
Quelle: © Iris Hensel
Im Rahmen der DM in Dresden wurden auch die deutschen U20-Meistertitel in den Staffeln vergeben: Über Gold jubeln durfte die 4x400-Meter Staffel der Startgemeinschaft Recklinghausen-Hamm.
Mit zwei Gold-, drei Silber und drei Bronzemedaillen sind die westfälischen Leichtathletinnen und Leichtathleten von den Deutschen Meisterschaften in Dresden zurückgekehrt. Darüber hinaus gab es zahlreiche Top Acht-Platzierungen für Starterinnen und Starter aus den Vereinen des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW).
Ein blitzsauberer Wettkampf, bei dem sie alle Höhen bis einschließlich 1,91 Meter im ersten Versuch meisterte, brachte Christina Honsel (TV Wattenscheid 01) nach 2020 ihren zweiten nationalen Titel im Freien ein. Die Olympia-Sechste versuchte sich dann noch an der WM-Direkt-Norm (1,97 m), aber die Latte fiel dreimal. Titelverteidigerin Imke Onnen (Cologne Athletics) blieb bis 1,89 Meter ohne Fehlversuch und wurde Zweite. Die Deutsche Hallenmeisterin Bianca Stichling (TSV Bayer 04 Leverkusen / 1,86 m) gewann Bronze.
Christina Honsel vom TV Wattenscheid 01 gewinnt DM-Gold [Fotos: Iris Hensel].
„Es wäre natürlich schön gewesen, die 1,97 Meter zu springen“, so Christina Honsel, „der Unterschied zwischen 91 und 97 ist natürlich groß, aber es hätte keinen Sinn gemacht, dazwischen noch etwas auflegen zu lassen, weil 1,97 eben die WM-Norm ist. Es ist auf jeden Fall drin, das gibt mir Sicherheit. Dann eben beim nächsten Mal.“
Für die zweite westfälische Goldmedaille sorgte am Samstag bereits der Nachwuchs: Im Rahmen der DM in Dresden wurden auch die deutschen U20-Meistertitel in den Staffeln vergeben. Über 4x400 Meter gewann die Startgemeinschaft Recklinghausen-Hamm Gold. Im ersten Lauf setzten die Nachwuchsathleten der LG Stadtwerke München mit 3:20,96 Minuten eine erste Duftmarke. Daran bissen sich alle Staffeln des zweiten Laufs die Zähne aus. Der dritte Lauf war geprägt von Spannung, nach mehreren Führungswechseln ging schließlich das Quartett von Eintracht Frankfurt als Erstes auf die Schlussrunde. Als Schlussläufer war für die "Adlerträger" der Deutsche U18-Meister über 400 Meter Hürden, Oskar Krauss, im Einsatz. Dem 16-Jährigen auf den Fersen war jedoch Fabian Straberg. Der für die 4x400-Meter-Staffel bei der U20-EM nominierte Langsprinter, für die Startgemeinschaft Recklinghausen-Hamm im Einsatz, ließ nicht locker. Er setzte zur Attacke auf den Führenden an, dieser hielt gegen – und hatte ganz innen in den Kurven einen leichten Vorteil. Doch auf der Zielgeraden legte Fabian Straberg noch einen Zahn zu und zog davon. In 3:18,26 Minuten erreichten Patrizio Paschek, Jonathan Perner, Mattis Sand und Fabian Straberg die Tagesbestzeit – Gold!
Mit der Silbermedaille und den Titel als zweitschnellster Mann Deutschlands darf sich ab sofort Deniz Almas (LG Olympia Dortmund / 10,25 Sek.) schmücken, der sich nach seinem DM-Titel 2020 als Zweiter auf dem Podium zurückmeldete. Der Dortmunder landete nur zwei Hundertstel hinter Owen Ansah (Hamburger SV / 10,23 Sekunden). Vierter wurde der Wattenscheider Julian Wagner.

Zweitschnellster Mann Deutschlands: Deniz Almas von der LG Olympia Dortmund.
Ebenfalls Silber ging an Manuel Sanders vom TV Wattenscheid 01. Über 400 Meter wiederholte Jean Paul Bredau (VfL Wolfsburg) in 45,46 Sekunden seinen Sieg aus dem Vorjahr, Sanders landete mit 46,20 Sekunden vor dem Deutschen Hallenmeister Florian Kroll (LG Osnabrück / 46,22 Sek.).
In den Sprung-Disziplinen gingen zwei Medaillen nach Westfalen: Falk Wendrich vom LAZ Soest lieferte mit 2,23 Metern seinen besten Wettkampf des Sommers ab. Der Lohn: Silber hinter Titelverteidiger Tobias Potye (Cologne Athletics / 2,26 Meter). Im Weitsprung holte Luka Herden (LG Brillux Münster) Bronze. Der Dritte der FISU World University Games kam nicht an seine Leistung von Wattenscheid heran. Die 7,73 Meter reichten für den Münsteraner aber zum dritten Platz hinter Kevin Brucha (2. / TLV Germania Überruhr / 7,79 m) und Simon Batz (1. / MTG Mannheim / 7,99 m).
Für die zweite Bronzemedaille der LG Brillux Münster sorgte die 4x100-Meter-Staffel. Hendrik Jürgens, Jakob Bruns, Nils Hartleif, Gabriel Wusu stürmten in 40,06 Sekunden zum dritten Platz hinter den Quartetten aus München und Hamburg. Ebenfalls Bronze konnte Verena Meisl gewinnen. Die Wattenscheiderin lief über 1.500 Metern mit einem unwiderstehlichen Schlussspurt, nachdem es während des Rennverlaufs in einem echten „Bummelrennen“ gar nicht nach einem Erfolg ausgesehen hatte, in 4:26,50 min auf das Treppchen.

Falk Wendrich vom LAZ Soest lieferte mit 2,23 Metern seinen besten Wettkampf des Sommers ab. Der Lohn: Silber.
Auch ohne Edelmetall lieferten zahlreiche weitere westfälische Athletinnen und Athleten starke Vorstellungen in Dresden ab. Pech hatte die 4x100-Meter Staffel des TV Wattenscheid 01 in der Besetzung Michael Bryan, Kevin Ugo, Julian Wagner und Alvin Mawumba: Sie wurde wegen eines Wechselfehlers disqualifiziert. Ganz knapp klappte der letzte Wechsel erst ein paar Zentimeter außerhalb der Wechselzone. Die gelaufene Zeit hätte sicher für eine Gold-Medaille gereicht – dementsprechend groß war die Enttäuschung bei der erfolgsverwöhnten Wattenscheider Staffel.
Sehr gute Vierte über die 200 Meter wurde fast schon sensationell Jolina Ernst (TV Wattenscheid 01). Im Finale lief die U23-Juniorin in 23,48 Sekunden zu einer neuen persönlichen Bestzeit. Über 100 Meter wurde Ernst im prominent besetzten Finale – u. a. mit Gina Lückenkemper und Alexandra Burghardt – Siebte.
Einen vierten Rang gab es auch für den Wattenscheider Daniel Jasinski im Diskuswurf. Im Weitsprung landete Samira Attermeyer (LG Olympia Dortmund) auf Platz vier.