Quelle: Peter Middel
Manuel Sanders will in der Staffel das Unmögliche möglich machen (Archivfoto)
Motivation ist das A und O im Sport. Bundestrainer Thomas Kremer gibt sich daher vor dem 4 x 400-Meter-Vorlauf am Samstag um 2:40 Uhr (USA: 17:40 Uhr) bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Eugene diplomatisch: „Alle Jungs sind super drauf, aber es wird für sie ein sehr weiter Weg, um ins Finale zu kommen.“
Unmöglich ist für Thomas Kremer im Sport nichts. Tatsache ist jedoch, dass sich das DLV-Quartett am 3. Juni in Regensburg in der Besetzung Malik Diakité (Hannover 96), Torben Junker (TV Wattenscheid 01), Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz) und Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) auf dem letzten Drücker für die Weltmeisterschaften in Eugene qualifizierte. In der Liste der für die WM zugelassenen Staffel liegt die deutsche Staffel auf Rang 16. Für das Finale am Abschlusstag qualifizieren sich lediglich acht Teams. „Daran erkennt man schon, dass das Finale sehr weit weg ist, aber kampflos werden sich die vier nicht geschlagen geben“, versichert Thomas Kremer.Unabhängig vom Abschneiden der 4 x 400-Meter-Staffel ist die Tatsache, beim Leichtathletik-Highlight des Jahres dabei zu sein, für Manuel Sanders schon ein großer Erfolg. Das internationale Parkett ist für den Schützling von Thomas Kremer kein Neuland. So errang er 2019 bei den U23-Europameisterschaften im schwedischen Gävle mit der 4 x 400-Meter-Staffel die Goldmedaille. Darüber hinaus war er 2019 bei den Weltmeisterschaften in Doha (Katar) und bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio (Japan) jeweils in der Mixed-Staffel (zwei Männer und Frauen) dabei.
In diesem Jahr waren die Plätze in der 4 x 400-Meter-Staffel und in der 4 x 400-Meter-Mixed-Staffel hart umkämpft, weil das Leistungsniveau auf der Stadionrunde im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) zurzeit recht ausgeglichen ist. Manuel Sanders qualifizierte sich bei den deutschen Meisterschaften in Berlin mit seinem dritten Platz über 400 Meter in 46,04 Sekunden für das Männer-Quartett. Seine Saisonbestleistung von 45,99 Sekunden erzielte er am 4. Juni in Regensburg.
Durch die Mixed-Staffel sowie die Männer- und Frauen-Teams war der Bedarf an 400-Meter-Läufer*innen im WM-Jahr besonders groß. Dadurch rutschte der Dortmunder Viertelmeiler Henrik Krause, der bei den deutschen Meisterschaften in Berlin Vierter über 400 Meter in 46,66 Sekunden wurde, noch in das 80-köpfige DLV-Team. „Für Henrik, der im letzten Jahr schon bei den Hallen-Europameisterschaften in Torun dabei war, ist die WM natürlich ein tolles Erlebnis - auch wenn er als Ersatzläufer wahrscheinlich nicht zum Einsatz kommen wird. Er hat mit den anderen das Trainingsprogramm voll durchgezogen, sodass er auf alle Eventualitäten vorbereitet ist“, betont Thomas Kremer, der sich täglich mit seinen Schützlingen per WhatsApp ausgetauscht hat.
[Peter Middel]