Der Start der Weltmeisterschaften der Para-Sportler*innen in Paris war holprig für Wattenscheids beste Behindertensportlerin Katrin Müller-Rottgardt. Und der Verlauf war leider nicht besser: Für Müller-Rottgardt geht die WM am Montag mit einer Disqualifikation im 200 Meter-Finale zu Ende.
Die Para-WM in Paris – für viele Athlet*innen ja die Generalprobe für die Paralympics im nächsten Jahr. Für Wattenscheids erfolgreichste Para-Sportlerin Katrin Müller-Rottgardtstand stand sie wohl unter keinem guten Stern. Nachdem die 41-Jährige schon im Weitsprung mit 4,91 Metern und Platz sechs unter den eigenen Erwartungen geblieben war, sah es zunächst so aus, als könnte sie im Sprint richtig mitmischen.
Ihren Vorlauf über 100 Meter gewann sie gemeinsam mit Guide Noel Fiener mit starken 12,39 Sekunden, der insgesamt zweitschnellsten Zeit der Vorläufe. Doch im Zwischenlauf hatte Müller-Rottgardt ihre Nerven wohl nicht im Griff. Kurz nach dem Start wurde der Lauf zurückgeschossen: Fehlstart von Müller-Rottgardt, die Enttäuschung saß tief.
Und damit nicht genug. Die Pechsträhne zog sich auch durch den 200 Meter-Wettkampf. Wieder zeigte das Duo Müller-Rottgardt/Fiener einen guten Vorlauf: 25,31 Sekunden, die zweitschnellste Zeit. Auch im Zwischenlauf lief es gut: lockere 25,55 Sekunden. Doch dann im Finale wieder Pech: Müller-Rottgardt und Fiener brachten ihren Lauf zwar ins Ziel – sie kamen in starken 25,22 Sekunden hinter der Siegerin, Dumara Orand und ihrem Guide Yuniol Kindelan aus Kuba, ins Ziel -, wurden jedoch disqualifiziert. Das Band, das Müller-Rottgardt mit ihrem Guide Noel Fiener verbindet, hatte sich zu früh gelöst. Ein Protest gegen die Entscheidung des Kampfgerichts half nichts.
Entsprechend enttäuscht war Trainerin Simone Lüth nach dem Wettkampf. „Eigentlich lief alles nach Plan“, so Trainerin Simone Lüth zur Sprint-Performance ihrer Athletin. „Die Leistungen waren perfekt, sie war auf den Punkt genau fit – so wie sie es eigentlich immer ist zum Saisonhöhepunkt“, so Simone Lüth. „Wir hätten uns deshalb natürlich deutlich mehr erhofft.“
Platz sechs im Weitsprung zum Auftakt (12. Juli)
Ganz so hatte sie es sich nicht vorgestellt: Katrin Müller-Rottgardt hat gestern (Dienstag) den Auftakt ihrer Teilnahme bei der Para-WM in Paris hingelegt. Die 41-Jährige ging im Weitsprung an den Start und zeigte eine solide Serie mit Sprüngen um die 4,80 Meter. Leider fehlte der Ausreißer nach oben. Am Ende belegte sie Platz sechs mit 4,91 Metern.
Darüber war nicht nur Müller-Rottgardt selbst ein wenig enttäuscht: „Ich hätte wirklich gerne eine fünf vor dem Komma gehabt“, auch ihre langjährige Trainerin Simone Lüth hatte sich mehr erhofft: „5,20 Meter oder 5,30 Meter hätten bei dem vielen Training eigentlich drin sein müssen“, so Lüth. „Aber immerhin ist sie damit die Norm für den Perspektivkader gesprungen“.Bei der Vergabe der Medaillen, mit der Müller-Rottgardt im Vorfeld ein wenig geliebäugelt hatte, konnte die Para-Athletin also nicht mitmischen - die internationale Konkurrenz war eindeutig zu stark. Gold ging an Oksana Zubkovska aus der Ukraine mit 5,78 Metern. Auf Platz zwei landete Yokutkhon Kholbekova aus Uzbekistan mit einem Sprung auf 5,54 Meter. Bronze ging an Uran Sawada aus Japan, sie sprang 5,23 Meter.
Für Katrin Müller-Rottgardt bleibt nur der Fokus auf die kommenden Starts. Für die Para-Athletin des TV Wattenscheid 01 geht es am Freitag weiter. Da findet in Paris die Qualifikation über 100 Meter statt.