
Quelle: U. Hörnemann
Der „Sauerland-Express“ aus Wenden (von links): Manuel Schräder, Simon Huckestein, Fabian Jenne, Marco Giese und Christl Dörschel.
Der Rundkurs im Leverkusener Chempark ist ein schnelles Pflaster. Dass hier alljährlich die Bestzeiten wie reife Früchte von den Bäumen purzeln, hat sich in der Lauf-Szene längst herumgesprochen. Auch Fabian Jenne, der „Tempobolzer“ von der SG Wenden, profitierte diesmal von den optimalen Bedingungen. Mit 29:43 Minuten beim 10-Kilometer-Rennen um das Bayer-Kreuz knackte er am Sonntag erstmals in seiner Karriere die 30-Minuten-Barriere, landete in einem national stark besetzten Feld auf Rang neun und stellte einen Westfalenrekord in der Altersklasse M35 auf. Auch seine Durchgangszeit (14:39 Minuten) ist neuer Bestwert in Westfalen.
Die Strecke in Leverkusen, 2024 noch Schauplatz der Deutschen Meisterschaften im 10-Kilometer-Straßenlauf, liegt den flotten Jungs aus Wenden. Vor zwölf Monaten wurden sie knapp geschlagen Vierte in der Mannschaftswertung. Damals fehlten ganze zwölf Sekunden zum Gewinn der Bronzemedaille. Dass auch in diesem Jahr etwas in der mit 20 Grad ungewohnt warmen Luft lag, war schon vorm Start zu spüren. Egon Bröcher, früher selbst ein Klasse-Läufer, heute Erfolgscoach der SG Wenden, traute seinen Schützlingen eine ganze Menge zu. Seine Hoffnungen galten insbesondere Fabian Jenne, der noch Ende Januar in Wehbach seine persönliche Bestleistung auf 30:21 Minuten gedrückt hatte. Da auch seine Trainingsergebnisse top waren, ermutigte ihn Bröcher, die 30 Minuten anzugreifen.Nach dem Startschuss des zweiten 10-km-Laufs, in dem alle Asse versammelt waren, legte Fabian Jenne ein so forsches Anfangstempo vor, dass Bröcher ihn bremsen musste in seinem Sturm und Drang. Mit 14:39 Minuten bei Halbzeit war Jenne verdammt zügig unterwegs, bis er dann ein wenig an Fahrt einbüßte. „Zwischendurch hatte ich mal einen Hänger“, berichtete der ehrgeizige Wendener im Ziel, „doch hinten raus lief es wieder ganz gut.“ Im Endklassement, das vom Wattenscheider Nils Voigt (28:32 Minuten) angeführt wurde, belegte er den neunten Platz.
Wattenscheider Nils Voigt wird Erster
Der zweitschnellste Läufer im knallroten SG-Dress war Simon Huckestein. Mit 30:28 Minuten gelang ihm zwar keine Bestzeit, gleichwohl war der Butzbacher dennoch zufrieden, zumal er aus Krankheitsgründen einigen Trainingsrückstand aufwies. Seite an Seite mit seinen Teamkollegen Marco Giese und Manuel Schräder war er unterwegs. Beide konnten ihre Bestzeit verbessern. Giese lief mit 30:31 Minuten auch die Norm (30:40 Minuten) für die Deutschen Meisterschaften über 10.000 Meter auf der Bahn, die am 3. Mai ausgetragen werden.Mit 30:45 Minuten blieb der Vierte aus dem „Sauerland-Express“, Manuel Schräder, knapp über der „Quali“. Aber er wird in Kürze einen weiteren Anlauf nehmen. Freddy Wehner, der amtierende Westfalenmeister auf dieser Distanz, war leider verhindert. Mit Unterstützung von Fabian Jenne will er am Wochenende in Salzkotten die 30:40-Minuten-Marke unterbieten. Vereinskamerad Christian Rüsche kam mit den ungewohnt warmen Temperaturen nicht so gut zurecht und stieg vorzeitig aus. Auch er möchte in Salzkotten angreifen.
Auch zwei SG-Frauen waren im Einsatz. Christl Dörschel benötigte 39:06 Minuten für die 10 Kilometer und freute sich als Dritte der W45 über ihr Abschneiden. Mit dem Sommerwetter kämpfte auch Maja Krause, die nach 41:54 Minuten finishte.