Quelle: Peter Leßmann
Traditionell wird circa eineinhalb Wochen vor dem Start des Volksbank-Münster-Marathons die legendäre "Blaue Linie" über die 42,195 Kilometer lange Strecke gezogen. So wird am kommenden Dienstag, 30. August wieder die Nacht zum Tag gemacht.
Gibt es zwischen 20:30 Uhr in der Höhe des Schlossplatzes auf dem Parkplatz Schlossplatz zunächst einige Probeabdrücke der hellblau leuchtenden Farbe, startet der Tross bestehend aus Polizei-Eskorte, Markierfahrzeug und Begleitfahrzeugen um 21 Uhr auf die Strecke. Seit jeher begleiten Jürgen Sieme, früheres Orgateam-Mitglied, der sich immer noch eng verbunden fühlt mit dem Marathon-Orgateam und der Veranstaltung und Michael Brinkmann, Vorsitzender von Münster-Marathon e.V., die Eskorte auf ihrem knapp vier Stunden langen Weg durch die Innenstadt und den Stadtteile Gievenbeck, Nienberge und Roxel.Einige Läuferinnen und Läufer, aber auch Radfahrer versuchen, zumindest ein Stück weit mitzulaufen oder radeln - natürlich im Marathon-Promo-Shirt. "Eine Art Glücksbringer", so einige Hartgesottene, die fest an dieses Ritual glauben. Wahrlich geht ein Ruck durch die Läuferschar, wenn am Mittwoch bei Sonnenaufgang die frischgemalte freundliche hellblaue Linie auf das Großevent aufmerksam macht. "Da kommt Gänsehaut auf - der Marathon steht kurz bevor, und ich bin dabei", so Läuferinnen und Läufer, die in der Stadt auf die blaue Linie stoßen.
Applaus der Münsteraner Nachtschwärmer für Markierungsteam
"Manchmal bekommen wir auch mitten in der Nacht Applaus einzelner "Nachtschwärmer", die auf dem Balkon sitzen", so Jürgen Sieme, denn während es zwischen 21 und 23 Uhr in der Stadt bei gutem Wetter noch recht belebt ist und beim Vorbeifahren der Eskorte immer wieder das Wort "Marathon" ertönt, wird es doch jenseits von 23 Uhr in den Stadtteilen dunkel und einsam. Schön ist, wenn es dann bis kurz vor 1 Uhr in der Nacht klappt, die Linie zu finalisieren. In den letzten 19 Jahren musste die Tour wegen einsetzendem Regen oder Ausfall des Markierungsgerätes auch schon zweimal abgebrochen und in der Folgenacht fortgesetzt werden. "Einmal war die Farbe in der "Leitung" so hart geworden, dass sie nicht durch die Düse ging - da hat es bis 4 Uhr am anderen Morgen gedauert, bis wir durch waren", erinnert sich Michael Brinkmann. In der Regel aber läuft die Tour reibungslos ab.Alle Auto- und Fahrradfahrer gebeten, auf die deutlich sichtbare Eskorte Rücksicht zu nehmen und sich nicht in den Tross zu drängen - etwaige Lackschäden sind dann nicht ausgeschlossen.
"Blaue Linie" oder "MüMa"-Fans sind herzlich willkommen, am Dienstag ab 21 Uhr dabei zu sein. Treffpunkt: Parkplatz Schlossplatz.
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