Quelle: Iris Hensel
Julia Ritter sicherte sich Platz drei bei den deutschen Meisterschaften in Berlin
Gleich der erste Stoß war Gold wert: Favoritin Sara Gambetta hat am Donnerstag in einem stimmungsvollen Wettbewerb vor dem Brandenburger Tor in Berlin die Goldmedaille im Kugelstoßen gewonnen.
Strahlend blauer Himmel, leuchtend grüner Rollrasen, ein geschichtsträchtiger Platz an einem der bekanntesten Wahrzeichen Deutschlands: Die Kulisse für das DM-Kugelstoßen am Brandenburger Tor hätte am Donnerstag kaum eindrucksvoller sein können. Dementsprechend gut war die Laune der zehn Teilnehmerinnen. Und dementsprechend groß die Motivation, welche sich bei einer Athletin gleich im ersten Versuch entludt: Favoritin Sara Gambetta (SV Halle) katapultierte die Vier-Kilo-Kugel in Runde eins auf 18,67 Meter und kam damit bis auf 21 Zentimeter an ihre Bestleistung heran.Noch wusste zu diesem Zeitpunkt niemand, dass bei großer Hitze und schwindenden Kräften bereits dieser Stoß Gold wert sein sollte. Denn mit Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) hatte eine der Konkurrentinnen in diesem Jahr noch weiter gestoßen. Diese tat sich jedoch lange schwer und haderte, bis in Runde vier endlich der Knoten platzte und das Lächeln zurückkehrte: Mit 18,62 Metern rückte sie der Führenden gehörig auf die Pelle und schüttelte endgültig die Folgen einer Corona-Infektion ab, die sie nach dem starken Saisonbeginn ausgebremst hatten. Am Ende gab's für diese Leistung die Silbermedaille.
Und auch die Dritte des Spitzen-Trios machte ihre Medaillenträume wahr: Julia Ritter (TV Wattenscheid 01), wie Gambetta und Maisch schon im Vorfeld mit WM- und EM-Norm ausgestattet, untermauerte mit 18,25 Metern ihre Rolle als erste Verfolgerin der beiden 18,80 Meter-Stoßerinnen. Und wenn sie nicht gerade selbst im Ring stand, feuerte die Frohnatur lautstark die Konkurrenz an. Zum Beispiel ihre langjährige Wegbegleiterin, die gleichaltrige Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim), die sich mit Saison-Bestleistung von 17,63 Metern ebenfalls stark präsentierte."Mit dem dritten Platz bin ich sehr zufrieden. 18,25 Meter sind zwar nicht unbedingt das, was ich wollte. Ich hätte schon gerne weiter gestoßen, aber ich habe nochmal die EM-Norm bestätigt und bin Dritte bei Deutschen Meisterschaften geworden. Da zählt die Platzierung, nicht die Weite. Die Atmosphäre war echt cool, es waren viele Leute da und die Stimmung war gut, auch wenn es natürlich ein bisschen warm war."
Julia Ritter über den Wettkampf