Quelle: Bernhard Bußmann
Der Parcours im Pferdesportzentrum fand bei allen Beteiligten großen Anklang
Peter Gehrmann ist Lauf-Enthusiast, Buchautor und Ausdauer-Spezialist. Der Ostwestfale hat auch die westfälischen Crossmeisterschaften am Samstag im Pferdezentrum „An der Surenburg“ in Hörstel-Riesenbeck hautnah miterlebt. Auf FLVW.de schildert der Langstrecken-Experte seine Eindrücke.
Strahlendes Herbstwetter und angenehme Temperaturen schufen nahezu ideale Bedingungen für die diesjährigen westfälischen Crosslaufmeisterschaften. Doch nicht dies allein bestimmte die positive Atmosphäre, welche über dem Wettkampfgebiet im Pferdesportzentrum Surenburg von Hörstel-Riesenbeck lag. Ein fantasievoll wie geschickt angelegtes Streckennetz, ein routiniert arbeitendes Organisationsteam und nicht zuletzt ein kompetenter Moderator machten die von Wettkampfwartin Melanie Neitzel geleitete Veranstaltung zu einem durchweg positiven Ereignis für Läufer*innen, Betreuer*innen und Zuschauer*innen.
Man erkannte es an den dicht beieinanderliegenden Schleifen der Streckenanlage, dass man die Nähe zwischen den wettkämpfenden Athlet*innen und den Zuschauer*innen bewusst gewollt hatte. Immer wieder im Verlaufe eines Rennens konnte man mit nur wenigen Schritten an unterschiedliche Streckenabschnitte dicht an das Laufgeschehen herankommen, um seinem Schützling ganz persönliche Aufmunterungen zuzurufen. So lagen mehr individuell anfeuernde wie launige Sprüche anstatt einschläfernder Gieskannenbeifall über den Wettkämpfen – und das machte echt Laune.
"Olympiareiter Ludger Beerbaum hat stets ein offenes Ohr für Sportlerinnen und Sportler"
Möglich waren die positiven Bedingungen für die Austragung der Meisterschaften vor allem durch eine lange wie gute Zusammenarbeit der Leichtathleten mit dem ehemaligen Olympiareiter Ludger Beerbaum, zu dessen Anwesen und Lebenswerk das Pferdesportzentrum Surenburg gehört.„Ludger Beerbaum ist nicht nur ein großer Reiter, er ist ein ganz großer Sportler allgemein“, erklärte mir ein Einheimischer und fügte mit deutlicher Wertschätzung in der Stimme hinzu: „Wenn man bei Ludger Beerbaum um irgendetwas für den Sport anfragt, dann findet man stets offene Ohren, und er macht es irgendwie möglich“.
Mitteleuropäer gelten nicht gerade als die anerkannten Meister in der Austragung von Natursportwettkämpfen. Meistens setzen wir mehr auf funktionsbedingte Perfektion als auf Atmosphäre und Natureingebundenheit. Dadurch werden unsere Wettkämpfe manchmal ziemlich unpersönlich und „dröge“, wie die Westfalen das ausdrücken. Andere Nationen, wie beispielsweise die mehr naturverbundenen Skandinavier, machen es uns vor, wie es ist, wenn die Atmosphäre bei einem Wettkampf „passt oder manchmal nicht passt“.
Wenn man als einer, der sich jahrzehntelang auf Natursportstätten der Welt herumgetrieben hat, ins diesjährige Wettkampfgelände der westfälischen Crosslaufmeisterschaften kam, dann stellte man bereits nach wenigen Minuten fest: „Hier in Riesenbeck, da passt es.“
Und das tat richtig gut.
[Peter Gehrmann]
Zur Person:
Peter Gehrmann (Schloß Holte-Stukenbrock) ist seit 1957 im Langstrecken-, Skilang- und Orientierungslauf aktiv. Der Ausdauer-Spezialist und Buchautor, Jahrgang 1939, kennt sich wie kaum anderer im Langstreckenbereich aus. Er hat bei den westfälischen Crossmeisterschaften die Läufer*innen der ASG Teutoburger Wald betreut.
[FLVW.de]