
Quelle: FLVW
"Gelungene Premiere" - so die einhellige Meinung der teilnehmenden Teams beim 1. Bolzplatz Cup des FLVW.
Beim 1. Bolzplatz Cup des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) in Neheim (FLVW-Kreis Arnsberg) darf der „Hausherr“ am Samstag den Siegerpokal in den Himmel recken. Was das besondere Turnierformat auszeichnet.
Sie spielten tatsächlich eine Runde „Schere, Stein, Papier“ – auch bekannt als „Schnick, Schnack, Schnuck“, um vor dem Finale zu klären, wer zuerst auswählen darf. Ganz im Sinne des Bolzplatz-Gedankens „Drei Ecken, ein Elfer“. Aber auch für den unterlegenen Spielführer des SC Neheim II gab es eine Aktions-Karte, mit der sich sein Team im Spielverlauf einen Vorteil verschaffen konnte.
Bolzplatz Cup: Das nächste Tor zählt doppelt
Das gelang im Endspiel um den 1. Bolzplatz-Cup des FLVW tatsächlich. So zog Neheim zwar dank der Penalty-Karte schnell mit 2:0 davon, aber der Gegner, die SG Eversberg-Heinrichsthal-Wehrstapel, konterte – mit der „Das nächste Tor zählt doppelt“-Karte. Nach 12 Minuten Spielzeit stand es 4:4 – und das Finale ging ins Penalty-Schießen.Viel spektakulärer hätte der sportliche Abschluss des Premierenturniers nicht sein können, zumal auch die Verlängerung noch in die Verlängerung ging.
Schließlich jubelte Neheim – wohlgemerkt eine neuformierte Mannschaft, die in der vergangenen Saison in der D-Kreisliga gestartet ist, jetzt aber den Aufstieg schaffte. „Wir haben definitiv dran geglaubt! Wir haben uns schon am Morgen auf das Turnier eingeschworen und gesagt: Wir gewinnen das hier! Natürlich ging es auch für uns in erster Linie um den Spaß - aber für unsere neu zusammengestellte Truppe ist das natürlich eine Mega-Sache. Das wird den Zusammenhalt noch einmal verstärken“, freute sich Luca Pace vom SC Neheim II.
SC Neheim II jubelt: „Eine Mega-Sache“
Mit viel Ehrgeiz und Emotionen hatten seine Teamkollegen und Unterstützer den Weg durch das Turnier begleitet. „Wir waren erstaunt, wie gut die fußballerische Qualität hier war“, sagte FLVW-Mitarbeiter Dennis Tost, der zu den Organisatoren gehört und am Samstag moderierte. Der Nachmittag in Neheim war der Pilot der Turnierreihe, die nun auch anderswo etabliert werden soll – und vielleicht auch im Winter in der Halle ausgetragen werden kann.Zu den Urhebern des Bolzplatz-Formates, das sich an Hallenfußball-Ligen wie der Baller oder Icon League orientiert, gehören auch Mathias Gerlach, Vorsitzender des FLVW-Kreises Hochsauerland, und Michael Ternes vom FLVW-Kreis Arnsberg. „Alle Mannschaften, die dabei waren, sind total zufrieden. Wir als Organisatoren sind es auch. Der Spaßgedanke kam sehr gut rüber, alle haben miteinander abgeklatscht, diese freundschaftliche Stimmung war genau so gewollt“, zog Ternes als Fazit.
Allerdings: Von 16 angemeldeten Teams waren nur neun tatsächlich im Binnerfeld-Stadion an den Start gegangen. Ärgerlich, vor allem mit Blick auf die Mannschaften, die keinen Platz mehr ergattert hatten.

Eine von vielen interessanten Neuerungen: Statt Elfmeter wurde – ähnlich wie im Eishockey – per Penalty die Eintscheidung herbeigeführt [Foto: FLVW].
Der Barcelona SC, eine junge Truppe aus dem Kreis Unna, aber hatte Spaß beim Bolzplatz-Cup. „Es war sehr geil und eine coole Erfahrung“, meinten die Jungs, um ihren „super Torhüter“ herauszuheben. Lennis Ostermann hatte schließlich nicht nur mit seinen Paraden brilliert und so den dritten Platz gesichert, sondern auch die Anmeldung und Orga für Barcelona übernommen. „Es war super organisiert, es hätten allenfalls noch ein paar Spiele mehr sein können“, sagte Ostermann.
Mit den kuriosen Regeln kam seine Mannschaft gut zurecht. „Mit der Baller League und ähnlichen Formaten sind wir alle ein bisschen vertraut. Wir hatten wenige Regelverstöße, vielleicht war mal ein falscher Einkick dabei.“ Die Kumpels hatten den Weg nach Neheim genau so wenig bereut wie C-Ligist Eintracht Werne II (Platz vier) oder der SV Westfalia Schalke.
Die Gelsenkirchener, die wie der berühmte Namensvetter in blau-weiß auflaufen, sind im Ruhrgebiet für viele Gegentore bekannt, in der abgelaufenen Spielzeit der C-Kreisliga waren es mal wieder 184. Beim Bolzplatz-Cup aber war auch das anders. Vom 18. bis 20. Juli geht es für die Westfalia nach Frankfurt zum DFB-Kleinfeld-Cup auf dem Campus des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Unterbringung und Verpflegung inklusive.
SG Eversberg: Saisonvorbereitung aufgelockert
Die SG Eversberg/Heinrichsthal/Wehrstapel muss die weitere Saison-Vorbereitung hingegen im Sauerland bestreiten. Passte Spielertrainer Thorsten Trox der Bolzplatz-Cup denn überhaupt in den Kram? Schließlich ist die SG E. H. W. ja ein A-Ligist mit sportlichen Ambitionen. „Wir haben am Sonntag auch noch ein Testspiel, deshalb sind wir hier mit einem etwas größeren Kader angereist. Ich hatte die Jungs mal gefragt, ob sie Bock hätten – drei Ecken, ein Elfer: auf ein etwas anderes Fußballturnier. Es haben sich sofort genug Spieler gefunden, die mitmachen wollten. So haben wir das mal eingebaut als lockere Einheit, um den Spaßfaktor hochzuhalten – und es hat auch Laune gemacht. Wir konnten das gut integrieren“, sagte Trox.Platz zwei war für seine Truppe aus Meschede „Nebensache“; Spaß haben, ein bisschen kicken – bloß keine Verletzung abbekommen, darauf lag der Fokus. Kamen Trox und Co. denn mit den Regeln klar? „Ja, schon. Bei den Aktionskarten ist ja auch etwas Glück dabei. Das hat ja den Reiz ausgemacht. Ich fand es witzig.“
Nach der – aus Sicht der Ausrichter – gelungenen Premiere, wird der FLVW nun Feedback bei den Teilnehmern einholen, um den Bolzplatz-Cup für die nächsten Runden gegebenenfalls noch etwas zu modifizieren. Eines wird aber ganz sicher nicht geändert: Vor dem Anstoß wird erst mal eine Runde „Schnick, Schnack, Schnuck“ gezockt.