Quelle: FLVW
Premierensieg: Zum ersten Mal holen die Arminia den Westfalenpokal der Frauen nach Bielefeld.
Das Westfalenpokal-Finale der Frauen zwischen dem DSC Arminia Bielefeld und dem VfL Bochum 1848 in der Bielefelder Edimedien-Arena endete mit 4:0 (1:0) für die Gastgeberinnen. Bei hochsommerlichen Temperaturen setzte sich die Mannschaft von Trainer Tom Rerucha vor stimmungsvoller Kulisse am Donnerstagnachmittag (8. Juni) souverän durch und qualifiziert sich damit für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals der Frauen. Bei ihrer zweiten Pokalfinalteilnahme konnten die Armininnen zum ersten Mal den "Pott" nach Ostwestfalen holen. Für die Bochumerinnen - dreifache Titelträgerinnen - war es die zweite Finalniederlage in Folge.
Das letzte Aufeinandertreffen der Finalistinnen ist erst wenige Tage her, am vergangenen Wochenende in der Regionalliga West. Bei der "Generalprobe" für das Pokalfinale setzte sich das Team aus dem Ruhrgebiet mit 3:1 durch. Arminias Trainer Tom Rerucha veränderte seine Startelf im Vergleich zum Ligaspiel gleich auf sechs Positionen. VfL-Trainerin Kyra Malinowski schickte die gleiche Formation auf den Platz.Jana Radosavljevic (r.) erzielte das zwischenzeitliche 3:0 für die Arminia [Foto: FLVW].
Vom Anpfiff weg entwickelte sich ein intensiv geführtes Spiel. Die Bochumerinnen störten früh und spielten schnell nach vorne. Sie waren es auch, die den ersten Torschuss der Partie abgaben: Innenverteidigerin Corinna Dubbel – im vergangenen Jahr noch Pokalsiegerin mit der SpVg Berghofen gegen den VfL – setzte den Ball aus rund 20 Metern rechts über das Tor (5.). Zwingende Torchancen blieben in der Folge aus. Bochums Offensivkraft Ann-Sophie Vogel marschierte viel über die linke Seite. Ihre Flanken fanden allerdings keine Abnehmerin. In der Defensive standen die Bochumerinnen gut, machten die Räume eng und den Bielefelderinnen den Spielaufbau schwer. Die erste Torannäherung der Armininnen gab es folgerichtig erst in der 23. Minute. Den tiefen Pass in den Bochumer Strafraum fischte VfL-Keeperin Antonia Pimentel-Bauer allerdings Jocelyn Hampel vom Fuß.
Nach einer halben Stunde kamen die Bielefelderinnen etwas besser ins Spiel. Jana Radosavljevic traf sehenswert aus 20 Metern – allerdings aus Abseitsposition. Nur eine Minute später zog Teamkollegin Jocelyn Hampel erstmals ab, verfehlte das VfL-Gehäuse noch deutlich (31.). Auf der Gegenseite konnte Sandra Hausberger einen Schussversuch von Bochums Amelie Fölsing nach einem Ballverlust in Strafraumnähe entscheidend entschärfen – kein Problem für Bielefelds Torhüterin Lisa Venrath (35.). Vieles deutete auf ein 0:0 zur Pause hin, bis die Armininnen einen richtig guten Angriff über die rechte Seite initiierten. Samantha Kühne setzte sich fast schon an der Eckfahne stark gegen Ann-Sophie Vogel durch, zog in den Strafraum und bediente Jocelyn Hampel, die den Ball aus rund sieben Metern sicher ins linke untere Toreck schob (42.). Kurz danach bat Schiedsrichterin Anna-Lena Weiss beide Mannschaften in die Pause.
Die Highlights vom Westfalenpokal-Finale im Video
Zwei Wechsel nahm Bochums-Trainerin Kyra Malinowski nach der Pause vor; die Armininnen kamen unverändert aus der Kabine. Die erste Chance der zweiten 45 Minuten ging dann aufs Konto der Bochumerinnen: Pia Beyer konnte den Ball nach einer Hereingabe von Janine Angrick nicht richtig aufs Tor bringen. Druckvoll ging es weiter, ohne das zunächst zwingende Tormöglichkeiten dabei heraussprangen. Die Bielefelder Defensive rund um die 18-jährige Abwehrchefin Rieke Barkhausen lieferte eine starke Vorstellung ab, verteidigte nahezu alles weg. Also versuchte sich VfLs Svenja Streller nach einer Balleroberung im Mittelfeld mit einem schönen Heber aus gut und gerne 30 Metern, doch der strich am langen Pfosten vorbei (58.). Bielefeld verlegte sich aufs Kontern. Einen schlossen die Armininnen in der 61. Minute erfolgreich ab: Mit zwei Pässen ging es durchs Mittelfeld, den langen Ball nahm Lena Meynert am linken Strafraumeck an, ihren Schuss fälschte Pia Rybacki unhaltbar für ihre Keeperin ab – 2:0 (61.)."Absolut top für den Frauenfußball. Man merkt, es ist was in Bewegung auch hier in der Region."
Pokalspielleiterin Larissa Struck über die Zuschauerresonanz
Grenzenloser Jubel nach Schlusspfiff bei den Bielefelderinnen.
Bochumer Schlussoffensive bleibt ohne Erfolg
Bochum versuchte viel, musste aber zehn Minuten vor Schluss die endgültige Entscheidung hinnehmen. Jana Radosavljevic zog einen 30-Meter-Freistoß aus halbrechter Position direkt aufs Bochumer Tor, der Ball setzte kurz vor der VfL-Keeperin Pimentel-Bauer auf und schlug schließlich hinter ihr im Netz ein (80.). Der Ehrentreffer wollte den Bochumerinnen, die alles nach vorne warfen, nicht gelingen. In der Nachspielzeit stellte Naryis Charradi Mohamed auf 4:0 (90. +3). Gegen drei Bielefelderinnen war Bochums Torhüterin machtlos.Statistik zum Spiel:
Arminia BielefeldLisa Venrath (TW) - Leonie Heitlindemann (84. Antonia Franovic) - Samantha Kühne (76. Anna Czekalla) - Jana Radosavljevic - Lisa Lösch (C) - Lena Meynert (76. Leonora Ejupi) - Sandra Hausberger - Rieke Barkhausen (84. Narys Charadi Mohamed) - Emilie Klingen - Jocelyn Hampel - Madeline Mc Cracken. Trainer: Tom Rerucha
VfL Bochum
Antonia Sophie Pimentel-Bauer (TW) - Svenja Streller - Pia Rybacki - Eva Holtmeyer (46. Madeline Gier) - Janine Angrick - Mara Wilhelm (C) (76. Nina Kerkhof) - Ann-Sophie Vogel - Pia Beyer (57. Alessandra Vogel) - Corinna Dubbel (46. Maja Hünnemeyer) - Nele Schmidt - Amelie Fölsing (76. Anna-Luisa Figueira Marques). Trainerin: Kyra Malinowski
Schiedsrichterin: Anna-Lena Weiss (FLVW-Kreis Unna-Hamm); Assistentinnen: Raphaela Gerlach (FLVW-Kreis Hagen) und Kristina Januschkewitsch (FLVW-Kreis Herford); Vierte Offizielle: Jhesa Mae Kaatz (FLVW-Kreis Münster)
Tore: 1:0 (42.) Jocelyn Hampel; 2:0 (61.) Lena Meynert; 3:0 (80.) Jana Radosavljevic; 4:0 (90.+3) Naryis Charradi Mohamed.
Zuschauer*innen: 850
Weitere Informationen:
- Fotos und Videos vom Finale bei Instagram (@flvw.de) und Facebook
- Das Spiel re-live auf dem FLVW-YouTube-Kanal
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