Quelle: P. Middel
Lina Heine hat vor zwei Jahren gefallen am Diskuswerfen gefunden
Volle Stadien, der Lauf um Gold für das eigene Land – ein großer Traum für viele Nachwuchsleichtathlet*innen. Der Weg dahin ist weit und anspruchsvoll, die besten Talente werden dabei von verschiedenen Akteuren unterstützt. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) fördert Dank der Kooperation mit seinem Partner goldgas im „goldgas Talent-Team“ die vielversprechendsten Talente auf ihrem Weg in die internationale Spitze. Was das für die Jugendlichen bedeutet und wie ihr Alltag aussieht, verrät dieses Mal Lina Heine vom Stabhochsprungverein Horn-Bad Meinberg-Lippe.
Diskuswerfen und Stabhochsprung – diese Disziplinen haben augenscheinlich nichts miteinander zu tun. Doch da täuscht man sich. „Man dreht sich beim Diskuswerfen und zieht dann in der Endphase den rechten Arm von hinten nach vorne durch. Eine Parallele ergibt sich dazu im Stabhochsprung, bei dem man beim Aufschwung den rechten Arm von oben nach unten durchzieht,“ erläutert Lina Heine, die seit einem Jahr im Diskuswerfen und Stabhochsprung erfolgreich unterwegs ist.Und es gibt noch eine Gemeinsamkeit bei dieser seltenen Disziplin-Kombination: Sowohl das Diskuswerfen als auch der Stabhochsprung zählten zu den technisch anspruchsvollsten Disziplinen in der Leichtathletik. „Ich liebe solche Herausforderungen. Daher bin ich froh, dass mein Herz sowohl für den Wurf als auch für den Sprung schlägt,“ betont die vielseitige Nachwuchs-Leichtathletin des Stabhochsprungvereins Horn-Bad Meinberg-Lippe.
Die gelernte Stabhochspringerin zählt mit ihrer persönlichen Bestleistung von 3,50 Meter zu den besten westfälischen Höhenfliegerinnen in der Altersklasse U18. Ihre zweite Liebe, das Diskuswerfen, entdeckte sie 2020, als sie sich im Stabhochsprung für die deutschen U16-Meisterschaften in Bremen qualifizieren wollte.
Eine Disziplin reicht nicht aus
Nach den Regularien des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) reicht es in der Alterskategorie U16 nämlich nicht aus, nur in einer Disziplin eine Qualifikationsleistung abzuliefern. Für die DM-Teilnahme muss noch eine Zusatznorm in einer anderen Disziplin-Gruppe erfüllt werden. Die Verantwortlichen des DLV wollen damit bei den jungen Athlet*innen eine zu frühe Spezialisierung vermeiden.Lina Heine überlegte bei der Auswahl einer Disziplin aus einer anderen Disziplin-Gruppe nicht lange und entschied sich für das Diskuswerfen. Weil vor zwei Jahren die U16-Meisterschaften coronabedingt ausfielen, waren alle Überlegungen hinfällig. „Dennoch bin ich beim Diskuswerfen geblieben, weil mir das Werfen schon immer viel Spaß bereitete", berichtet die 16-Jährige, die in der Schülerklasse den 80-Gramm-Ball bereits 45 Meter weit warf.
Die hoffnungsvolle Stabhochspringerin, die inzwischen mit 1,85 Meter über eine stattliche Körperlänge verfügt, kann auch im Diskuswerfen schon einige bemerkenswerte Erfolg verweisen. Ihr bisheriges Glanzstück lieferte sie bei den westfälischen Jugendmeisterschaften am 19. Juni in Recklinghausen ab, als sie in der Klasse U18 als überlegene Siegerin die ein Kilogramm schwere Scheibe auf 41,52 Meter segeln ließ. Mit ihrer persönlichen Bestweite von 43,64 Metern, die sie bei den Halleschen Werfertagen in Halle erzielte, zählt sie als Newcomerin in dieser Disziplin inzwischen zu den besten sechs Nachwuchswerferinnen im DLV. Und sie hat noch viel Luft nach oben – sowohl mit der Scheibe als auch mit dem Stab.
Erfolgreiche Zwillinge: Lina und Greta Heine [Foto: P. Middel]
Interessant: Linas Zwillingsschwester Greta teilt ihre Begeisterung für den Stabhochsprung, nicht aber ihre Liebe für das Diskuswerfen. Auch mental unterscheiden sich die beiden eineiigen Zwillinge. So ist Greta ruhiger und kreativer, Lina liebt dagegen mehr Action und Spannung. Rein äußerlich lassen sich die Beiden gut unterscheiden, denn Lina trägt eine Brille, Greta nicht.
Obwohl beide im Stabhochsprung Konkurrentinnen sind, kommt keine Rivalität unter ihnen auf. „Mal liegt die eine vorn, mal die andere, aber wir gönnen uns gegenseitig die Erfolge und trösten uns auch gegenseitig, wenn es mal nicht so gut klappt", sagen Lina und Greta übereinstimmend. Zwilling zu sein, hat für das Duo während eines Wettkampfs vor allem große Vorteile, denn sie können sich gegenseitig aufmuntern und haben immer ein Feedback.
Die beiden Stabhochspringerinnen fanden vor sechs Jahren Gefallen an der Disziplin als Olaf Hilker, der auch heute noch ihr Trainer ist, eine Leichtathletik-AG am Gymnasium Horn-Bad Meinberg durchführte. Zuvor hatten die beiden auch schon Leichtathletik getrieben und mit großer Begeisterung Tennis gespielt.
Lina und Greta Heine besuchen im neuen Schuljahr die zwölfte Klasse des Gymnasiums Horn-Bad Meinberg. Bisher konnten die angehenden Abiturientinnen Schule und Sport gut miteinander kombinieren und sie hoffen, dass das auch in der Abschlussklasse so bleibt.
"Mich faszinieren die Bewegungsabläufe in beiden Disziplinen"
Im Training gehen sie manchmal getrennte Wege, denn je nachdem, welche Wettkämpfe am Wochenende auf dem Plan stehen, streut Lina, die wie ihre Schwester bis zu viermal in der Woche trainiert, auch eine Diskus-Einheit bei Landestrainer Leonid Ekimow mit in ihr Programm ein.Die Frage, welche Disziplin sie mehr liebt, kann Lina Heine nicht beantworten. „Im Stabhochsprung liefere ich momentan konstante Leistungen ab. Im Diskus geht es für mich immer noch bergauf. Daher werde ich weiter doppelgleisig verfahren. Zudem faszinieren mich die Bewegungsabläufe in beiden Disziplinen", betont ddas goldgas Talent des Monats, die im September 17 Jahre alt wird wird.
Auf ihrem Weg ins Leistungssportlerleben fördert der FLVW die vielversprechenden Nachwuchstalente. Eine Förderung, die vor allem dank der Kooperation des Verbandes mit seinem Partner goldgas möglich ist. Die Unterstützung ermöglicht es der westfälischen Leichtathletik, jährlich das „goldgas Talent-Camp“ durchzuführen. Über vier Tage werden Nachwuchsathlet*innen getestet, Leistungsdiagnosen erstellt und für die weitere Förderung ausgewählt. Diese besteht aus den Lehrgängen des „goldgas Talent-Teams“. Hier werden die jungen Sportler*innen an den Leistungssport herangeführt. Neue Vorschläge von den Kadertrainer*innen, Einheiten zum Leistungssportlerleben sind wie moderne Trainingsbedingungen sind nur einige Vorzüge der Kooperation.
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