Für Dietmar Sonius sind seine inklusiven Bemühungen eine Herzensangelegenheit. Seit über 35 Jahren widmet er sich diesem Thema im Sport und im Fußball im Speziellen.
Beim SV Blau-Weiß Aasee, einem Verein aus Münster, ist er Inklusionsverantwortlicher und hat in dieser Funktion dafür gesorgt, dass der Klub mittlerweile mit vier Teams in unterschiedlichen Altersklassen am Inklusionsspielbetrieb des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) teilnimmt.
„Dank unserer elf Trainerinnen und Trainer auf diesem Gebiet geben wir 80 Kindern und Jugendlichen mit und ohne Handicap die Möglichkeit, regelmäßig Fußball zu spielen und so ihrem großen Hobby nachzugehen“, sagt Sonius. „Es ist einfach eine Freude, dabei zuzusehen, mit welcher Leidenschaft sie bei der Sache sind. Dafür lohnen sich alle Mühen.“Seit Anfang des Jahres ist Sonius parallel zu seiner Arbeit als Förderschullehrer nun auch Inklusionsbeauftragter des FLVW. „In dieser Funktion ist es mein kurzfristiges Ziel, dass ich alle ehrenamtlichen Inklusionsbeauftragten in den 29 Kreisen unseres Verbandes persönlich kennenlerne“, sagt der 64-Jährige. „Wir sind bei diesem Themengebiet insgesamt schon ordentlich aufgestellt und auf einem guten Weg, aber es geht eben noch besser.“
Probleme werden schnell gelöst
Sonius ist in dieser Hinsicht sehr ehrgeizig: Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, möchte er das auch erreichen. Dafür bietet er Weiterbildungen an und ist regelmäßig als Ansprechpartner vor Ort. Wenn Probleme entstehen, werden diese möglichst schnell und unkompliziert gelöst. Die Inklusionsmannschaften des SV Blau-Weiß Aasee, die eng mit dem Engagement von Dietmar Sonius verbunden sind, wurden bereits mehrfach ausgezeichnet: Der Verein belegte beispielsweise bei den Sepp-Herberger-Urkunden 2018 den ersten Platz oder wurde 2020 zum Behindertensportverein des Jahres durch den Behinderten- und Rehabilitationssportverband NRW gekürt. Zudem war Sonius mitbeteiligt bei der Entwicklung einer Fortbildung Inklusionsfußball, die die DFB-Stiftung Sepp Herberger gemeinsam mit dem DFB-Team für Trainer Aus-, Fort- und Weiterbildung Landesverbände im letzten Jahr pilotiert hat.Um voneinander zu lernen und Wissen auszutauschen, organisiert Sonius in seiner neuen Rolle beim FLVW regelmäßige Treffen – beispielsweise mit den Inklusionsverantwortlichen aus den umliegenden DFB-Landesverbänden. Auch deutschlandweit gibt es ein Netzwerk, von dem alle profitieren. „Wir haben alle dieselben Herausforderungen zu lösen. Deshalb macht es meiner Meinung nach nur Sinn, dass wir unsere Erfahrungen teilen, um so den Menschen mit Handicap den Einstieg in den organisierten Fußball zu erleichtern.“ Sonius nennt als Beispiel, dass es oft zu wenig Spielerinnen und Spieler für eine Mannschaft gibt: „Hier sind wir beispielsweise die Schnittstelle, um Spielgemeinschaften zu bilden.“„Es ist einfach eine Freude, dabei zuzusehen, mit welcher Leidenschaft sie bei der Sache sind. Dafür lohnen sich alle Mühen.“
Dietmar Sonius
Im FLVW ist es inzwischen gute Tradition, dass möglichst einmal im Monat ein inklusives Fußballturnier stattfindet. Dabei geht es nicht darum, dass eine Gewinnermannschaft ermittelt wird. Es werden bewusst keine Tabellen oder K.o.-Runden erstellt: „Viel wichtiger ist es, dass sich hinterher alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie Sieger fühlen und einen tollen Tag auf dem Fußballplatz hatten.“ Wenn das gelingt, ist auch Sonius glücklich.