Quelle: Marcel Voß
Dieter Mauss ist seit mehr als 30 Jahren als Schiedsrichter unterwegs. Ein Ende ist noch lang nicht in Sicht.
Seit 32 Jahren zieht es Dieter Mauss an jedem Wochenende auf die Fußballplätze der Kreisligen. Der 79-jährige Schiedsrichter aus Welver im FLVW-Kreis Soest hat seine heutige Leidenschaft erst spät entdeckt. Mit 47 Jahren stand er das erste Mal für den Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) als Unparteiischer auf dem Platz. Begonnen hatte alles mit einem Zufall.
Damals war Dieter Mauss mit einem seiner vier Söhne bei einem Hallenturnier unterwegs. Sohn Christian stand auf dem Platz, Mauss stand lediglich als Zuschauer am Rand. „Dann kam jemand auf mich zu und sagte mir, dass ein Schiri fehlt. Ich bin dann eingesprungen“, erzählt der gelernte Berufskraftfahrer. Und Mauss machte gleich deutlich, dass er es mit der nötigen Neutralität sehr ernst nimmt. Denn im Verlauf des Turniers stellte er gleich mal seinen Sohn vom Platz. „Das kam zu Hause natürlich nicht so gut an, aber bei sowas kenne ich keine Familie“, sagt der leidenschaftliche Schiedsrichter und lacht.Kurz darauf legte Mauss die Schiedsrichterprüfung beim Kamener SC ab. Seitdem ist er offiziell als Unparteiischer im Einsatz. Eines ist ihm dabei besonders wichtig: „Ich bin ein Schiedsrichter, der versucht, alles erstmal mit Worten zu klären, bevor ich die Karte ziehe. Aber wenn ich sie ziehen muss, mach ich das natürlich auch“, sagt der 79-Jährige.
„Dann gibt es heiß Wasser“
Zu Worten gehören für den Rentner auch lockere Sprüche. Denn natürlich müsse es auf dem Platz auch mal locker zugehen können. „Ich sag` dann gern mal Sätze wie, noch ein Ding, dann gibt es heiß Wasser, dann kannst du duschen gehen“, erklärt der erfahrene Schiedsrichter mit einem Lächeln. Wichtig sei dabei für ihn allerdings immer, freundlich zu bleiben. Diese Freundlichkeit erwartet er auch von den Spieler*innen. Meistens sei diese aber auch gegeben. Und deswegen habe er immer noch viel Spaß auf dem Platz.Auf dem Platz regelt der erfahrene Schiedsrichter viel mit Worten, bevor er eine Karte zückt [Foto: Marcel Voß].
Allein in dieser Saison war er bereits mehr als 50 Mal im Einsatz. In der vergangenen Spielzeit hatte er stolze 83 Spiele auf dem Zettel. Und er hat noch lange nicht vor, aufzuhören. „Natürlich bin ich läuferisch nicht mehr so unterwegs wie früher, aber da kann man mit Erfahrung viel ausgleichen. Ich weiß oft schon vorher, wo ich hinlaufen muss. Versuche, immer gut zu stehen. Und solange der Körper und vor allem der Kopf noch mitmachen, werde ich auch weiterpfeifen“, sagt der Unparteiische des SV Rot-Weiß Eilmsen-Wellinghausen.
Auch modisch im Trend
Der erfahrene Schiri passt sich dabei nicht nur immer wieder dem neuen Regelwerk an, sondern geht auch modisch mit der Zeit. „Ich habe mir erst kürzlich ein pinkes und ein lilafarbenes Trikot gekauft. Da gucken die Leute manchmal schon, aber ich finde das geil“, sagt der Rentner und lacht.Mit so viel Spaß bei der Sache will Mauss weiterhin Woche für Woche in der Kreisliga unterwegs sein. Egal ob Männer-, Frauen- oder Jugendmannschaften, der älteste Schiedsrichter im FLVW-Kreis Soest freut sich auf jedes Spiel. Und auch die Verantwortlichen des Kreises freuen sich jede Woche über so viel Engagement und Leidenschaft.