
Quelle: P. Middel
Manuel Kruse war im vergangenen Jahr schnellster Deutscher beim Münster-Marathon. Links Organisator Michael Brinkmann.
Michael Brinkmann zeigt sich optimistisch, beim 23. Volksbank-Münster-Marathon am 21. September in der Domstadt wieder einen neuen Teilnahme-Rekord vermelden zu können. Auf der gestrigen Pressekonferenz im Atlantic Hotel in Münster berichtete der Cheforganisator des größten Marathonevents in Westfalen, dass ihm gut vier Wochen vor der Veranstaltung bereits 12.000 Anmeldungen vorliegen. Nach dem Rekord aus dem Vorjahr konnte damit die Zahl um weitere 1.500 Läuferinnen und Läufer gesteigert werden – und es werden eventuell noch einige dazukommen.
„Alle Distanzen“, so Michael Brinkmann, „sind bis auf den Marathon bereits ausgebucht. Auf der klassischen Strecke kratzen wir momentan noch an der Marke von 4.000 Starterinnen und Startern, aber auch hier wird es langsam eng.“ Einen großen Zuspruch hat wie in den Vorjahren der Staffelmarathon mit 1.637 Meldungen gefunden. Dieser Wettbewerb hat sich inzwischen zu einem „Kult-Lauf“ entwickelt und ist mittlerweile die zweitgrößte Stafette dieser Art in Deutschland.Die Streckenrekorde von Charles Yosei Muneria (Kenia) mit 2:09:06 Stunden (2023) bei den Männern und von Lilian Jelagat (Kenia) mit 2:27:39 h (2022) bei den Frauen werden mit großer Wahrscheinlichkeit am 21. September nicht fallen. Aber man kann bei den Männern eventuell auf einen deutschen Sieg hoffen, denn Nic Ihlow (SC DHfK Leipzig) hat seine Meldung für Münster abgegeben. Der 29-jährige Langstreckler hat seine Klasse schon mehrfach unter Beweis gestellt. In diesem Jahr gelang ihm das „Kunststück“, zum vierten Mal den Marathonlauf in seiner Heimatstadt Leipzig zu gewinnen. Mit seiner Marathon-Bestzeit von 2:15:07 Stunden, die er 2022 in Hannover erzielte, zählt er zu den besten deutschen Langstrecklern.
Den letzten Schliff für den Münster-Marathon holt er sich momentan bei einem Höhentraining in der Schweiz. Per Videoschaltung aus St. Moritz nahm er an der PK in Münster teil. „Ich bin bisher noch nicht in Münster gelaufen, aber ich habe schon unwahrscheinlich viel von dem dortigen Marathon-Event gehört, sodass ich mich riesig auf die stimmungsvolle Veranstaltung freue. Durch mein Höhentrainingslager werde ich auf jeden Fall gut vorbereitet in das Rennen gehen“, versicherte der Leipziger, der für eine schnelle Zeit auf eine entsprechend starke Konkurrenz hofft.

Bemerkenswerte Dauerbrennerin beim Münster Marathon: Sandra Kemper startet in diesem Jahr zum 23. Mal [Foto: P. Middel].
Schnellster Deutscher beim Münster-Marathon war im vergangenen Jahr Lokalmatador Manuel Kruse (LSF Münster), der das Ziel am Prinzipalmarkt als Sechster in 2:24:40 Stunden passierte. „Das war für mich schon ein atemberaubendes Gefühl, als bester Deutscher den Lauf zu beenden. Als ich auf den letzten Meter über den roten Teppich gelaufen bin, kamen mir fast die Tränen“, berichtete der 35-jährige Heilpraktiker, den Ehrgeiz und Zielstrebigkeit auszeichnen. Seinen ersten Marathon absolvierte der Schützling von David Schönherr 2012 in seiner Heimatstadt in 3:28 Stunden. Erst vier Jahre später begann er mit einem gezielten Langstreckentraining.
Bei den Frauen steht mit Sandra Kemper eine bemerkenswerte Läuferin im Mittelpunkt, die bisher alle Münster-Marathonläufe absolviert hat und auch bei der 23. Auflage dabei sein wird. Außergewöhnlich ist auch, dass die Starterin aus dem Kreis Borken schon seit 25 Jahren mit einem Herzschrittmacher läuft.
[Peter Middel]