Quelle: FLVW
Hilfreiche Tipps für das alltägliche Training, ein lebendiger Austausch und nicht zuletzt wertvolle Erfahrungen im Aufbau von Inklusionsteams: 22 Frauen und Männer haben am Wochenende im SportCentrum Kaiserau eine Übungsleiter-Fortbildung „Inklusion“ absolviert, die der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) zusammen mit der DFB-Stiftung Sepp-Herberger initiiert hatte.
Nico Hagenböhmer war einer von 22 Teilnehmenden, die in ihren Klubs Inklusionsteams coachen und damit einen Beitrag für Teilhabe und gelebte Vielfalt auf den Fußballplätzen der Republik leisten. „Es war wirklich eine super Zeit, die mir viel für meine Arbeit im Verein gebracht hat“, sagte der Vertreter des TuS Eichholz-Remmighausen zum Abschluss der drei Tage. Nico Kempf, stellvertretender Geschäftsführer der Sepp-Herberger-Stiftung, pflichtete ihm bei: „Diese Menschen zu unterstützen, ihnen Hintergrundwissen und Impulse für ihre alltägliche Trainingsarbeit und den Aufbau von Teams zu verschaffen, ist unser Bestreben“, sagte Kempf, der die Qualifizierungsmaßnahme zusammen mit dem FLVW initiierte.Ein positives Fazit zogen die Teilnehmenden zum Abschluss des Fortbildungs-Wochenendes [Foto: DFB-Stiftung Sepp Herberger].
Viele praktische Tipps vermittelt
„Vieles lässt sich direkt auf dem Platz umsetzen, zum Beispiel ein Torschusstraining, bei dem auch der Rückweg vom Tor Teil der Übung ist. Das ist gerade für die kalte Jahreszeit toll. Dann bleiben alle in Bewegung“, sagte Thomas Funke von der SSV Buer. Funke trainiert seit 2016 in dem Gelsenkirchener Verein ein Inklusionsteam. Dort sind alle mit Begeisterung dabei.Doch die Kicker bilden angesichts unterschiedlicher Handicaps eine heterogene Gruppe. Menschen mit Down-Syndrom, Autismus und verschiedenen geistigen Beeinträchtigungen erfordern individuelle Förderung und Kommunikation. In Funkes Team kommt ein breites Altersspektrum hinzu. Seine Spieler sind zwischen zwölf und 30 Jahre alt. Umso wichtiger sind fundiertes Hintergrundwissen. „Ich habe mich lange auf die Schulung gefreut und meine Erwartungen wurden absolut erfüllt“, betont er.
Keine Monologe, sondern Austausch
Ganz wichtig war ihm auch der Austausch mit anderen Coaches. „Dafür einmal Zeit gehabt zu haben, war richtig gut“, fand auch Wilhelm Risse von der DJK SF Datteln am Ende eines kurzweiligen Programms, das Picha und Merkel in Abstimmung mit dem FLVW-Inklusionsbeauftragten Dietmar Sonius zusammengestellt hatten. Es bestand aus aktiven Einheiten und Theorie-Blöcken. Ein schlüssiges Konzept, das keine lange Anlaufzeit benötigt und alle mitnimmt, wie Elke Robert von der Stabsstelle Kommunikation und gesellschaftliches Engagement des FLVW als Mitorganisatorin der Fortbildung überzeugt ist.Rollentausch: Die Fortbildungs-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer probierten sich auf Gehhilfen aus [Foto: DFB-Stiftung Sepp Herberger].
Am Sonntag stand ein ganz besonderer Rollenwechsel an: Die Teilnehmenden nahmen Krücken zur Hand und zogen später blickdichte Brillen auf, um nachzuempfinden, welchen Herausforderungen sich die Spieler im Amputierten- oder Blinden-Fußball stellen. Scott Peter vom TuS Altenberge fand es „toll, hautnah zu erleben, welche Leistungen von diesen Spielern erbracht werden“.