Quelle: Uli Hörnemann
Start zum Rennen der Schüler*innen über 1.500 Meter beim 25. Oelder InSiTech-Citylauf.
1.600 Aktive, die bei dem knapp siebenstündigen Nonstop-Programm in der Innenstadt ihre Runden drehten, sorgten für einen neuen Teilnehmerrekord bei der 25. Auflage des Oelder InSiTech-Citylaufs am vergangenen Wochenende.
Egon Jürgenschellert, 72 Jahre alt und kein bisschen müde, freute sich über die riesige Resonanz bei „seiner“ Veranstaltung, die der Cheforganisator 1998 aus der Taufe gehoben und Schritt für Schritt zu einem Top-Event ausgebaut hat, einem der bestbesetzten Straßenrennen hierzulande. Alljährlich strömen Masse und Klasse ins südöstliche Münsterland. Neben den Bambini- und Schülerläufen gab es erstmals einen Inklusionslauf, dann wie üblich die fünf Kilometer, zahlenmäßig größter Wettbewerb mit 509 Finisher*innen, und natürlich den „Zehner“, den zwei bekannte Gesichter aus der Region beherrschten. Nils Brand (ASG Teutoburger Wald) siegte überlegen in 32:25 Minuten, während Lisa Strothmann (LG Solbad Ravensburg) die Frauen-Konkurrenz in 38:12 Minuten beherrschte. Ihr Papa Dirk (36:48 Minuten) und Mama Antje (44:27 Minuten), beide stark im Duathlon, lagen jeweils in der Altersklasse M55 beziehungsweise W55 vorn.Der Sieger beim Elitelauf in Oelde: Samwel Nyamei Mailu aus Kenia vor Santiago Cartrofe. [Fotos: U. Hörnemann]
Krönender Abschluss in Oelde sind traditionsgemäß die Eliteläufe. Philipp Kopp, der das Erbe seines viel zu früh verstorbenen Vaters Christoph Kopp übernommen hat und die Management-Agentur „International Sport Service“ (ISS) gemeinsam mit Sandra Wolter weiterführt, hatte wie üblich mehrere „Hochkaräter“, vornehmlich aus Ostafrika, mitgebracht. Samwel Nyamei Mailu, ein unerschrockener Tempobolzer aus Kenia, vertraute auf seine Spurtqualitäten. 2023 war er hier bereits Zweiter und 2024 Erster, als die Strecke beide Male noch zehn Kilometer lang war. Auch auf der halben Distanz, die zum Jubiläum angeboten wurde, bewies Mailu, Sohn einer Farmer-Familie in Ulawani nahe der Grenze zu Tansania, seine Extraklasse. Mit einem starken Finish ließ er Santiago Cartrofe aus Uruguay hinter sich.
Mailu, 2023 Erster beim Vienna-Marathon in Wien mit Streckenrekord (2:05:08 Stunden) und Vizeweltmeister in Riga im Halbmarathon (59:19 Minuten), triumphierte in 13:38 Minuten mit einer Sekunde Vorsprung auf Cartrofe. Wenn alles optimal läuft, wird er im Herbst beim Berlin-Marathon mitmachen. „Das ist sein Wunsch“, verriet Kopp, „hoffen wir mal, dass es klappt…“
Die Siegerin beim Elitelauf in Oelde: Likina Amebaw aus Äthiopien.
Likina Amebaw diktierte genauso souverän das Geschehen wie Mailu. Anfangs versteckte sie sich im Spitzenpulk. Als es ernst wurde, sprang die Äthiopierin resolut aus dem Windschatten heraus und triumphierte in 15:17 Minuten.
Christoph Schrick gewinnt U23-Wertung
Und wie haben die Deutschen abgeschnitten in diesem international besetzten Rennen! Christoph Schrick (Königsteiner LV), einer der stärksten 1.500-Meter-Läufer im Nachwuchsbereich, gewann die deutsche und auch die U23-Wertung in 14:27 Minuten. Doch als die Besten der Besten zur Siegerehrung gerufen wurden, fehlte er. Andreas Menz, der sich mit Denise Krebs die Moderation teilte, entschuldigte ihn: „Christoph ist beim DRK auf der Liege.“ Schrick klärte hinterher auf: „Ich hatte mich zu sehr verausgabt und dadurch Kreislaufprobleme bekommen.“ Nach kurzer Pause war sein Zustand wieder okay.Die schnellen deutschen Läuferinnen (von links): Kiara Nahen, Rabea Schönemann, U23-Erste Carolina Schäfer und Svenja Pingpank.
Hinter der afrikanischen Phalanx um Likina Amebaw lieferten sich Christina Schäfer (TG Schwalbach) und Svenja Pingpank (Hannover Athletics) ein packendes Duell, das Schäfer auf den letzten Metern in 16:37 Minuten bei Zeitgleichheit für sich entschieden hat. Dritte wurde Rabea Schöneborn (Marathon Team Berlin) in 16:55 Minuten vor den beiden westfälischen Läuferinnen Sarah Schäperklaus (Marathon-Club Menden) in 17:32 Minuten und Kiara Nahen (LC Paderborn) in 17:38 Minuten. Den flotten Damen gratulierte Egon Jürgenschellert bei einbrechender Dunkelheit auf der hell erleuchteten Bühne.