Quelle: FLVW
Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) hat die statistische Auswertung der Mannschaftszahlen im Jugendfußball vorgenommen. Zum Stichtag am 1. Oktober 2023 verzeichnet der FLVW ein Plus von 514 Teams im Vergleich zur Saison 2022/23. Sowohl in den Jugendklassen bis zur U16/17 als auch bei den Juniorinnen-Mannschaften kann der Verband einen deutlichen Zuwachs vermelden.
„Der erneute Aufwärtstrend ist sehr erfreulich und ein großer Erfolg von Verband, Kreisen und den Vereinen. Mein Dank gilt vor allem den Clubs und den ehrenamtlichen Übungsleiter*innen und Trainer*innen, die tagtäglich die Basisarbeit leisten“, sagt der für den Jugendfußball zuständige FLVW-Vizepräsident Holger Bellinghoff.Der zuvor gut zehn Jahre rückläufige Trend an Mannschaften konnte nun bereits zum dritten Mal in Folge umgekehrt werden. Nach dem leichten Zuwachs von 152 Mannschaften zur Spielzeit 2021/22 sind zur Saison 2022/23 nochmals 505 Teams mehr zum Spielbetrieb gemeldet worden – nun die erneute Steigerung von 514 Mannschaften. Insgesamt nehmen bei den Junioren 8.921 (Vorjahr: 8.515) und bei den Juniorinnen 725 (Vorjahr: 617) Teams am Spielbetrieb teil.
Rückläufiger Trend bereits zum dritten Mal umgekehrt
Ein Blick auf die einzelnen Altersklassen deutet jedoch auf unterschiedliche Entwicklungen hin. Im Bereich der E- bis B-Junioren sind teilweise deutliche Zuwächse zu verzeichnen (B-Junioren: +53 / C-Junioren: +57 / D-Junioren +52 / E-Junioren: +230 / F-Junioren: +47). Einen leichten Rückgang gibt es bei den Mini-Kickern (-6). Nicht unerwartet kommt nochmals ein Rückgang bei den A-Junioren (-27). Diesen gilt es in den kommenden Jahren zu stoppen. Hoffnungsvoll stimmt den FLVW der Zuwachs bei den B- und C-Junioren.Die "neuen Spielformen im Kinderfußball" sollen den Jungen und Mädchen den Einstieg in den Fußball erleichtern und Spaß vermitteln. Da sich die Systematik für die Mannschaftsmeldungen grundsätzlich nicht verändert hat, ist hier von einem tatsächlichen Anstieg auszugehen. Die Teilnahme mit "Mini-Teams", die sich aus einer gesamten Mannschaft ergeben, eröffnet aber auch kleinen Vereinen die Möglichkeit zur Meldung einer eigenen Vereinsmannschaft.
Erneut deutliche Zuwachszahlen: Immer mehr Mädchen spielen im FLVW Fußball [Foto: F. Schemmann].
„Wichtig ist, dass die Kinder das Fußballspielen mit Spaß und Freude erleben dürfen. Die Entwicklung und Umsetzung neuer Spielformen im Kinderfußball haben daher eine große Bedeutung und sind eine Chance für den gesamten Fußball“, erläutert Harald Ollech. Der Vorsitzende des Verbands-Jugend-Ausschusses (VJA) sieht nach wie vor die Gewinnung, Bindung und Qualifizierung von Ehrenamtlichen als zentrale Herausforderungen für die Vereine, Kreise und den Verband, um den gesamten Kinder- und Jugendfußball nachhaltig zu stärken.
Erneut erfreuliche Zuwächse im Juniorinnen-Bereich
Erhebliche Zuwächse hat es auch im Bereich der Juniorinnen gegeben. Nachdem es bereits in der Vorsaison einen Anstieg von 71 Mannschaften gegeben hat, sind in dieser Saison nochmals 108 Teams hinzugekommen.„Die jahrelange Basisarbeit trägt mehr und mehr Früchte. Hinzu kommt, dass der Frauenfußball zunehmend die mediale Aufmerksamkeit erhält, die er verdient. Diese vermehrte Sichtbarkeit und positive Außendarstellung trägt meiner Meinung nach neben dem Engagement unserer Vereine zu den steigenden Zahlen bei“, sagt Alexandra Spiekermann, Vorsitzende der Kommission Mädchenfußball im FLVW.
Ziel des FLVW ist es weiterhin, mehr Mädchen für den Fußballsport zu begeistern und ihnen die Möglichkeit zur Teilnahme am Training und Spielbetrieb zu geben. Für einen flächendeckenden Zugang zu den Fußballmannschaften wurde für Juniorinnen ein Modellprojekt 2021/22 im FLVW durchgeführt, sodass sie auch eine Altersklasse niedriger in einer gemischten Mannschaft spielen dürfen. Über 160 Juniorinnen haben diese Option im Probejahr genutzt. Die erfolgreiche Pilotierung hat zur dauerhaften Aufnahme in das Regelwerk des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) geführt. Mittelfristig profitieren hiervon auch die Juniorinnen-Mannschaften.