Quelle: Yuliia Perekopaiko (DFB)
"Es gibt eigentlich keinen Tag, der unvergessen bleibt – aber dieser war es.“ So beschrieb es die 59-jährige Amateurschiedsrichterin Sabine Forster, nachdem sie diese Woche am Schiri-Sonderformat von "Der beste Tag“ am DFB-Campus teilgenommen hatte. Insgesamt 25 Unparteiische aus dem Amateurbereich durften aktiv dabei sein. Begleitet wurden sie von den Bundesliga-Schiedsrichtern Daniel Siebert, Sascha Stegemann, Harm Osmers und Robert Hartmann.
Das Format "Der beste Tag" bietet normalerweise Jugendteams von Amateurvereinen die Möglichkeit, sich für einige Stunden wie echte Profis zu fühlen. Sie erhalten eine Führung durch den Campus und haben die Chance, eine Trainingseinheit mit U-Trainer*innen des DFB oder ausgewählten Gästen wie Hansi Flick , Célia Šašić , Phillip Lahm oder Martin Voss-Tecklenburg zu erleben. Abgerundet wird das Programm mit einer gemeinsamen Pressekonferenz. Diesmal standen die Schiedsrichter*innen bei „Der beste Tag“ im Mittelpunkt – passend zum Jahr der Schiris, das der DFB mit seinen Landesverbänden ausgerufen hat.Rund 1200 Bewerber*innen: 25 Plätze wurden per Losverfahren vergeben [Fotos: Yuliia Perekopaiko (DFB)].
Beim Jahr der Schiris handelt es sich um eine Initiative, die mit verschiedenen größeren und kleineren Maßnahmen den Fokus auf eine der größten Herausforderungen im deutschen Fußball lenken soll – Schiris an der Basis zu gewinnen und stärker zu binden. Denn immer weniger junge Menschen entscheiden sich für das Schiedsrichterwesen. Das Jahr wurde von den Bundesliga-Profis Anton Stach und Nils Petersen eröffnet, die mit Unterstützung von Bundesliga-Schiedsrichter Deniz Aytekin das Bezirksligaspiel zwischen dem VfR Nierstein und dem TSV Mommenheim leiteten.
Rund 1.200 Bewerber*innen
Die Sonderausgabe von „Der beste Tag“ traf auf riesige Resonanz. Rund 1.200 aktive Amateur-Schiedsrichter*innen aus dem gesamten Bundesgebiet hatten sich beworben, die 25 Plätze wurden per Losverfahren vergeben. Die Gewinner*innen erkundeten zunächst den DFB-Campus, bevor es in die Kunstrasenhalle ging. Dort brachte Johannes Egelseer, Fitnesstrainer der Elite-Schiedsrichter beim DFB, die Teilnehmer*innen zum Schwitzen. Bei einem Quiz im Biathlonformat wurde auch das Wissen der Amateur-Referees und ihre Entscheidungsfindung bei strittigen Spielszenen getestet. Die Teams wurden von jeweils einem Elite-Schiedsrichter begleitet. Wer bei der Entscheidung falsch lag, musste in die Strafrunde. "Die Strafrunde soll euch nicht unnötig anstrengen, sondern dient eher als öffentlicher Pranger,“ erklärte Johannes Egelseer mit einem Augenzwinkern. Doch nicht nur die Amateure mussten am Ende durchpusten, auch die Bundesliga-Schiedsrichter kamen ordentlich ins Schwitzen.Einblick bei den Profis: Die Bundesliga-Schiedsrichter stellen Analyse-Tools vor.
Nach der Trainingseinheit gab es eine Stärkung im Bistro des DFB, bevor es in den Pressekonferenzraum ging. Harm Osmers und Robert Hartmann stellten dort das Analyse-Tool vor, mit dem die Schiedsrichter in der Bundesliga arbeiten, und gaben Einblicke in die interne Kommunikation während des Spiels. In lebhaften Gesprächsrunden mit Osmers und Hartmann sowie Stegemann und Siebert wurden zahlreiche Fragen gestellt – und viel gelacht. "Sorry, dass ich das sage, aber in dieser Situation haben sie zwei Sekunden gepennt“, ließ beispielsweise ein Teilnehmer Robert Hartmann wissen, nachdem dieser gerade eine seiner Spielszenen vorgestellt hatte.
Auch zwei Amateur-Schiris kamen in den Genuss, einmal auf dem Podium Platz zu nehmen. Der 14-jährige Clemens und die 58-jährige Sabine erzählten aus ihrem sportlichen Alltag. Nach Hause fuhren alle mit leuchtenden Augen und glücklichen Gesichtern. Darum ist schon jetzt klar: Es wird nicht die einzige Schiri-Sonderausgabe von "Der beste Tag“ im Jahr 2023 bleiben!