Quelle: Peter Middel
Der Niederländer Rutger Koppelaar landete in diesem Jahr auf Platz fünf (Archivfoto).
Das Teilnehmerfeld der Männer war bei der 40. Auflage des Recklinghäuser Marktplatzspringens so gut besetzt, dass sechs Stabartisten schon 5,80 Meter und höher gesprungen waren, doch der unberechenbare Wind verhinderte dieses Mal schon manch guten Sprung im Ansatz. „Das war ein typisches Lotteriespringen“, befand der Olympiazweite 2012 Björn Otto, der in Recklinghausen siebenmal ganz oben auf dem Siegertreppchen stand und bei der Jubiläumsauflage aufmerksamer Beobachter war.
Vorjahressieger Rutger Koppelaar (Niederlande), der im letzten Jahr 5,80 Meter meisterte, begeisterte auch dieses Mal seine Fans. Mit 5,70 Meter setzte sich der 29-jährige Niederländer, der leidenschaftlicher Motorrad- und Wohnmobil-Fan ist, vor Ben Broeders (Belgien, 5,60 Meter) und Matt Ludwig (5,50 Meter) durch. Ludwig, der nur eine kurze Stippvisite in Europa gab, war 2020 US-Hallenmeister und kann eine Bestleistung von stolzen 5,90 Meter aufweisen.Torben Blech (Bayer Leverkusen) zeigte sich nach dem Wettkampf, den er als Vierter mit 5,30 Meter abschloss, sichtlich geknickt, denn er kam mit dem böigen Wind überhaupt nicht zurecht. Zwei Tage zuvor hatte der frühere Zehnkämpfer in Dessau- Roßlau noch 5,60 Meter gemeistert. Ähnlich enttäuscht wie Torben Blech zeigte Tom-Linus Humann (Schweriner SC), der dem begeistert mitgehenden Publikum gerne eine andere Höhe angeboten hätte als seine 5,20 Meter (5.).
Ex-Weltmeister Raphael Holzdeppe freute sich, wieder vor Publikum springen zu dürfen [Foto: Peter Middel]
Gut gelaunt zeigte sich dagegen Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken), der ebenfalls nicht höher als 5,20 Meter sprang. „Ich habe mich in Recklinghausen gefreut, dass ich endlich einmal wieder vor Zuschauern springen durfte. Das habe ich in den letzten zwei Jahren vermisst. Meine Leistung geht bei den schwierigen Windbedingungen in Ordnung. Nach meiner Knie-OP bin ich wieder absolut schmerzfrei und kann wieder nach Plan trainieren. Ich fühle mich so gut, dass ich eigentlich höher springen müsste. Aber das wird sich bald ändern. Mein Ziel ist in diesem Jahr die WM- und EM-Teilnahme“, sagte der frühere Weltmeister und Olympia-Dritte, der zuvor noch nie auf dem schmalen Anlaufsteg in der Recklinghäuser Innenstadt gesprungen war.