Quelle: FLVW
Anna-Lena Weiss (r.) wird das Westfalenpokal-Finale der Frauen leiten. Raphaela Gerlach wird ihr an der Seitenlinie assistieren.
Anna-Lena Weiss und Raphaela Gerlach sind Teil des vierköpfigen Schiedsrichterinnen-Gespanns, welches am Donnerstag (Anpfiff: 15 Uhr live auf dem FLVW-YouTube-Kanal) das Westfalenpokal-Finale der Frauen zwischen Arminia Bielefeld und dem VfL Bochum leiten wird. Am vergangenen Sonntag waren die beiden weiblichen Unparteiischen auch schon im Team unterwegs, ebenfalls bei der Paarung Bochum gegen Bielefeld in der Regionalliga West. Wir haben uns am Rande des Spiels mit ihnen unterhalten.
Es ist eine außergewöhnliche Konstellation, dass die beiden Finalteams zweimal in so kurzem Abstand gegeneinander spielen und dann auch noch Teile des Schiedsrichtergespanns gleich sind. Haben Sie das schon mal erlebt?Anna-Lena Weiss: Das ist schon sehr ungewöhnlich. Das ist mir bis jetzt, glaube ich, auch noch nicht passiert.
Raphaela Gerlach: Wir haben uns dieses Spiel in der Regionalliga bewusst gewünscht, weil Anna-Lena, Cynthia (Günther, Anm. d. Red.) und ich einen gemeinsamen Abschluss haben wollten. Dass danach noch das Pokalfinale für Anna-Lena und mich obendrauf kommt, war natürlich nicht geplant, ist aber eine tolle Belohnung für uns.
Wie sehr freuen Sie sich auf das Endspiel?
Weiss: Ich freue mich wahnsinnig darauf. Das ist eine große Wertschätzung, dass man uns als Schiedsrichter-Team ausgesucht hat. Das ist das Spiel in Westfalen im Frauenbereich. Das ist auch für die Mannschaften das Highlight der Saison. Ein Finale, in dem es für die Teams um alles geht.
Gerlach: Ich habe das ja vergangenes Jahr schon in Berghofen als vierte Offizielle erleben dürfen. Da war die „Hütte“ voll. Jetzt werde ich als Assistentin an der Seitenlinie stehen, das ist auch noch mal eine Steigerung für mich. Im Stadion in Bielefeld (Edimedien-Arena, Anm. d. Red.) war ich noch nie, deswegen ist das auch nochmal was Besonderes. Für mich ist es das absolute Highlight zum Abschluss dieser Saison und ich hoffe, dass viele Zuschauer*innen da sind.
War die Regionalliga-Partie zwischen den beiden Teams nur ein Abtasten?
Weiss: Heute ging es ja auch in der Tabelle nicht mehr um so viel (beide Vereine konnten sich tabellarisch nicht mehr verbessern, Anm. d. Red.) und es wollte sich niemand verletzten. Wir definitiv auch nicht (lacht). Ich denke schon, dass es am Donnerstag intensiver wird. Heute gab es nur zwei gelbe Karten. Das werden im Finale wahrscheinlich ein paar mehr werden.
Schiedsrichterin Raphaela Gerlach bei der Regionalliga-Partie der Frauen zwischen VfL Bochum und Arminia Bielefeld [Fotos: FLVW]
Frau Gerlach, heute bei der Regionalliga-Begegnung hatten Sie die Spielleitung, am Donnerstag werden die Rollen getauscht. Welchen Unterschied macht das für Sie?
Gerlach: Sonst steht eigentlich immer Anna-Lena in der Mitte und ich assistiere. Am Donnerstag ja auch wieder. Deswegen war die Aufteilung heute ungewöhnlich. Ich gehe aber grundsätzlich mit genauso viel Lust in die Partie, egal ob ich Assistentin oder Schiedsrichterin bin.
Wie sehr ist es dabei von Vorteil, ein eingespieltes Team zu sein?
Weiss: Es macht deutlich mehr Spaß, wenn man sich kennt. Wir machen auch privat sehr viel zusammen. Man funktioniert einfach besser. Die anderen beiden kennen meine Macken, ich kenne deren. Das klappt super zusammen auf dem Platz.
Wird der Livestream am Donnerstag für eine besondere Anspannung bei Ihnen sorgen?
Weiss: Das glaube ich schon, aber mir macht das großen Spaß unter so einer positiven Anspannung ein Spiel zu leiten. Durch die Übertragung wird ein größeres Publikum erreicht, was mich zusätzlich motiviert. Und ich denke, dass wird sich auch auf die Mannschaften übertragen. Dadurch wird das Spiel meist hochklassiger. Ich denke, dass da alle Beteiligten gepusht werden.
Gerlach: Ich finde das auf jeden Fall gut. Wir bekommen dadurch mehr Aufmerksamkeit. Auch insgesamt wird durch das Jahr der Schiris (Aktion des DFB und seiner Landesverbände, Anm. d. Red.) noch mehr auf uns geschaut. Das ist eine Chance, dass wir mehr gesehen werden. Sonst wird nur über uns geredet, wenn wir was falsch gemacht haben. Ich hatte diese Saison ein Spiel, wo ich einen richtig guten Vorteil habe laufen lassen, wodurch eine Mannschaft ein Tor geschossen hat. Darüber habe ich mich gefreut. Im Livstream sieht man dann eventuell auch besser, wenn gute Schiri-Entscheidungen getroffen werden.
Anna-Lena Weiss im Einsatz als Assistentin. Im Westfalenpokal-Finale der Frauen wird sie die Partie zwischen Arminia Bielefeld und dem VfL Bochum leiten.
Was waren bisher Ihre Highlights als Schiedsrichterinnen?
Weiss: Neben den Einsätzen in der B-Juniorinnen-Bundesliga war mein zusätzliches Highlight die zweite DFB-Pokal-Hauptrunde zwischen dem FSV Gütersloh und dem amtierenden Pokalsieger VfL Wolfsburg zu Beginn dieser Saison (11.09.2022, 2:8, Anm. d. Red.).
Gerlach: Meine Highlights waren ebenfalls die Einsätze in der B-Juniorinnen-Bundesliga und der Länderpokal der Junioren und Juniorinnen. Und generell mag ich es, mit Anna-Lena und Cynthia (Günther, Anm. d. Red.) unterwegs zu sein.
Vielen Dank für das Gespräch!
Weitere Informationen:
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