SportCentrum Kaiserau [Foto: FLVW].
Jan Železný und Malaika Mihambo als große Vorbilder
Ihre herausragenden Weiten erzielt die (noch) relativ kleine Athletin in erster Linie durch Technik und Schnelligkeit – und weniger durch einen kräftigen Körperbau. In dieser Hinsicht eifert sie ihrem Vorbild nach, dem dreifachen Olympia-Sieger (1992, 1996 und 2000) Jan Železný, der mit 98,48 Meter immer noch den Weltrekord hält: „Er war auch eher der schlankere Werfer, aber er hat die Technik unfassbar gut beherrscht. Deswegen würde ich ihn als Technikvorbild sehen. Was die mentale Stärke betrifft, ist es Malaika Mihambo. Es ist einfach toll, dass sie sich oft hinten raus noch steigern kann, wie z. B. beim letzten Sprung bei den olympischen Spielen in Tokio.“Im Februar 2023 hatte Miranda die Gelegenheit bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund ein Foto mit der dreifachen Sportlerin des Jahres zu machen. In diesem Sommer darf das goldgas Talent selbst zum ersten Mal an nationalen Titelkämpfen teilnehmen. Im besten Fall kann sie dann mit ihren Weiten erneut für Aufsehen sorgen.
Auf ihrem Weg ins Leistungssportleben fördert der FLVW die vielversprechenden Nachwuchstalente. Eine Förderung, die vor allem dank der Kooperation des Verbandes mit seinem Partner goldgas möglich ist. Die Unterstützung ermöglicht es der westfälischen Leichtathletik, jährlich das „goldgas Talent-Camp“ durchzuführen. Über mehrere Tage werden Nachwuchsathletinnen und -athleten getestet, Leistungsdiagnosen erstellt und für die weitere Förderung ausgewählt. Diese besteht aus den Lehrgängen des „goldgas Talent-Teams“. Hier werden die jungen Sportler*innen an den Leistungssport herangeführt. Neue Vorschläge von den Kadertrainer*innen, Einheiten zum Leistungssportleben sind wie moderne Trainingsbedingungen die Vorzüge der Kooperation.