Volle Stadien, der Lauf um Gold für das eigene Land – ein großer Traum für viele Nachwuchsleichtathlet*innen. Der Weg dahin ist weit und anspruchsvoll, die besten Talente werden dabei von verschiedenen Akteuren unterstützt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert dank der Kooperation mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team“ die vielversprechendsten Talente auf ihrem Weg in die internationale Spitze. Was das für die Jugendlichen bedeutet, und wie ihr Alltag aussieht, verrät diesmal Aik Straub. Der Läufer von der LG Olympia Dortmund ist das letzte goldgas Talent des Monats in diesem Jahr.
Aik Straub hat das geschafft, wovon alle goldgas Talente träumen: Für Deutschland zu laufen. In diesem Jahr war er bereits für den Nachwuchskader 2 nominiert. Für 2025 wurde der Mittelstrecken-Spezialist der LG Olympia Dortmund in den Nachwuchskader 1 berufen. „Ich habe mich sehr gefreut. Mein Ziel war es, wieder im Kader zu stehen, das habe ich geschafft. Als ich dann die Norm im Juni gelaufen bin, da dachte ich schon, das könnte was werden, aber man ist sich ja nie zu hundert Prozent sicher. Jetzt kam die Bestätigung. Das ist eine sehr schöne Sache“, verrät das langjährige goldgas Talent.Passend zur Nominierung und zum Gelb des Deutschland-Trikots hat sich der Dortmunder einen neuen Look zugelegt: Die Haare wurden gekürzt und anschließend blondiert. Die Idee hatte er zusammen mit Lenny Riebe (ebenfalls LGO und ehemaliges goldgas Talent) entwickelt. Kurz vor dem Herbsttrainingslager in Italien haben sie die beiden in die Tat umgesetzt: „Wir wollten es einfach mal ausprobieren. Das ist mal was Neues und es gefällt uns. Die Blondierung wollen wir auch bald wieder nachholen. Damit sie noch ein bisschen blonder werden.“
Sein bisher größter Erfolg: Bei der U18-DM im Juli holte sich Aik (r.) den Titel über 1.500 Meter [Foto: I. Hensel].
Die Reaktionen über die gefärbten Haare fielen unterschiedlich aus. Einige waren begeistert, andere eher weniger. Klar, dass sich das Nachwuchs-Talent auch den ein oder anderen Spruch anhören musste. Unabhängig von der Frisur genießt Aik in seiner Laufgruppe große Beliebtheit. Das verdankt der 17-Jährige seiner positiven Ausstrahlung. Zudem sorgt der Schüler des Goethe-Gymnasiums nicht nur optisch für Aufsehen, sondern macht auch mit guter Leistung auf sich aufmerksam. Seine Resultate in diesem Jahr können sich sehen lassen. Der Höhepunkt war der Gewinn der Goldmedaille bei der U18-DM über seine Paradestrecke, die 1.500 Meter: „Das war einer meiner geilsten Momente in meiner Sportlaufbahn. Ich hatte vorher ja noch nie eine Einzelmedaille auf nationaler Ebene geholt. Ich hatte vorher ein Jahr lang durchtrainiert ohne große Verletzungen. Das war dann das Ergebnis dieser kontinuierlichen Arbeit.“
In den vergangenen Jahren war Aik auf nationaler Ebene bereits auf vorderen Platzierungen zu finden, für das Podest hatte es bis dahin aber noch nicht gereicht. Dann hatte er sein Training umgestellt und der Fokus auf Grundlagenausdauer gelegt. Laut seinem Trainer Christof Neuhaus war das ein wichtiger Faktor für die Erfolge in dieser Saison: „Die Herausforderung dabei ist, dass man sehr viel trainieren, aber gleichzeitig auch sehr auf sich achten muss. Das hat Aik herausragend umgesetzt und dementsprechend den verdienten Lohn eingefahren.“
Ein weiterer Grund: Aik besitzt die perfekte Balance zwischen Spaß und Ernst. Er ist ein lockerer Typ, aber wenn es darauf ankommt, schaltet er in den „Wettkampf-Modus“, wie sein Trainer unterstreicht: „Das passiert fast schon auf Knopfdruck. Der ‚lustige Aik‘ legt dann den Fokus komplett auf die bevorstehende Aufgabe. Er wird dann zum Wettkampf hin auch stiller, während er sonst eher einer der Lautesten in der Trainingsgruppe ist.“
Leichtathletikbegeisterte Familie
Aik ist ein absolutes LGO-Urgestein und bereits seit zehn Jahren im Verein. Die Begeisterung für die Leichtathletik wurde ihm ein Stück weit in die Wiege gelegt. Seine Eltern sind dem Laufsport eng verbunden. Da lag es nahe, dass seine Geschwister und er den gleichen Weg einschlugen: „Ich habe vier Geschwister, drei ältere. Die haben auch schon Leichtathletik bei der LGO gemacht und waren erfolgreich im Laufbereich. Ein Bruder ist auch die mittleren Strecken gelaufen. Mein ältester Bruder mochte eher die langen Strecken. Meine Schwester war sehr großer Cross-Fan.“Aik Straub bei den westfälischen Cross-Meisterschaften in Paderborn [Foto: FLVW].
Apropos Cross. Im November standen für Aik auch zwei Cross-Veranstaltungen auf dem Programm. Die FLVW-Meisterschaften in Paderborn und die DM in Riesenbeck. Bei den „Westfälischen“ erreichte er auf der Mittelstrecke Rang zwei. Bei den „Deutschen“ landete er auf Platz 15: „Ich bin nicht der größte Cross-Fan. Die Art der Anstrengung ist schon eine andere als beim 1.500-Meter-Lauf. Aber wenn man sich darauf einlässt, macht es schon Spaß, weil es etwas abwechslungsreicher ist als die normalen Läufe über 800 und 1.500 Meter. Und ich kann bei solchen Läufen gut über die Belastungsgrenze hinausgehen. Das hilft mir, um mich zu verbessern.“
Die Cross-Wettkämpfe sind nun abgehakt. Ab jetzt richtet sich der Blick ins kommende Jahr. Aiks Ziel ist es, ohne verletzungsbedingte Pausen durch den Winter und das Frühjahr zu kommen. Dann ist auch 2025 wieder einiges möglich. Dort warten einige nationale und eventuell auch internationale Highlights auf den Dortmunder. Ob die Blondierung bis dahin noch einige Auffrischungen bekommt, steht indes noch nicht fest…
Auf ihrem Weg ins Leistungssportleben fördert der FLVW die vielversprechenden Nachwuchstalente. Eine Förderung, die vor allem dank der Kooperation des Verbandes mit seinem Partner goldgas möglich ist. Die Unterstützung ermöglicht es der westfälischen Leichtathletik, jährlich das „goldgas Talent-Camp“ durchzuführen. Über mehrere Tage werden Nachwuchsathletinnen und -athleten getestet, Leistungsdiagnosen erstellt und für die weitere Förderung ausgewählt. Diese besteht aus den Lehrgängen des „goldgas Talent-Teams“. Hier werden die jungen Sportler*innen an den Leistungssport herangeführt. Neue Vorschläge von den Kadertrainer*innen, Einheiten zum Leistungssportleben sind wie moderne Trainingsbedingungen die Vorzüge der Kooperation.
Weitere Informationen:
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