Quelle: Julien Christ/sportfotografie.de
Ohne sie läuft nichts und gleichzeitig sind sie doch viel zu wenige. Die Rede ist von den Schiedsrichterinnen, die längst nicht mehr nur den weiblichen, sondern auch souverän den männlichen Fußball leiten. Der Lotte-Fußballpreis wird in diesem Jahr erstmals an eine Nachwuchsschiedsrichterin vergeben, um das Engagement der Unparteiischen auf dem Platz zu würdigen.
Mehr als 50.000 Unparteiische zählte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) für die Saison 2021/22, aber nicht einmal vier Prozent hiervon sind Schiedsrichterinnen. Über diesen Umstand täuscht auch nicht hinweg, dass viele dieser Schiedsrichterinnen mittlerweile nicht nur hochklassige Leistungen in hochklassigen Ligen abliefern und sich auch im Männerfußball durch ihre Kompetenz beweisen. Denn die geringe Anzahl an Mädchen und Frauen im Job der Schiedsrichterin zeigt deutlich auf, dass hier noch Handlungsbedarf besteht.
FIFA-Schiedsrichterin Angelika Söder als Schirmherrin
Aus diesem Grund hat Angelika Söder, selbst DFB- und FIFA-Schiedsrichterin und jüngst in der ARD-Dokumentation „Unparteiisch“ zu sehen, nicht gezögert und die Schirmherrschaft für den Lotte-Preis an die beste Nachwuchsschiedsrichterin übernommen. „Wir müssen sehr viel mehr Mädchen und junge Frauen dafür begeistern, Schiedsrichterin zu werden“, zeigt sich die Fränkin, die 2016 das DFB-Finale der Frauen leitete, überzeugt. „Wir möchten mit dem Sonderpreis an die beste Nachwuchsschiedsrichterin nicht nur junge Frauen für ihr Engagement sichtbar machen, sondern insgesamt für das Thema werben.Denn neben Söder, die seit 2007 für den DFB pfeift, sind es deutschlandweit nicht einmal 2.000 Mädchen und Frauen, die als Spielleitung oder Assistentin auf dem Platz stehen.„Es geht ja nicht nur darum, insgesamt mehr Schiedsrichter zu gewinnen, sondern vor allem den weiblichen Fußball auch in diesem so wichtigen Job deutlich zu stärken“, betont Söder die Bedeutung der Schiedsrichterinnen. „Der Lotte-Preis ist eine Wertschätzung für alle Schiedsrichterinnen und wir brauchen viel mehr von uns.“
Ermunterung an junge Schiedsrichterinnen
Aus diesem Grund hat das Nachwuchsförderzentrum für Juniorinnen an der Universität Würzburg bei der dritten Verleihung des Mädchen- und Frauenfußball-Preises „Lotte“ auf Initiative von Angelika Söder die neue Kategorie der besten Nachwuchsschiedsrichterin geschaffen. Landesverbände, Schiedsrichtergruppen aber auch Vereine und Einzelpersonen können ab sofort noch bis zum 15. Oktober Schiedsrichterinnen vorschlagen, die nicht älter als 25 sein sollten und sich in besonderer Form als Unparteiische verdient gemacht haben.
Bewerbungen und Vorschläge bis zum 15. Oktober
„Wir freuen uns über jeden Vorschlag und werden auch jede vorgeschlagene Schiedsrichterin mit einer Anerkennung ehren. Manchmal sind es auch die kleinen Dinge, die eine gute Schiedsrichterin ausmachen“, ermuntert Söder alle dazu, eine Nachwuchsschiedsrichterin vorzuschlagen. Das geht ganz einfach in weniger als fünf Minuten online unter www.fussballpreis.de in der Rubrik „Eure Bewerbung“.[FC Würzburger Kickers Mädchen- & Frauenfußball e.V.]