
Quelle: FLVW (Archiv)
„Das ist etwas, das man überhaupt nicht braucht“, sagte Luca Perschke, Schiedsrichter aus dem FLVW-Kreis Unna-Hamm. Es war erst sein zweites Spiel in der Oberliga Westfalen, das der Unparteiische Anfang September pfeifen durfte. Doch das, was der Schiri von der Hammer SpVg bei der Partie zwischen der Spielvereinigung Erkenschwick und der TSG Sprockhövel erlebte, möchte er auf keinen Fall ein zweites Mal mitmachen.
Was war passiert? In der Nachspielzeit der Oberliga-Partie brach ein Akteur der Heimmannschaft bewusstlos zusammen und musste wiederbelebt werden. Zum Glück war ein Ersatzspieler der Gäste, Rettungssanitäter von Beruf, vor Ort und leitete sofort die Reanimation ein. Dem betroffenen Spieler geht es nach einem Krankenhausaufenthalt wieder besser. Ebenfalls im September war auch der Bezirksligist TuS Wiescherhöfen betroffen. Während eines Meisterschaftsspieles sackte ein TuS-Aktiver zusammen und musste zur stationären Behandlung in eine Klinik eingeliefert werden. Der Kreis-Schiedsrichter-Ausschuss hat sich dieses Themas bereits angenommen. Doch was können Vereine machen?Diese Fälle zeigen, wie wichtig richtiges und schnelles Handeln im Notfall ist. Ohne unverzügliche Wiederbelebungsmaßnahmen endet ein solcher Herzstillstand tödlich. In Deutschland versterben jährlich circa 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Auch deshalb, weil Laien als Ersthelfer vor Ort häufig nur unzureichend reanimieren oder aus Angst vor Fehlern lieber gar nichts machen. Nur etwa 50 Prozent der Zeugen eines Herzkreislaufstillstandes führen eine Herzdruckmassage durch. Eine Sofortmaßnahme, ohne die der Betroffene kaum Überlebenschancen hat.
Projekt "Lebensretter sein" - kostenlose Reanimationsschulung für Vereine
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Herzstiftung haben bereits 2015 gemeinsam das Projekt “LEBENSRETTER SEIN“ gestartet: ein Projekt, das kostenlose Laien-Reanimationsschulungen für Fußballvereine anbietet.Was wird gemacht?
Ausbilder der Herzstiftung schulen 15-20 Fußballer*innen und Vereinsfunktionäre innerhalb von 60-90 Minuten in der Wiederbelebung. Ziel ist es, die Teilnehmenden in die Lage zu versetzen, bei beobachteten Herzkreislaufstillständen Wiederbelebungsmaßnahmen, einschließlich der Anwendung eines Automatisierten Externen Defibrillators (AED), einzuleiten. Ferner soll der gesamte Verein für das Thema sensibilisiert werden. Die Schulung besteht aus einem theoretischen und praktischen Teil. Zunächst werden Grundkenntnisse zum plötzlichen Herzkreislaufstillstand und dessen Ursachen vermittelt. Im Anschluss wird die Herzdruckmassage und die Anwendung des AEDs praktisch geübt. Die Schulungen finden in den Räumlichkeiten der Vereine statt.
Anmeldung und weitere Infos:
Lebensretter sein – Fußballer lernen Wiederbelebung | HerzstiftungAnsprechpartner: Uwe Göbel | Referent der Deutschen Herzstiftung
E-Mail: uwegoebelbochum@gmail.com
Telefon: (01 51) 22 16 48 68
[FLVW-Kreis Unna-Hamm]