
Quelle: FLVW
Talk-Runde "mit viel Herz" beim Gesundheitskongress im SportCentrum Kaiserau: Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah und sein Kardiologe Dr. med. Peter Franitza im Gespräch mit Moderatorin Miriam Hermes.
„Volles Haus“ in der Kamener Jakob-Koenen-Straße: Regelrecht geflutet haben am Samstag mehr als 160 Menschen das SportCongressCenter im SportCentrum Kaiserau. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) hatte zusammen mit seinem langjährigen Gesundheitspartner, der AOK NordWest, zum mittlerweile vierten Gesundheitskongress eingeladen – und durfte eine Rekord-Anmeldezahl verbuchen.
Denn das Hauptthema des diesjährigen Symposiums sowie die Auswahl der Referierenden und das Workshop-Angebot hatten offensichtlich den Nerv der westfälischen Vereine getroffen: Unter dem Motto „Sport trifft Gesundheit“ drehte sich der für alle Teilnehmenden kostenlose Kongress in diesem Jahr wieder rund um Themen zur körperlichen und mentalen Gesundheit.„Die Veranstaltung ist für uns eine Herzensangelegenheit – heute sogar im wahrsten Sinne des Wortes“, eröffnete Dirk Pisula, Fachbereichsleiter Marketing, Vertrieb und Prävention der AOK NordWest, den Gesundheitskongress am Samstagmorgen in der vollbesetzten Rotunde zusammen mit Andree Kruphölter. Letzterer verantwortet im FLVW-Präsidium den Amateurfußball und dankte dem Gesundheitspartner im Namen des Verbandes für die hervorragende Zusammenarbeit. „Das Interesse der vielen Menschen heute zeigt mehr denn je, dass Sport in unserem Verband mehr als ein 1:0 oder eine neue Bestzeit ist“, betonte Kruphölter den präventiven und gesundheitsfördernden Aspekt des Fußballs und der Leichtathletik. Dies unterstrichen auch Peter Westermann (Vizepräsident Leichtathletik), Marianne Finke-Holtz (Vizepräsidentin Vereins- und Verbandsentwicklung) sowie Thomas Berndsen (komm. Geschäftsführer), die ebenfalls am Kongress teilnahmen und dabei auch den direkten Austausch mit den Vereinsvertreterinnen und -vertretern suchten.

Prof. Dr. med. Henning Adamek sprach zum Auftakt des Gesundheitskongresses über den sogenannten „metabolischen Tsunami“ [Fotos: FLVW].
Gemeinsames Ziel der AOK NordWest und des FLVW ist es, mit dem Gesundheitskongress für gesundheitliche Themen zu begeistern und neue präventive Impulse zu setzen, die in das Vereinsleben mitgenommen werden.
Walking Football mit positiven Effekten für die Gesundheit
Mit Prof. Dr. med. Henning Adamek konnte nicht nur einen renommierter Medizinier, sondern auch einen Fußballpraktiker als ersten Referenten gewonnen werden. Prof. Dr. Adamek leitet die Medizinische Klinik 2 am Klinikum Leverkusen und engagiert sich auch im Trainerteam der U11-Juniorinnen bei Bayer 04 Leverkusen und als DFB-Mobil-Teamer sowie Walking Football Referent im FLVW. Entsprechend anschaulich sprach er über den sogenannten „metabolischen Tsunami“ – das gefährliche Zusammenspiel aus Übergewicht, Bluthochdruck, Fettleber und erhöhtem Blutzucker.„Dies ist aus ärztlicher Sicht ein tödliches Quartett, dem mit Ernährung und Bewegung aber wirksam begegnet werden kann“, erläuterte Prof. Dr. med. Henning Adamek und betonte, dass Bewegung auch im höheren Alter einen positiven Effekt auf die Gesundheit hat. Aktuelle Studien, so zeigte er, würden dies beispielsweise auch für den Walking Football belegen. Die altersgerechte und gesundheitsfördernde Fußball-Variante erfreut sich in Westfalen bei immer mehr Vereinen wachsender Beliebtheit. Gemeinsam bieten der FLVW und die AOK NordWest einen Walking Football Workshop an, für den alle interessierten Vereine auf FLVW.de eine Terminanfrage stellen können.
Nach dem theoretischen Input ging es für die Teilnehmenden dann in die Seminarräume und Sporthallen. Aus insgesamt 16 Workshops konnten die gesundheitsbewussten Vereinsvertreterinnen und -vertreter für die beiden Praxisphasen jeweils zwei auswählen – von sportgerechter Ernährung, über Entspannung, Fitness für Ältere bis hin zu den Themen Wertevermittlung und Kommunikation reichte auch dieses Mal das vielfältige Angebot.

Zwei aus 16: Die Teilnehmenden hatten wieder die "Qual der Wahl" bei den vielfältigen Angeboten in den Workshop-Phasen.
Als „Stargast“ kündigte Moderatorin Miriam Hermes dann nach der Mittagspause keinen geringeren als Gerald Asamoah an, der zusammen mit seinem Kardiologen Dr. med. Peter Franitza auf dem Podium der Rotunde Platz nahm. In einer sehr persönlichen Gesprächsrunde berichtete der ehemalige Nationalspieler von seiner eigenen Krankheitsgeschichte. So gefährdete eine sogenannte hypertrophe nicht-obstruktive Kardiomyopathie, eine Erkrankung der Herzmuskulatur, früh die Laufbahn des damaligen Talentes von Hannover 96.
Herzkrankheit gefährdete Karriere
„Mit 18 Jahren wurde mir knallhart gesagt, dass meine Karriere als Leistungssportler vorbei ist“, blickte Asamoah zurück. Erst Behandlungen durch Spezialisten in den USA ermöglichten es ihm, mit dem Fußballspielen weiterzumachen. Bestärkt wurde der gebürtige Ghanaer, der insgesamt 43 mal in der deutschen Nationalmannschaft auflief, von Rudi Assauer. „Er sagte zu mir: Wir wissen, dass du eine Herzerkrankung hast. Aber wir wollen dich trotzdem unbedingt zu uns holen“, berichtete Gerald Asamoah von den Gesprächen mit dem damaligen Schalke-Manager. „Dafür und für die überragende medizinische Betreuung durch unseren Doc (Dr. Peter Franitza, Anm. d. Red.) bin ich dem Verein noch heute unendlich dankbar“, so Asamoah, der auf Schalke zum Publikumsliebling avancierte und zweimal den DFB-Pokal mit den Königsblauen gewann.Dass er auch heute noch ein Fanmagnet ist, bewiesen die vielen Kongress-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer, die im Anschluss an die Podiumsdiskussion Foto- und Autogrammwünsche von Gerald Asamoah erfüllt bekamen. Mit der Gründung seiner eigenen Stiftung, die seit mehreren Jahren ausgewählte Projekte für herzkranke Kinder initiiert und unterstützt zeigt Gerald Asamoah, dass die Themen „Herzgesundheit“ und gesellschaftliches Engagement für ihn eine ganz persönliche Bedeutung haben.

Mit gutem Beispiel voran: Im Workshop der Gerald-Asamoah-Stiftung zeigte der Namensgeber und sein Kardiologe den Teilnehmenden, wie Laien-Reanimation funktioniert.
Der FLVW und die AOK NordWest freuen sich schon jetzt auf die nächste Auflage des Gesundheitskongresses im Jahr 2026, bei dem alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen erneut ein vielfältiges Programm rund um präventive Gesundheitsthemen erwartet.