Quelle: Iris Hensel
Pia Meßing war im Siebenkampf der Klasse U18 der Konkurrenz haushoch überlegen (Archivfoto)
Pia Meßing konnte bei den U18-Europameisterschaften in Jerusalem (Israel) ihren Medaillen-Traum verwirklichen. Die 17-jährige Mehrkämpferin des TV Gladbeck verbesserte sich im Siebenkampf der weiblichen Jugend U18 um 70 Zähler auf hervorragende 5.690 Punkte und erkämpfte sich damit hinter der überragenden Kroatin Jana Koscak, die mit 6.106 Punkten eine neue Weltjahresbestleistung in ihrer Altersklasse aufstellte, und der Ungarin Sarolta Kriszt (5.794 Pkt), die Bronzemedaille. Es war die erste Plakette, die das 51-köpfige DLV-Team in Jerusalem gewann.
Dass sich Pia Meßing unter der Anleitung von Oliver Sell und Heiner Preute optimal auf die Titelkämpfe in Jerusalem vorbereitet hatte, unterstrich sie bereits bei den westfälischen Jugendmeisterschaften in Recklinghausen, als sie an zwei Wettkampftagen sechs Titel gewann.„Pia ist als drittbeste Siebenkämpferin nach Jerusalem angereist. Von daher hat sie schon auf eine Medaille spekuliert, aber gerade im Jugendbereich, wo einige Athletinnen oft mit großen Leistungssprüngen aufwarten, muss man manchmal mit Überraschungen rechnen. Pias vorrangiges Ziel war es daher, erst einmal eine persönliche Bestleistung aufzustellen und dann abzuwarten, wie sich das platzmäßig niederschlägt. Dass ihr neuer Hausrekord nun mit Edelmetall honoriert wurde, toppt das Ganze noch einmal“, betonte ihr Coach Oliver Sell gestern Abend in Jerusalem.
Pia Meßing, die in den vergangenen Jahren dem goldgas Talent-Team angehörte, konnte ihre Bronzemedaille allerdings erst im abschießenden 800-Meter-Lauf sicherstellen – und dort wurde ihr nichts geschenkt. So musste sie mit 2:25,08 Minuten schon Bestzeit laufen, um die Tschechin Adela Tkacova (2:21,31 Min.) im Gesamtklassement auf Platz vier zu verweisen.
Bestzeit über 200 Meter zum Abschluss des ersten Wettkampftages
Die Gladbeckerin begann den Siebenkampf mit 14,05 Sekunden über 100-Meter-Hürden. Im Kugelstoßen erreichte sie 12,41 Meter. Damit toppte sie ihre Leistung vom Siebenkampf in Bernhausen in dieser Disziplin um elf Zentimeter. Den ersten Wettkampftag schloss sie als Dritte im Gesamtklassement mit ausgezeichneten 25,41 Sekunden über 200 Meter ab. So schnell war sie noch nie über diese Distanz.Den zweiten Wettkampftag eröffnete die Gladbeckerin mit erstklassigen 5,82 Meter im Weitsprung. Nicht so optimal verlief für sie dagegen das Speerwerfen, in dem sie mit 46,28 Meter unter ihrer persönlichen Bestweite von 49,50 Meter blieb, sodass sie über 800 Meter alles auf eine Karte setzen musste und mit dieser Taktik Erfolg hatte. „Der Kampf um Bronze war härter, als wir gedacht haben. Um so größer war daher die Freude, dass sie nun mit einer Medaille die Heimreise antreten darf“, erklärte Oliver Sell.
„Ich bin total glücklich“, sagte Pia Meßing nach dem zweitägigen Wettkampf gegenüber dem Internetportal des Deutschen Leichtathletik-Verbandes leichtathletik.de. „Ich hatte mir vorgenommen, unter die besten Acht zu kommen. Dass es jetzt die Bronzemedaille ist, freut mich natürlich riesig. Der Weitsprung verlief okay, damit kann ich eigentlich zufrieden sein. Speerwerfen lief für mich nicht so gut. Der 800-Meter-Lauf war hinten raus total hart, aber ich bin zufrieden! Heute Abend wird auf jeden Fall gefeiert. Ich komme aus dem Grinsen nicht mehr raus! Ich denke, wenn ich mich wieder erholt habe, können wir richtig feiern.“„Ich hatte mir vorgenommen, unter die besten Acht zu kommen. Dass es jetzt die Bronzemedaille ist, freut mich natürlich riesig."
Pia Meßing
Während ihr Trainer Oliver Sell bereits heute wieder die Heimreise antreten muss, bleibt die überglückliche Gladbeckerin bis zum Abschlusstag in Jerusalem, um zu feiern und die Zehnkämpfer anzufeuern.
[Peter Middel]