
Quelle: Peter Middel
Patrick Schneider versucht sich in der 4 x 400-Meter-Staffel weiter nach vorn zu arbeiten
Die deutsche 4 x 400-Meter-Staffel der Männer hat am Samstagabend bei den Europameisterschaften in München den siebten Platz belegt. Drei Teams blieben im Finale unter drei Minuten.
Bereits im Vorlauf über 4 x 400 Meter hatten Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz), Patrick Schneider (TV Wattenscheid 01), Marc Koch (LG Nord Berlin) und Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) alles geben müssen: Im Fotofinish hatten sie mit einer sehr starken Zeit den Einzug in den Endlauf klargemacht. Im Finale am Samstagabend konnten sie dann nicht mehr zulegen. In 3:02,51 Minuten belegte das Quartett Platz sieben.Bereits beim ersten Wechsel hatte Großbritannien mit Einzel-Europameister Matthew Hudson-Smith einen deutlichen Vorsprung auf den Rest des Feldes herausgelaufen, Marvin Schlegel konnte nicht ganz mithalten. Patrick Schneider arbeitete sich in der letzten Kurve noch ein Stück nach vorne und übergab das Staffelholz auf Rang sieben an Marc Koch. Der Berliner griff auf der Zielgeraden Position sechs an, doch Schlussläufer Manuel Sanders musste den Tschechen schließlich wieder vorbeilassen.

Manuel Sanders zeigt eine starke Leistung innerhalb der 4 x 400-Meter-Staffel [Foto: P. Middel]
Für einen Platz auf dem Treppchen waren Zeiten gefordert, die für die DLV-Auswahl momentan noch außer Reichweite sind: Drei Staffeln unterboten drei Minuten, Gold rettete Großbritanniens Schlussläufer Alex Haydock-Wilson in 2:59,35 Minuten vor den heraneilenden Konkurrenten aus Belgien (2:59,49 Min.), die auf zwei der drei Borlée-Brüder setzten, und Frankreich (2:59,64 Min.) ins Ziel. Der 37 Jahre alte deutsche Rekord steht bei 2:59,86 Minuten. Mit ihrer Vorlaufzeit von 3:01,80 Minuten wäre Team Deutschland lediglich einen Platz weiter vorne gelandet: Tschechien kam nach 3:01,82 Minuten ins Ziel. Im Vergleich zu 2016 und 2018, als die deutsche 4 x 400-Meter-Staffel bei den Europameisterschaften Rang acht belegte, verbesserten sich die Viertelmeiler von 2022 um eine Position.
Monika Zapalska scheidet im 100 Meter-Hürden-Vorlauf aus
In der einzigen Vorentscheidung am Samstagabend, den Vorläufen der Frauen über 100 Meter Hürden, musste Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01) zunächst auf einem der drei Hot Seats um das Weiterkommen über die Zeitregelung zittern. Nach einem guten Start kam sie in ihrem Lauf als Vierte ins Ziel. In 13,39 Sekunden lief sie zwar die zwölftschnellste Zeit aller Teilnehmerinnen, musste das Finalticket aber der direkt qualifizierten Polin Klaudia Wojrunik überlassen. Somit findet das Halbfinale heute ohne deutsche Beteiligung statt. Noch in Berlin 2018 hatte Deutschland zwei Medaillen gewonnen. Pamela Dutkiewicz-Emmerich gewann Silber, Cindy Roleder wurde damals Dritte.Stimmen zum Wettkampf
Patrick Schneider (TV Wattenscheid 01): „An Position zwei versucht man noch, sich die Position zu erkämpfen. Da ging es richtig ab. Ich habe nicht richtig Zugriff bekommen, eine gute Position zu ergattern. Ich muss natürlich auch mein Rennen machen und kann nicht überpacen, wie ich es vielleicht in Eugene gemacht habe. Sonst geht gar nichts mehr und wir verlieren komplett den Anschluss zum Rennen. Deswegen würde ich sagen, habe ich es im Rahmen meiner Möglichkeiten okay gemacht, aber nicht überragend.“Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund): „Ich glaube, es war nicht mein bestes Rennen. Ich glaube, gestern war ich ein bisschen stärker. Gerade als der Tscheche kam, hätte ich vielleicht noch mal ein bisschen mehr Druck machen können und müssen. Das Gesamtergebnis ist okay, aber wir wollten auf jeden Fall mehr.“
Weitere Informationen:
- Tag sechs der EM auf leichtathletik.de
- Manuel Sanders und Patrick Schneider mit der 4 x 400-Meter-Staffel im Finale
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