Quelle: Peter Middel
Pia Meßing startet bei der U18-EM mit guten Chancen im Siebenkampf
Das hat es in der Geschichte der westfälischen Leichtathletik wahrscheinlich noch nicht gegeben. Bei den westfälischen Jugendmeisterschaften in Recklinghausen sammelte Pia Meßing (TV Gladbeck) bei der weiblichen Jugend U18 sechs Titel und war damit die herausragende Athletin dieser zweitägigen Titelkämpfe.
„Für mich bildeten die Titelkämpfe in Recklinghausen eine wichtige Standortbestimmung für meine Teilnahme an den U18 Europameisterschaften vom 4. bis 7. Juli in Jerusalem. Nun weiß ich, dass ich dafür fit bin“, befand die 17-jährige Gladbeckerin, die von Oliver Sell und Heiner Preuthe zurzeit optimal auf Jerusalem vorbereitet wird. Pia Meßing freute sich vor allem über ihre Leistungen im Weitsprung, wo sie mit ausgezeichneten 5,86 Meter ihre persönliche Bestweite um zwei Zentimeter verbesserte, und im Hochsprung, wo sie mit 1,65 Meter lediglich drei Zentimeter unter ihrem Hausrekord blieb. Weitere Titel gewann sie darüber hinaus im Speerwerfen mit 48,87 Meter, im Kugelstoßen mit 12,59 Meter, im 100-Meter-Hürdenlauf mit 13,99 Sekunden und in der 4 x 100-Meter-Vereinsstaffel in 47,60 Sekunden.„Bis auf den Weit- und den Hochsprung sind bei mir noch alle Disziplinen ausbaufähig“, bilanzierte Pia Meßing. Die Gladbeckerin startet in Jerusalem im Siebenkampf, in dem sie sich am 21./22. Mai in Filderstadt-Bernhausen als überlegene Siegerin mit insgesamt 5.620 Punkten das EM-Ticket sicherte.
Lea Wiethoff sichert sich vier Titel
Auf Titeljagd ging im Stadion Hohenhorst auch Lea Wiethoff (LC Attendorn), die über 100 Meter in 12,16 Sekunden, 200 Meter in 24,85 Sekunden, 100-Meter-Hürden in 14,82 Sekunden und in 4 x 100-Meter mit dem Quartett der StG Olpe/Lennestadt/Attendorn in 48,00 Sekunden viermal erfolgreich war. Dabei erzielte die 19-jährige Attendornerin auf den beiden Sprintstrecken und im Hürdenlauf jeweils persönliche Bestzeiten. „Bei mir lauft es momentan super, da steckt wahrscheinlich noch etwas mehr drin“, freute sich die Vierfach-Siegerin, die darüber hinaus noch im Speerwerfen mit 33,81 Meter den zweiten und im Weitsprung mit 5,35 Meter den dritten Platz belegte.Auch Mehrfach-Siegerin Lea Wiethoff (l.) überraschte mit einer schnellen Hürdenzeit [Foto: P. Middel]
Im Stabhochsprung setzte sich die Favoritin Maybrit Sommer (Stabhochsprungverein Horn-Bad Meinberg-Lippe) mit 3,75 Meter durch. Johanna Rier (TV Wattenscheid) erfreute im Weitsprung als Siegerin mit 5,68 Meter.
Bei der männlichen Jugend U20 war Noah Braida (TV Wattenscheid) noch etwas übermüdet vom Abi-Ball. Dennoch gelang dem früheren Deutschen U16-Meister im Blockwettkampf über 110-Meter-Hürden ein souveräner Erfolg in 14,25 Sekunden. „Beim Start bin ich nicht so gut weg gekommen. Ab der zweiten, dritten Hürde war dann aber mein Lauf richtig rund. Nun hoffe ich, dass ich demnächst unter 14 Sekunden bleibe“, erklärte der 18-jährige Wattenscheider, der nach bestandenem Abitur gerne Grundschullehrer werden möchte. Im Hochsprung kam Elias Connor Dickel (LG Wittgenstein), der 2020 deutscher Jugendmeister in der Klasse U18 war, mit 2,02 Meter zu Titelehren.
Noah Braida dominierte bei der männlichen Jugend U20 über 110-Meter-Hürden in 14,25 Sekunden [Foto: P. Middel]
Bei der männlichen Jugend U18 nutzte Fabian Straberg (Recklinghäuser LC) seinen Heimvorteil und sicherte sich die Titel über 400 Meter in 50,55 Sekunden und über 800 Meter in 1:58,28 Minuten. Darüber hinaus erkämpfte er sich über 200 Meter den Vizemeistertitel in 22,98 Sekunden. Erfreuliche Fortschritte hat in letzter Zeit Till Morawietz (LG Lippe-Süd) gemacht. In Recklinghausen gefiel er in der Klasse U18 als überlegener Sieger in 11,10 Sekunden. Im Kugelstoßen zeigte sich Mathis Stein (SuS 1910 Enniger) mit seiner Weite von 14,81 Meter nicht ganz zufrieden, dennoch verließ er in der Alterskategorie U18 als sicherer Sieger den Kugelstoßring.
Einen Tag nach ihrem Start in Walldorf, wo sie sich über 100 Meter auf 11,91 Sekunden verbesserte, zeigte Franziska Burchett (TV Gladbeck) keine Spur von Müdigkeit und erzielte auch in Recklinghausen mit 25,05 Sekunden (bisher 25,35 Sek.) eine neue persönliche Bestzeit.
Eine starke Vorstellung auf der 200-Meter-Distanz bot auch Bastian Sundermann (LG Brillux Münster), der in der Klasse M20 mit seinem raumgreifenden Schritt den Titel in der neuen persönlichen Bestzeit von 21,97 Sekunden für sich entschied. Im vergangenen Jahr stand er noch mit einer 200-Meter-Zeit von 23,11 Sekunden in der westfälischen Bestenliste. Der Titel über 100 Meter ging in der Alterskategorie U20 an Nils Hartleif (TV Wattenscheid) in 11,12 Sekunden.
Im Stabhochsprung der weiblichen Jugend U18 blieb Viviane Wilke (LG Olympia Dortmund) als Siegerin mit 3,40 Meter nur zehn Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestzeit. Im Diskuswerfen gefiel Lina Heine (Stabhochsprungverein Horn-Bad Meinberg-Lippe), die aus dem Stabhochsprung-Lager kommt, als Siegerin mit 41,52 Sekunden.