Quelle: Peter Middel
Melanie Neitzel leitete auf der VKLA-Tagung den Part der Wettkampf-Planung
Das hat es in der westfälischen Leichtathletik seit vielen Jahren nicht mehr gegeben: Aus Termingründen mussten die Herbsttagung des Verbands-Leichtathletik-Ausschusses (VLA) mit den Vorsitzenden der Kreis-Leichtathletik-Ausschüsse (VKLA) mit den Jahrestagungen der Kreis-Wettkampfwarte und der Kreis-Kampfrichterwarte zusammengelegt werden. Diese „Kombitagung“ mit mehr als 80 Teilnehmer*innen am ersten Dezembersamstag in der Rotunde des SportCentrum Kaiserau erwies sich dann als gelungenes Treffen aller Leichtathletik-Gremien mit kompetenten Diskussionen und einer Vielzahl von zukunftsweisenden Entscheidungen. Zum Abschluss wurde von mehreren Anwesenden der Wunsch geäußert, dieses Tagungsformat auch für das nächste Jahr einzuplanen.
Im Mittelpunkt des Treffens stand der Bereich Wettkampforganisation mit dem Schwerpunktthema Westfalenmeisterschaften. Im Rückblick auf 2022 referierte Verbands-Wettkampfwartin Melanie Neitzel über die insgesamt guten Erfahrungen mit der in der Hallensaison testweise veränderten Wettkampfstruktur (Aufteilung nach Disziplinen anstatt der jahrzehntelang üblichen Aufteilung nach Altersgruppen). Positiv wahrgenommen wird der immer größere Einsatz moderner Technik, etwa in der Weitenmessung bei Würfen. Bei größeren Veranstaltungen ist es inzwischen unverzichtbar, Kampfrichter*innen aus Nachbarkreisen einzusetzen, weil sich auch mittelfristig keine Lösung des Nachwuchsproblems abzeichnet.Sportwart Hubert Funke erläuterte das in der vergangenen Hallensaison bereits bewährte Meisterschaftskonzept [Foto: P. Middel]
Fast schon "revolutionäre" Veränderungen bei den Meisterschaften
Bei der Planung der Westfalenmeisterschaften 2023 stimmte die Mehrheit der Kreise nach intensiver Diskussion den Vorschlägen des VLA zu. So wird es im kommenden Jahr erstmals offizielle Landesmeisterschaften für die Klasse der 12- und 13-Jährigen geben (Halle, Freiluft und Cross). Für die Senioren*innen werden erstmals Hallen-Titelkämpfe (am 4. März in Paderborn) ausgeschrieben. Die Wettkampfstruktur der Hallenmeisterschaften wird 2023 fortgeführt und auch auf die Freiluftsaison übertragen. Im Juni finden dann die Westfalenmeisterschaften I und II an einem Wochenende statt (wahrscheinlich in Lage) und an einem anderen Juni-Wochenende (wahrscheinlich in Recklinghausen) sonntags die Westfalenmeisterschaften III und samstags die Senioren-Titelkämpfe. Eine umfangreiche Evaluierung soll feststellen, wie diese fast schon revolutionäre Veränderung von den Athlet*innen, Trainer*innen und Vereinen aufgenommen wird. Neu ist ab 2023 auch eine Westfalenmeisterschaft im Fünf-Kilometer-Straßenlauf für alle Altersgruppen, die im Rahmen eines bestehenden Laufes gewertet wird.Der Teilnehmer*innenrückgang an den Landesmeisterschaften kann nicht nur mit der Corona-Pandemie erklärt werden. Gegenmittel sind zunächst, dass statt Normen Höchst-Teilnahmezahlen festgelegt werden und die Zeitpläne so gestaltet werden, dass die Athlet*innen kürzere Aufenthaltszeiten im Stadion haben.
Neben den vielen Neuerungen bei Westfalenmeisterschaften steht den Organisatoren und Kampfrichter*innen 2023 zusätzlich die Mammutaufgabe bevor, dass im Februar an zwei aufeinander folgenden Wochenenden zunächst die deutschen Hallenmeisterschaften und dann die deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle ausgetragen werden. Für die westfälischen Vereine gibt es dabei Rabattangebote für Zuschauertickets.
Bernhard Bußmann (r.) gratulierte Leichtathletik-Abteilungsleiterin Aline Richter zum zehnjährigen Dienstjubiläum [Foto: P. Middel]
Weitere Infos zum Wettkampfbereich aus der FLVW-Tagung:
- Es wurde das neue „World Ranking“ des Weltverbandes erläutert, bei dem Veranstalter von Wettkämpfen mit internationaler Bedeutung (nur Stadion, nicht Nachwuchs, Senior*innen oder Straßenwettbewerbe) ihren Wettkampf gebührenpflichtig anmelden müssen. Sicherheitshalber hat der FLVW seine Westfalenmeisterschaften I, II und III dafür angemeldet.
- Bis zum 15 Januar können die Kreise noch Vorschläge für die Verleihung der FLVW-Kampfrichtermedaille 2022 einreichen.
- In einzelnen Kreisen wird der ansonsten sehr beliebte FLVW-Ehrenamtspreis immer noch ignoriert. Für die nächste Ehrung im März 2023 können die Kreise noch bis zum 15. Dezember Vorschläge benennen.
- Die Vereins-/Kreis-Dialoge der FLVW-Führung mit den einzelnen Kreisen gehen nun in die zweite Runde. Für 2023 können die ersten Termine „gebucht“ werden.
- Es besteht die Möglichkeit für alle Kreise, ohne Finanz- und Personalaufwand eine immer aktuelle Kreis-Bestenliste auf ihrer Homepage zu erstellen und zu verlinken. Sechs Kreise nutzen bereits erfolgreich diese Möglichkeit.