Quelle: FLVW
Hannah Kalle gewinnt bei der weibliche Jugend U18 die Titel über 60 Meter und 200 Meter.
Der Leistungssportmanager des TV Wattenscheid, Michael Huke, bezeichnete es als großen Gewinn der westfälischen Hallenmeisterschaften, dass alle Altersgruppen ihre Titelkämpfe gemeinsam an einem Wochenende in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle austragen konnten. So konnten die Jüngeren von den Älteren etwas lernen – und teilweise auch umgekehrt.
So gab die 18-jährige Karolina Mia Haas (LG Olympia Dortmund) im gemeinsam ausgetragenen 800-Meter-Lauf in erfreulichen 2:12,75 Minuten der bereits zur Frauenklasse zählenden Kerstin Schulze Kalthoff (LG Brillux Münster / 2:14,15 Min.) das Nachsehen. Haas begnügte sich jedoch nicht mit diesem Erfolg. Einen Tag später startete die Dortmunderin noch über 200 Meter und kam auch auf dieser Distanz in 25,50 Sekunden zu Titelehren. Mit einem Rückstand von lediglich fünf Hundertstelsekunden sicherte sich Linda Beerhorst (Recklinghäuser LC) die Vizemeisterschaft.Die Jugendliche Karolina Mia Haas war über 800 Meter schneller als die Frauen [Foto: P. Middel].
„Der Sieg über 200 Meter ist mir schwerer gefallen als der über 800 Meter, aber das hing wahrscheinlich damit zusammen, dass ich kaum Zeit zum Regenerieren hatte“, erklärte die Dortmunderin, die am kommenden Wochenende beim zweiten Teil der westfälischen Hallenmeisterschaften noch über 400 Meter starten und damit das begehrte Triple komplettieren möchte. Dass dieser Dreifachstart von der zeitlichen Abfolge möglich ist, hat sie dem neuen Meisterschaftskonzept des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) zu verdanken.
Über 800 Meter waren gleich sechs Jugendliche schneller als Männer-Sieger Samuel Vorderwülbecke (LC Paderborn / 1:59,88 Min.). Der Titel in der Klasse U20 ging in 1:57,48 Minuten an Jenning Färber (LG Olympia Dortmund) vor Robert Rutz (LC Paderborn / 1:58,03 Min.) und Paul Gröver (LG Olympia Dortmund / 1:58,30 Min.).
60-Meter-Sieger Alexandros Markou lieferte sich über 200 Meter einen spannenden Kampf mit dem Münsteraner Bastian Sundermann (r.) [Foto: P. Middel]
Alexandros Markou überzeugt auf den Sprint-Strecken
Eine Klassevorstellung bot Alexandros Markou (Marathon-Club Menden) im 60-Meter-Sprint der männlichen Jugend U20, als er in der neuen persönlichen Bestzeit von 7,09 Sekunden vor Leonard Horstmann (LG Brillux Münster / 7,14 Min.) und Christopher Solschek (TV Gladbeck / 7,24 Sek.) durchs Ziel fegte. Diesem Erfolg war der Schützling von Hans-Jürgen Kasselmann unwahrscheinlich happy: „Mit dieser Superzeit hätte nicht gerechnet, denn ich musste wegen eines Faserrisses und eines Muskelbündelrisses im rechten Oberschenkel im vergangenen Jahr lange pausieren. Nach meinem heutigen Erfolg möchte ich in dieser Hallensaison noch unter sieben Sekunden bleiben und bei den deutschen Jugendmeisterschaften in fünf Wochen in Dortmund den Sprung aufs Podium schaffen.“Einen Tag nach seinem 60-Meter-Triumph wollte Alexandros Markou auch noch im 200-Meter-Lauf der Klasse U20 nach dem Titel greifen, doch er musste dem überraschend starken Bastian Sundermann (LG Brillux Münster), der mit seiner Siegerzeit von 21,97 Sekunden exakt seine Bestzeit aus dem Freien einstellte, den Vortritt lassen. Markou, dem während des Wintertrainings keine Halle zur Verfügung steht, verbesserte als Zweiter seinen Hausrekord von 22,54 auf 22,35 Sekunden.
Silas Zahlten holt Platz zwei bei den Männern
Die LG Olympia Dortmund demonstrierte über 3.000 Meter wieder einmal mehr ihre Stärke im Laufbereich. So belegten die „Rothemden“ Lars Franken (8:44,27 Min.), Fabio Heitböhmer (8:45,52 Min.), Viktor Plümacher (8:48,06 Min.) und Noah Boeck (8:49,53 Min.) auf der Siebeneinhalb-Runden-Distanz die Plätze eins bis vier. Schneller als das Dortmunder Quartett war allerdings der ebenfalls noch zur Jugendklasse zählende Silas Zahlten (LG Brillux Münster), der mit der Aussicht auf eine bessere Zeit im schnelleren Männer-Lauf mitrannte und dort in 8:20,97 Minuten hinter Sieger Marius Probst (TV Wattenscheid / 7:57,15 Min.) den zweiten Platz belegte.Der Münsteraner Silas Zahlten [Foto: FLVW]
Im 60-Meter-Sprint der Klasse U20 musste Jolia Ernst (TV Wattenscheid) schon Bestzeit laufen, um ihren Titelgewinn in 7,63 Sekunden sicherzustellen. Bei der weiblichen Jugend U18 präsentierte sich Hannah Kalle (LG Olympia Dortmund) in Bestform und schaffte mit ihren souveränen Erfolgen über 60 Meter (7,87 Sekunden) und über 200 Meter (22,55 Sekunden) das begehrte Double. Auf beiden Distanzen stellte sie neue persönliche Bestleistungen auf.
Gut aufgelegt zeigte sich auch Berenike Roos (TV Wattenscheid), die in der Klasse U18 die Dreisprung-Konkurrenz mit 11,55 Meter sicher für sich entschied. Auch ihre Teamkollegin Frieda Echterhoff, deren Sieg im Kugelstoßen mit 13,07 Meter ungefährdet war, zeigte sich von ihrer besten Seite.
Im Kugelstoßen der Klasse U18 verließ William Wolzenberg (TV Wattenscheid) als überlegener Sieger mit starken 17,05 Meter den Kugelstoßring. Über 60 Meter verbesserte sich der glänzend aufgelegte Ben Tröster (TSG Lennestadt von 7,35 auf ausgezeichnete 7,22 Minuten. Im 800-Meter-Lauf gefiel Gustav Lewandowski (SV Brackwede) mit seinem sicheren Sieg in beachtlichen 1:56,98 Minuten vor Lenny Fred Riebe (LG Olympia Dortmund / 1:58,38 Min.).
Westfälische U16-Meisterschaften beleben die Halle
Durch die gleichzeitig ausgetragenen westfälischen U16-Meisterschaften kam an beiden Wettkampftagen sehr viel Leben in die Halle. In der Klasse W14 ragte vor allem Melissa Petkau (Stabhochsprungverein Horn-Bad Meinberg-Lippe) heraus, die sich über die für ihr Alter von 14 Jahren hervorragende Höhe von 3,31 Meter schwang und damit den Wettbewerb vor Juna Duwenbeck (LG Olympia Dortmund / 3,10 Meter) gewann. Im 800-Meter-Lauf der Klasse W15 lieferten sich Jule Krüger (SV Brackwede) und Mara Emilia Peltzer (LG Olympia Dortmund / 2:25,52 Min.) einen spannenden Kampf, den die Brackwederin im Finish mit 2:24,60 Minuten für sich entschied.Jule Krüger (Nr.439) siegte in Dortmund im 800.Meter-Lauf der Klasse W 15 nach einem spannenden Kampf mit Mara Emilia Peltzer (Nr. 342) [Foto: P. Middel].
Den Dreisprung der Klasse W15 gewann Favour Adesokan (TV Wattenscheid) mit einem Sprung auf 11,13 Meter – dicht gefolgt von ihrer Teamkollegin Vanessa Jaske (11,07 Meter). Einen zweiten Titel sicherte sich Favour Adesokan noch im Kugelstoßen mit 11,01 Meter.
Einen Doppelerfolg feierte auch Patrick Hüsken (LG Ratio Münster), der in der Klasse M14 im Stabhochsprung mit 3,00 Meter und im Kugelstoßen mit 11,47 Meter dominierte. Im 60-Meter-Sprint der Klasse M15 überzeugte Tim Welschoff (TuS Voßwinkel) bereits im Vorlauf mit beachtlichen 7,57 Sekunden. Im Finale konnte er diese Zeit als Sieger noch auf 7,55 Sekunden verbessern.
Weitere Informationen:
- FLVW.de-News: Alexander Kosenkow mit Senioren-Weltrekord bei den westfälischen Hallenmeisterschaften
- Die Ergebnisse des 1. Meisterschafts-Tages
- Die Ergebnisse des 2. Meisterschafts-Tages
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