Quelle: P. Middel
Der FLVW trauert um den beliebten Sprecher Klaus-Dieter Fingerhut.
Alle, die sich der westfälischen Leichtathletik verbunden fühlen, kannten seine Stimme: Diese ist in der vergangenen Woche für immer verstummt. Klaus-Dieter Fingerhut, der sich als exzellenter Sprecher weit über Westfalen hinaus einen Namen gemacht hatte, starb am 25. September nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 71 Jahren.
Engagement, Einsatz, Menschlichkeit und Kollegialität zählten zu den herausragenden Stärken des Oestrichers. Der früher im Speditionsgewerbe tätige Mitarbeiter war auch über den Sport hinaus für sein soziales Engagement allseits geschätzt. Er war ein „Kümmerer par excellence“. Wo der Vater von drei Kindern helfen konnte, war er zur Stelle. Ob es darum ging, einen Weihnachtsbaum aufzustellen oder die große Streuobstwiese in Oestrich zu pflegen – Klaus-Dieter Fingerhut brauchte man nicht zweimal zu bitten, wenn Hilfe benötigt wurde.Seine große Leidenschaft war die Leichtathletik. 1994 gehörte der frühere Schwimmer bereits dem Vorstand des neugegründeten LC Letmathe an. Drei Jahre später übernahm er den Vorsitz des Vereins, den er bis zur Fusion mit dem ASV Iserlohn und dem ESV Nighthawks im Jahr 2014 innehatte. Im neu entstandenen LAZ Iserlohn, in dem er sich auch im Breitensport engagierte, ernannte man ihn vor zehn Jahren zum Ehrenvorsitzenden.
Mit Wolfgang Rath bildete Klaus-Dieter Fingerhut (r.) ein eingespieltes Sprecher-Duo [Foto: P. Middel].
2004 absolvierte Klaus-Dieter Fingerhut seine Kampfrichter-Grundausbildung. Zwei Jahre später begann er seine Sprecher-Karriere. Schon früh erkannte man im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) sein Talent, Veranstaltungen zu moderieren, sodass er in den Folgejahren unzählige Einsätze als Sprecher auf Vereins-, Kreis- Verbands- und DLV-Ebene hatte. Er war bei den Veranstaltungen immer bestens vorbereitet, denn er kannte alle Rekorde sowie die Bestleistungen der Athletinnen und Athleten. Dass er mit Zahlen umgehen konnte, bewies er auch als Kreis-Statistiker. 20 Jahre stellte er das Datenmaterial für den Kreis Iserlohn zusammen.
Wenn Klaus-Dieter Fingerhut das Mikrophon in der Hand hatte, war er in seinem Element. Bei aller Begeisterung blieb er jedoch immer sachlich und versuchte nie, sich in den Vordergrund zu stellen. „Klaus war überall einsetzbar, nicht nur am Mikrophon, sondern auch als Wettkampfleiter, und Innenraumkoordinator – an allen Wettkampfstätten“, betonte Wolfgang Rath, mit dem er bei zahlreichen Veranstaltungen ein eingespieltes Sprecher-Duo bildete.
Klaus-Dieter Fingerhut, hier mir Gabriele Haschke, erhielt zahlreiche Ehrungen für seine jahrelangen Verdienste um die Leichtathletik [Foto: T. Pohl].
Mehrere Auszeichnungen unterstreichen die große Wertschätzung, die man Klaus-Dieter Fingerhut für sein unermüdliches Engagement in der Leichtathletik entgegenbrachte. So erhielt er in diesem Jahr die FLVW-Kampfrichter-Medaille, die in der westfälischen Leichtathletik die höchste Auszeichnung für Unparteiische in Westfalen ist. Einige Jahre zuvor konnte er bereits die DLV-Ehrennadeln in Gold und in Silber sowie die Silberne Ehrennadel des FLVW in Empfang nehmen. Eine große Ehre wurde dem Oestricher auch zuteil, als er 2017 vom Stadtsportverband Iserlohn mit der Goldenen Sportplakette ausgezeichnet wurde.
Klaus-Dieter Fingerhut hinterlässt eine große Lücke im Sprecher-Team des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW). Bei den zukünftigen Leichtathletik-Veranstaltungen werden alle seine sympathische Stimme vermissen. Seine Familie schrieb in der Trauer-Anzeige: „Er ging nicht weg, er ging nur früher – aus einem bunten, bewegten Leben.“
[Peter Middel]