Quelle: © Iris Hensel
Pia Schlattmann von der LG Brillux Münster - hier bei der Cross-DM in Riesenbeck - holte im türkischen Antalya Bronze mit dem deutschen Team.
Was für eine Überraschung bei der Cross-EM! Pia Schlattmann (LG Brillux Münster) zeigte bei ihrer internationalen Premiere, welch Lauftalent in ihr schlummert: Als beste DLV-Läuferin ging sie von Beginn an das Tempo einer zunächst recht großen Spitzengruppe mit. Während die Konkurrenz um sie herum zu kämpfen hatte, zog sie ihren langen Schritt durch und konnte bald eine Konkurrentin nach der nächsten überholen. Am Ende lief sie bis auf Platz vier nach vorne und entschied dabei in 21:35 Minuten auch das Sprint-Duell mit der Französin Camille Place (21:35 min) für sich.
Mit dieser starken Leistung legte Pia Schlattmann den Grundstein für einen noch größeren Erfolg. Denn mit dem Team gab es sogar Bronze! Blanka Dörfel (SCC Berlin / 22:02 min) steuerte dazu einen zehnten Platz bei, sie hatte etwa die Hälfte des Rennens an den Fersen von Pia Schlattmann verbracht. Ihr Fight bis zur Ziellinie, mit dem sie ihren zehnten Platz vor der zeitgleichen Bieke Schipperen (Niederlande) behauptete, zählte sich ebenso aus wie der Endspurt von Mia Jurenka (VfL Sindelfingen / 22:26 min), die als 26. das DLV-Team komplettierte. Gold ging an Großbritannien, Silber an die Türkei.
"Cooles Rennen"
Die Einzelmedaillen machte ein Spitzen-Trio unter sich aus. Dabei machte zunächst die EM-Sechste über 3.000 Meter Hindernis Ilona Mononen (Finnland / 21:24 min) den stärksten Eindruck. Am Ende musste sie aber doch der Spanierin Maria Forero (21:21 min), U23-Vize-Europameisterin über 5.000 Meter, den Vortritt lassen. Und der Britin Phoebe Anderson (21:16 min). Diese schien zwar kurzzeitig den Anschluss zu verlieren, hatte sich das Rennen dann aber doch am besten eingeteilt: Mit einer starken Zielgerade rannte sie schließlich unangefochten zum EM-Titel der U23."Es war ein cooles Rennen, hat Spaß gemacht. Ich habe immer weniger vor mir gesehen und immer mehr eingeholt. Der vierte Platz ist eine Überraschung. Ich habe in den letzten Jahren viel Grundlagentraining gemacht und jetzt passt es. Ich bin das erste mal bei einer EM dabei, die anderen haben mir alle geholfen. Wir haben uns im Callroom alle gegenseitig beruhigt. Eine Medaille mit der Mannschaft ist einfach klasse", sagte Pia Schlattmann nach dem Coup. Nach der Silbermedaille bei der Cross-DM der AK U23 sorgte die 20-jährige Medizinstudentin für das nächste Ausrufezeichen.
[Silke Bernhart / leichtathletik.de]