
Mit einem emotionalen, mitreißenden und musikalisch überwältigenden Abend sind die Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games am Mittwochabend in der ausverkauften Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg offiziell eröffnet worden. Über 20.000 Zuschauer*innen feierten den Start der Spiele mit Gänsehautmomenten, frenetischem Applaus und einem spürbaren Wir-Gefühl in der gesamten Arena.
Die Bühne selbst ein Kunstwerk: Eingefasst von gigantischen LED-Wänden, entstand der Eindruck einer leuchtenden virtuellen Brücke als Symbol für das, was die Rhine-Ruhr 2025 FISU Games ausmacht: Verbindung über Grenzen hinweg. Rund um das Spielfeld loderten künstliche Schornsteine, die entflammt wurden und eine visuelle Hommage an die industrielle Geschichte des Ruhrgebiets darstellten und gleichzeitig als Funken für die Zukunft schlagen sollte.Ein Abend voller Geschichte, Klang und Gefühl
Inhaltlich verwob die Zeremonie drei große Schwerpunkte zu einer bewegenden Gesamtkomposition. Der Abend war Festival, regionales Statement und gesellschaftliche Vision zugleich und war gerade dadurch so einzigartig.Die Region stand im Mittelpunkt: das Ruhrgebiet, mit seiner bewegten Geschichte und seinem unermüdlichen Drang nach Wandel. Tradition und Innovation verschmolzen in Choreografie, Bühnenbild und Musik zu einem Bild, das den Stolz der Region eindrucksvoll zeigte. Dazu traten Künstler*innen wie Ayliva, Montez, sowie Querbeat und auch Star-DJ Topic auf. Stets begleitet vom großartigen WDR Funkhausorchester, das Klassik und Moderne zu einer musikalischen Einheit verband. Unterstützt von Hunderten Tänzer*innen und großen Massenchoreografien entstand ein Gesamtbild, das Energie, Vielfalt und Begeisterung ausstrahlte. Ein echtes Festival der Sinne.
Gleichzeitig wurde deutlich, dass der Sport in dieser Region und in dieser Zeit als transformierende Kraft gilt. Sport verbindet über Kulturen, Sprachen und Lebensrealitäten hinweg. Die berührende Interpretation des Steigerlieds durch 500 Mitwirkende gemeinsam mit dem Orchester war dabei weit mehr als ein musikalischer Moment. Sie war ein tief empfundener Ausdruck von Zusammenhalt, Identität und Hoffnung.

Mit 305 Athlet*innen tritt das bisher größte deutsche Team in der Geschichte der FISU Games an. [Foto: Leon Tonhäuser / Rhine-Ruhr 2025]
Einzug der Nationen – Zahlen, Farben, pure Internationalität
Der Einmarsch der Delegationen war ein Triumph der Vielfalt: Flaggen aus aller Welt füllten die Arena und machten greifbar, was diese Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games sein möchten: Ein weltoffenes Treffen junger Talente. In den kommenden zwölf Tagen werden knapp 8.000 Studierende aus über 2.000 internationalen Hochschulen um Medaillen kämpfen. Davon rund 1.500 in Berlin, wo parallel in der NRW-Landesvertretung eine eigene Mini‑Opening‑Ceremony stattfand. Die Eröffnungsfeier in Duisburg wurde live nach Berlin übertragen.Die Schauinsland Reisen‑Arena in Duisburg war ein Meer aus Sprachen, Farben und Kulturen. Somit ein Vorgeschmack auf den kosmopolitischen Charakter der nächsten Tage. Angeführt wurde das „Team Studi“ von Anya Kisskalt (Taekwondo) und Sören Seebold (3x3 Rollstuhl-Basketball). Dazu gab es eine eindrucksvolle Gruppe von weiteren Flaggenträger*innen, die stellvertretend für die Vielfalt des deutschen Hochschulsports stehen: Kim Bui, Sonja Greinacher, Britta Heidemann, Sarah Wellbrock, Max Hartung, Mathias Mester, Alexander Wieczerzak und Karla Borger. Gemeinsam setzten sie ein sichtbares Zeichen für Inklusion, Spitzenleistung und Teamgeist.
Fackel, Feuer, Emotion
Für einen der bewegendsten Momente des Abends sorgte Heide Ecker-Rosendahl. Die Olympiasiegerin von 1972 und Universiade Goldmedaillengewinnerin von 1970 trug die Flamme in die Arena – unter Standing Ovations. Sie übergab das Feuer an sechs Ausnahmesportler:innen: Sonja Greinacher, Sarah Wellbrock, Max Hartung, Mathias Mester, Nico Schlotterbeck und Alexander Wieczerzak. Gemeinsam entzündeten sie die sechs mächtigen Feuertürme.Damit sind die Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games für zwölf Tage voller Wettkämpfe, Kultur, Begegnung und gelebter Völkerverständigung, offiziell eröffnet.
Leichtathletik-Wettbewerbe im Lohrheidestadion
Die Leichtathletik-Wettbewerbe werden vom 21. bis 27. Juli 2025 im Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid stattfinden, das erst vor wenigen Tagen nach zweijähriger Umbauphase von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst offfiziell eröffnet wurde.
Am Montag, 21. Juli, stehen ab 15 Uhr unter anderem die Vorläufe über 100 Meter, 400-Meter-Hürden der Männer und Frauen auf dem Programm. Es werden auch die ersten Medaillen vergeben: bei den Frauen über 10.000 Meter. Mit dabei: Pia Schlattmann von der LG Brillux Münster, die auch über 5.000 Meter an den Start gehen wird. Insgesamt haben fünf westfälische Starter*innen ein "Heimspiel" in Bochum. Im Weitsprung sind Luka Herden (LG Brillux Münster) und Samira Attermeyer (LG Olympia Dortmund) mit dabei. Joyce Oguama (TV Wattenscheid 01) tritt im Diskus-Wettbewerb an, und Vereinskollegin Jolina Ernst startet in der 4 x 100-Meter-Staffel. Das ganze Programm und Links zum Ticketverkauf gibt es auf der offiziellen Seite der FISU.
Stimmen zur Eröffnungsfeier:
Eröffnet wurden die Spiele durch FISU-Präsident Leonz Eder, der die Begeisterung der Region lobte: „Eine großartige und eindrückliche Eröffnung für wundervolle Spiele. Wir freuen uns über die hohe Anzahl an teilnehmenden Nationen. Die Energie heute Abend war beeindruckend. Die Region NRW lebt wahrlich den Geist der FISU Spiele.“An seiner Seite trat auch Bärbel Bas, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, auf die Bühne. Als gebürtige Duisburgerin war ihre Freude spürbar: „Die Spiele sind eröffnet. Sie sind ein Geschenk für Sportdeutschland, die Region und für die junge Generation. Sport, Kultur, Wissenschaft und Gemeinschaft: All das kommt in den nächsten 12 Tagen zusammen. Und das mitten im Ruhrgebiet. Es ist sehr bewegend, das miterleben zu dürfen.“
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst ergänzte: „Mit den FISU World University Games findet das größte Multisportevent nach den Olympischen und Paralympischen Spielen hier an Rhein und Ruhr statt. Wir in Nordrhein-Westfalen sind sportbegeistert und weltoffen und damit der perfekte Gastgeber für das herausragende internationale Sportevent im Jahr 2025. Gleichzeitig unterstreichen wir mit der Ausrichtung unser Angebot an den organisierten Sport in Deutschland und der Welt: Nordrhein-Westfalen ist bereit für Olympische und Paralympische Spiele an Rhein und Ruhr. Mit der Vielzahl unserer herausragenden Sportstätten, mit unserer Erfahrung bei der Ausrichtung internationaler Top-Events wollen wir allen Beteiligten ein unvergessliches Erlebnis bieten. Den Athletinnen und Athleten wünsche ich für die kommenden Wochen erfolgreiche Wettkämpfe mit persönlichen Bestleistungen vor besonderer Kulisse.“
Weitere Informationen:
- "Ein Spitzenort für Spitzensport"
- FISU World University Games
- Deutsches Aufgebot für die Leichtathletik-Wettbewerbe