Quelle: FLVW
Zweiter Schlagabtausch binnen weniger Tage: An Fronleichnam treffen die Frauen-Teams von Arminia Bielefeld und des VfL Bochum im Finale um den Westfalenpokal erneut aufeinandern.
Die Pokal-Festwochen im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) feiern morgen ihren Abschluss: Am Donnerstag steigt das Westfalenpokal-Finale der Frauen in der Bielefelder Edimedien-Arena. Gastgeber DSC Arminia Bielefeld empfängt den VfL Bochum (Anpfiff: 15 Uhr live auf dem FLVW-YouTube-Kanal). Hier gibt es die letzten Infos rund um das Endspiel.
Die FinalteilnehmerinnenBislang standen sich die beiden Vereinr neun Mal (davon einmal im Pokal) gegenüber. Die Bilanz ist dabei komplett ausgeglichen: Viermal war die Arminia siegreich, viermal triumphierte der VfL. Lediglich einmal endete der Vergleich unentschieden. Kurios: Das letzte Aufeinandertreffen ist erst wenige Tage her, am vergangenen Wochenende in der Regionalliga West. In diesem Duell setzte sich das Team aus dem Ruhrgebiet mit 3:1 durch. Die siegreichen Bochumerinnen beenden die Spielzeit in der Liga auf Platz zwei, die Ostwestfälinnen landen auf Rang sechs im Abschluss-Tableau.
Der Weg ins Finale
Auf dem Papier besaßen die Gastgeberinnen das vermeintlich schwerere Programm auf dem Weg ins Endspiel. Gleich zweimal bekam es die Arminia mit Vertreterinnen aus der Regionalliga zu tun. Beide Duelle, sowohl gegen den 1. FFC Recklinghausen als auch gegen die Sportfreunde Siegen, lösten die Bielefelderinnen souverän. Der VfL Bochum hatte die scheinbar leichteren Aufgaben zu lösen. Die Vorjahres-Finalistinnen traten ausschließlich gegen unterklassige Vereine an, mussten jedoch alle Partien auswärts absolvieren.
Generalprobe für das große Endspiel: Am Sonntag trafen die beide Finalistinnen im letzten Ligaspiel aufeinander [Foto: FLVW].
Die Trainer*innen
Für Tom Rerucha wird es das letzte Pflichtspiel mit seiner Elf sein. Der Bielefelder Übungsleiter hat seinen Vertrag auf eigenen Wunsch nicht verlängert. Jetzt will er mit seinem Team einen gelungenen Abschluss feiern: „Ich freue mich da total drauf, weil wir uns vor der Saison das Ziel gesetzt haben, ins Finale zu kommen. Das ist seit 2010 das erste Mal, dass Arminia das geschafft hat. Das ist schon was Besonderes. Dass es dann auch noch bei uns stattfindet, ist natürlich auch überragend“. Für sein Pendant auf Bochumer Seite, Trainerin Kyra Malinowski, ist es die erste Saison im Erwachsenenbereich. Und die möchte die frühere Bundesliga-Spielerin, die aufgrund von Verletzungen früh ihre Karriere beenden musste, mit einem Titel krönen: „Im Endeffekt hatten wir zwei große Ziele. Zum einen wollten wir uns für die Aufstiegsspiele zur 2. Bundesliga qualifizieren (als Meister der Regionalliga West, Anm. d. Red.). Zum anderen wollten wir den Pokal gewinnen. Das erste haben wir nicht geschafft, deshalb werden wir nun alles daransetzen, um den Pokalsieg zu feiern“.
Pokal-Historie
Für den DSC Arminia ist es das zweite Pokalfinale in der Geschichte ihrer Frauen-Fußballabteilung. 2010 zogen die Ostwestfälinnen ins Endspiel ein, mussten sich damals jedoch dem 1. FFC Recklinghausen geschlagen geben. Der VfL Bochum durfte bereits dreimal die begehrte Trophäe in die Luft recken. Im vergangenen Jahr standen die Bochumerinnen ebenfalls im Endspiel, zogen jedoch im Elfmeterschießen gegen die Spielvereinigung Berghofen den Kürzeren.
Pokalspielleiterin Larissa Struck [Foto: FLVW]
Das Personal
Bielefeld muss schon seit April auf seine torgefährlichste Akteurin verzichten. Susanne Werner verletzte sich im Pokal-Halbfinale so schwer, dass die Angreiferin sogar gezwungen war, ihre Karriere zu beenden. Auf Bochumer Seite hat Kyra Malinowski keine Ausfälle zu beklagen. Interessante Randnotiz: Mit Lynn Sommer und Corinna Dubbel stehen zwei amtierende Pokalsiegerinnen im Kader des VfL. Die beiden Spielerinnen holten vergangenes Jahr noch mit der Spielvereinigung Berghofen den „Cup“, wechselten in der Folge aber an die Castroper Straße.
Elfmeterschießen
Sollte es nach 90 Minuten unentschieden stehen, würde direkt ein Elfmeterschießen folgen. In allen Runden des Frauen-Westfalenpokals wird ohne Verlängerung gespielt.
Die DFB-Pokal-Qualifikation
Nur die Siegerinnen des Westfalenpokals starten zur Saison 2023/24 in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals. Im Vorjahr musste der westfälische Titelträger SpVg Berghofen bereits in der ersten Runde nach einem 1:3 beim Magdeburger FFC die Segel streichen. Aber auch der VfL Bochum nahm in der vergangenen Saison trotz der Finalniederlage am DFB-Pokal teil: Die VfL-Frauen qualifizierten sich als Tabellenzweiter der Regionalliga West über die Meisterschaft und profitierten davon, dass die zweite Mannschaft des 1. FC Köln (Meister) nicht teilnahmeberechtigt am Pokalwettbewerb ist. Für die Bochumerinnen lief es besser als für die Berghofenerinnen: Bei Holstein Kiel gelang ein 2:1-Auftakterfolg, in der 2. Runde scheiterte man knapp zuhause gegen den Bundesligisten SV Meppen mit 0:1.
Anna-Lena Weiss (r.) wird das Westfalenpokal-Finale der Frauen leiten. Raphaela Gerlach wird ihr an der Seitenlinie assistieren [Foto: FLVW]
Die Schiedsrichterinnen
Anna-Lena Weiß, Raphaela Gerlach, Kristina Januschkewitsch und Jhesa Mae Kaatz heißt das Quartett, das am Donnerstag die Spielleitung übernehmen wird. Für Weiß und Gerlach ist es das zweite Aufeinandertreffen mit beiden Teams binnen fünf Tagen: Beide waren – allerdings in unterschiedlichen Rollen – bereits beim Liga-Abschluss am vergangenen Sonntag in Bochum im Einsatz. Die Siegerehrung
Pokalspielleiterin Larissa Struck wird zusammen mit FLVW-Präsident Manfred Schnieders und Marianne Finke-Holtz (FLVW-Vizepräsidentin für Vereins- und Verbandsentwicklung sowie Vorsitzende der Kommission Frauenfußball) die Siegerehrung vornehmen. Aus dem Verbands-Fußball-Ausschuss (VFA) wird zudem Matthias Gerlach zu Gast an der Postheide sein.
Der Livestream auf YouTube
Der Livestream
Wie in den vergangenen Jahren wird auch anno 2023 das Finale um den Westfalenpokal der Frauen live und kommentiert auf dem YouTube-Kanal des FLVW gestreamt. Die Übertragung wird erneut in Zusammenarbeit mit dem Produzenten-Team von „Die Ligen“ realisiert. „Uns ist extrem wichtig, auch den Frauen eine möglichst große Sichtbarkeit zu verschaffen und ihre Leistungen zu würdigen“, hofft Pokalspielleiterin Larissa Struck auf möglichst viele Fans im Stadion und an den Bildschirmen.
Weitere Informationen:
- Doppel-Interview mit den Final-Schiris: "Das ist das Spiel im Frauenbereich in Westfalen!"
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