Quelle: Lisa Marie Gläsert (TV Wattenscheid 01)
Der TV Wattenscheid 01 und die westfälische Leichtathletik-Familie trauern um Slawomir Filipowski.
Der TV Wattenscheid 01 Leichtathletik e.V. trauert um Slawomir Filipowski. Der Sprint- und Hürdentrainer ist in der Nacht zu Dienstag überraschend im Alter von 64 Jahren verstorben.
Slawomir Filipowski, den in Wattenscheid alle nur „Slawo“ nannten, hinterlässt beim TV Wattenscheid 01 eine Lücke, die nicht größer sein könnte. „Ich bin unfassbar traurig, denn mit Slawomir verlieren wir nicht nur einen sehr guten Trainer, sondern auch einen guten Freund“, sagte Michael Huke, Manager des TV Wattenscheid 01.„Strenger Trainer mit Herz“ wurde Slawomir Filipowski einmal in einem Portrait genannt. Die Athletinnen und Athleten, die unter ihm an der Lohrheide und im Olympiastützpunkt trainierten, wissen, was damit gemeint ist. Viele schwärmen noch heute von der Atmosphäre, die „Slawo“ vermitteln konnte, einer Mischung aus dem absoluten Ehrgeiz, besser zu werden, und menschlicher Wärme und Loyalität.
Mehr als hundert deutsche Meistertitel haben Athletinnen und Athleten unter seiner Ägide gewonnen – und auch internationale Erfolge geholt. Esther Cremer wurde mit der 4 x 400-Meter-Staffel Europameisterin, Pamela Dutkiewicz holte Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften.
Slawomir Filipowski feierte zusammen mit seinen Schützlingen viele Erfolge [Foto: P. Middel].
Das Augenmerk von Slawomir Filipowski lag aber auch stets auf dem Jugendbereich. Viele Top-Athletinnen und Athleten des TV 01 haben bei ihm die Leichtathletik „gelernt“, Malte Mohr zum Beispiel oder Sieben-Meter-Weitspringerin Sosthene Moguenara, Sprinterin Yasmin Kwadwo machte er zur U20-Europameisterin.
„Man entwickelt durch das Training einfach sehr viele positive Eigenschaften bei den Athleten. Zu sehen, dass sie nach den sportlichen Erfolgen durch meine Arbeit auch mit beiden Füßen im Leben stehen, das macht mich stolz“, sagte Slawomir Filipowski einmal.
Slawomir Filipowski wusste immer ganz genau, wovon er sprach: Er war selbst 400-Meter-Hürdenläufer im polnischen Nationalkader und verpasste die Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles nur aufgrund des damaligen Boykotts. 1986 kam er nach Deutschland der Liebe wegen – und zum TV Wattenscheid, erst als Aktiver, dann aber bald schon zweigleisig, als Jugendtrainer.
Slawomir Filipowski wird fehlen. Der TV Wattenscheid 01 Leichtathletik e.V. hat einen großen Verlust erlitten – aber der Verlust, den seine Familie erlitten hat, ist selbstverständlich ungleich größer. Der TV 01 wünschen allen, die Slawomir Fillipowski nahestanden, viel Stärke in den nächsten Wochen und Monaten.
[Ingo Knosowski / TV Wattenscheid 01]