Quelle: Anna Feldmann-Hilger
Lotte Leiß (Mitte), die ältetse Teilnehmerin der FLVW Seniorenmeisterschaften, zusammen mit der Diskusgruppe W60 - W90.
Am Samstag trafen sich die besten westfälischen Masters-Leichtathleten im Sportpark Reken zu ihren Landesmeisterschaften. Für viele der junggebliebenen Sportler*innen ging es neben den Westfalentiteln auch um die Normen für die deutschen Seniorenmeisterschaften. Neuerdings verlangt der DLV, dass die Normerfüllung im Kalenderjahr der nationalen Titelkämpfe erfolgen muss.
Aus diesem Grund waren unter den rund 260 Teilnehmer*innen auch einige Gäste aus Nachbar-Landesverbänden, die wie die Westfalen die sehr guten Wettkampfanlagen mit der schnellen blauen Laufbahn zur angestrebten Normerfüllung nutzten. Einem dieser Gäste gelang das besonders eindrucksvoll. Stabhochspringer Wolfang Ritte (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) hatte bereits vor einigen Wochen die Weltbestmarke für die Altersklasse M70 auf 3,51 Meter verbessert und steigerte sich nun in Reken – wie Altmeister Sergej Bubka scheibchenweise – um einen Zentimeter auf übersprungene 3,52 Meter. Nach drei deutschen Höchstleistungen im vergangenen Jahr gab es für die rührigen Ausrichter der TSG nun also den ersten Weltrekord auf ihrer Vorzeige-Anlage. Rittes Frau Ute scheiterte in der Klasse W65 nach übersprungenen 2,30 Meter dieses Mal noch am neuen Europarekord von 2,43 Meter.Neuer westfälischer Rekord über 400 Meter in der Alterskategorie M55
Obwohl die Wettkämpfe etwas unter den hohen Temperaturen litten, gab es zumindest einen westfälischen Seniorenrekord zu feiern: Im 400-Meter-Lauf der Klasse M55 legte Mario Büchter vom SV Teuto Riesenbeck die Stadionrunde in 56,01 Sekunden zurück und verbesserte damit die bisherigen Landes-Höchstmarke um mehr als eine Sekunde. Nur hauchdünn verfehlten Frauke Viebahn (DJK BW Annen) in der W60 über 100 Meter (14,74 Sek.), 200 Meter (31,89 Sek.) und im Hochsprung (1,40 Meter) sowie Karin Förster (LC Paderborn) mit 2,82 Meter im Weitsprung der W75 ihre eigenen Westfalenrekorde.Erfolgreichster Teilnehmer der westfälischen Senioren*innen-Meisterschaften 2023 war Thomas Blech (LG Kindelsberg Kreuztal) mit vier Siegen und einem zweiten Platz in der Klasse M50. Die älteste Teilnehmerin der Veranstaltung, Lotte Leiß vom TV Borghorst hatte vor einem Jahr an gleicher Stelle noch neue deutsche Senioren-Bestmarken im Diskus- und Speerwurf der W90 aufgestellt, die sie – hitzebedingt – in diesem Jahr nur um wenige Zentimeter verfehlte.
Insgesamt zogen Teilnehmer*innen und Organisatoren ein sehr positives Fazit dieser Westfalenmeisterschaft. Die älteren Athletinnen und Athleten freuten sich besonders über die prächtige Stimmung, die von den beiden Stadionsprechern Miriam Hermes und Klaus Fingerhut („Wir sind zusammen Klasse MW120.“) angeheizt wurde und den hohen technischen Aufwand des FLVW mit Videotafeln, elektronischer Weitenmessung und Online-Ergebnisservice. So etwas sucht man in anderen Bundesländern bei Seniorenmeisterschaften vergeblich.